Im Juni 2011 fand das zweite jährliche Berichtsseminar der Projekte „Tera-Sens“ und „Tele-Diagnostik“ statt. Die beiden Verbundprojekte widmen sich der Entwicklung diagnostischer Mikrosysteme unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik (IBMT) und des Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik (IHP). Ausgehend von den biomedizinischen Erfahrungen des IBMT und den mikroelektronischen Kenntnissen des IHP gelang es, in einer gemeinsamen Arbeit ein autonomes Lab-on-Chip-System zu entwickeln, das für zukünftige telemedizinische Anwendungen wegweisend ist. (Bei einem Lab-on-Chip-System werden mehrere Laborfunktionen auf einen einzelnen Mikrochip integriert.)
So konnte erstmalig ein gemeinsamer Systemansatz zur drahtlosen Steuerung der Mikrofluidik und drahtlosen Übermittlung von biomedizinischen Analysedaten entwickelt werden.
Das autonome System vereint die Mikrofluidik, die Ermittlung relevanter Parameter flüssiger biologischer Proben bis zur Signalverarbeitung und die drahtlose Übertragung der Messdaten. Die aktuelle Forschung konzentriert sich dabei auf die Integration bereits etablierter biochemischer Sensoren sowie auf die Entwicklung neuartiger Sensorprinzipien auf Basis der Terahertz-Technologie des IHP. Daneben werden auch bisher wenig untersuchte Biomarker auf ihre Eignung in der integrierten Testplattform evaluiert. Mit dem vorgestellten funktionsfähigen Prototyp wird erstmals die drahtlose Messung von relevanten Parametern des kleinen Blutbildes ermöglicht.
Dieser im IHP und IBMT entwickelte Prototyp verwendet für die Messung der Blutparameter spezielle Sensoren, für die optimierte Messschaltungen entwickelt wurden. Für die drahtlose Steuerung der Mikropumpen auf dem Lab-on-Chip-System und die drahtlose Messwerteübertragung wird ein speziell entwickeltes Funk-Modul verwendet, das den Bluetooth-Standard verwendet. Dieses Lab-on-Chip-System wird nun für den klinischen Einsatz vorbereitet.
Das Vorhaben wird mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg (MWE) und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Während des Treffens wurde den anwesenden Vertretern des MWE, der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) ein funktionsfähiger Prototyp zur drahtlosen Messung von Blutzucker vorgestellt. Weitere Projektpartner kommen aus dem akademischen Umfeld mit verschiedenen Arbeitsgruppen der Universität Potsdam. Aus der brandenburgischen Wirtschaftslandschaft beteiligen sich die Thermo Fischer GmbH (ehemals B.R.A.H.M.S GmbH), die MEYTEC GmbH Informationssysteme und die LIMETEC Biotechnologies GmbH.
Mikrofluidik-Board des Tele-Diagnostik Lab-on-Chip Systems
IHP
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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