idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.01.2002 12:46

RUB-Veröffentlichung: Wie Glaube und Moderne zusammenpassen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die Autoren des Bandes "Religion - Metaphysik (kritik) - Theologie" haben die Grundfragen des Menschen neu durchdacht und Religion in Beziehung zu Problemen der Gegenwart gesetzt.

    Bochum, 15.01.2002
    Nr. 13

    Wie Glaube und Moderne zusammenpassen
    Religion mit oder ohne Metaphysik
    Buchveröffentlichung zum Kongress

    Das Nachdenken über Glaube und Religion wirft seit jeher viele Fragen auf, und gerade die moderne Kultur steht vielen Grundsätzen der Theologie kritisch gegenüber: Wie können modernes Denken und Metaphysik zusammenpassen? Die Autoren des Bandes "Religion - Metaphysik (kritik) - Theologie" haben die Grundfragen des Menschen neu durchdacht und Religion in Beziehung zu Problemen der Gegenwart gesetzt. Die Beiträge des Buches, das Prof. Dr. Markus Knapp und Prof. Dr. Theo Kobusch im De Gruyter Verlag herausgegeben haben, basieren auf dem gleichnamigen Kongress im Herbst 1999.

    Glaube ist Privatsache

    Die Religionen haben in der modernen Gesellschaft einen schweren Stand: Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts sind Kirche und Staat getrennt, der Glaube entwickelt sich zur Privatangelegenheit. Religiöse Überzeugungen finden kaum noch öffentliche Anerkennung und haben es immer schwerer, allgemeine Verbindlichkeit einzufordern. Hinzu kommt, dass sich in neuerer Zeit verschiedene Kulturen und somit auch ihre Glaubensvorstellungen vermischen, wodurch der Anspruch der Religionen auf Allgemeingültigkeit wenig plausibel erscheint.

    Revival der Religion

    Dennoch ist ein Trend zur Wiederkehr der Religionen unverkennbar: Gerade in modernen individualisierten Gesellschaften sind die Menschen auf der Suche nach Orientierung und einer Verständigung über die Grundlagen des Zusammenlebens. Sie versprechen sich von der Religion Hilfe bei ihrer Identitätsfindung und der Definition ihrer Normen und Werte. Zum Wesen einer Religion gehört aber zwangsläufig ein Wahrheitsanspruch, dessen Einlösung auch in einer modernen Kultur ohne die Zuhilfenahme irgendeiner Form von Metaphysik unmöglich scheint. So wird der Ruf nach einer Erneuerung metaphysischer Grundlagen der Theologie immer lauter.

    Metaphysik heute

    Doch ist metaphysisches Denken in der Moderne überhaupt verallgemeinerbar und somit leistungsfähig genug, um eine Religion zu tragen? Wird die Theologie alte Glaubensgrundsätze neu begründen können, oder steht eine nachmetaphysische Epoche der Theologie bevor? Alle diese Fragen greifen die Autoren auf und widmen sich von verschiedenen Standpunkten den Spannungen zwischen Religion, Metaphysik und Theologie. Sie behandeln Grenzfragen der Theologie und die Konsequenzen religiöser Überzeugung, etwa die Beziehung zwischen menschlicher Freiheit und göttlicher Allmacht. Nicht zuletzt geht es um die Rolle der Metaphysik in der modernen Religion: Wie muss ein Begriff, der in der Öffentlichkeit in Verruf geraten ist, für den Glauben bewertet werden? Ein Schwerpunkt liegt auf ethischen Fragen, etwa der Diskussion der Menschenrechte im Zusammenhang mit religiösen Überzeugungen.

    Titelaufnahme

    Markus Knapp; Theo Kobusch (Hg.): Religion - Metaphysik(kritik) - Theologie im Kontext der Moderne/Postmoderne. De Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-016806-5

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Theo Kobusch, Lehrstuhl für Philosophisch-Theologische Grenzfragen, Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Te. 0234/32-22414, Fax: 0234/32-14485, Email: theo.kobusch@ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).