Schlafen schützt – zu diesem Schluss kommen Forschende der Universität Basel. Sie konnten in einer Studie nachweisen, dass Jugendliche von häufig streitenden Eltern zu weniger Aggression gegenüber Gleichaltrigen neigen, wenn sie regelmässig und genug schlafen, als solche, die ein unregelmässiges Schlafmuster aufweisen. Die Forschungsergebnisse sind in der online Ausgabe des Fachmagazins «Journal of Adolescence» publiziert.
Konflikte zwischen den Eltern wirken sich negativ auf das Verhalten von Jugendlichen aus. Dies zeigt sich vor allem dann, wenn die Jugendlichen die Konflikte als häufig und intensiv wahrnehmen. Dennoch reagieren nicht alle Jugendlichen gleich auf Elternkonflikte. Während einige Jugendliche besser mit einer schwierigen Situation zuhause zurechtkommen, sind andere anfälliger, was sich zum Beispiel in einem aggressiven Verhalten gegenüber Gleichaltrigen zeigen kann.
In der Studie «Familienbelastung im Übergang zum Jugendalter» untersuchten Forschende der Fakultät für Psychologie der Universität Basel, wieso Jugendliche auf Elternkonflikte mit erhöhter Aggression reagieren. Dazu wurden 176 Jugendliche im Alter von 10 bis 13 Jahren und ihre Mütter befragt. Die Mütter gaben Auskunft über Ehekonflikte. Die Jugendlichen berichteten, wie häufig sie sich gegenüber Gleichaltrigen aggressiv verhalten. Zudem gaben sie an, wie lange sie während der Woche und an den Wochenenden schlafen.
Schutzfaktor Schlaf
Die Ergebnisse der vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Studie zeigen, dass vor allem Jugendliche mit unregelmässigem Schlafmuster (zu kurzer Schlaf vor Schultagen gepaart mit langem Nachschlafen am Wochenende) auf Elternkonflikte mit Aggression gegenüber Gleichaltrigen reagieren. Langes Nachschlafen am Wochenende kann als Zeichen für Übermüdung während der Schulwoche betrachtet werden, welche die Anfälligkeit für psychosozialen Stress durch elterliche Konflikte erhöht. Auf der anderen Seite erscheint genügender und regelmässiger Schlaf im Jugendalter als Schutzfaktor im Umgang mit solchen Situationen. Die Resultate unterstreichen die wichtige Bedeutung von genügendem und regelmässigem Schlaf im Jugendalter.
Originalbeitrag
Sakari Lemola, Beate Schwarz and Andrea Siffert
Interparental conflict and early adolescents’ aggression: Is irregular sleep a vulnerability factor?
Journal of Adolescence (Article in Press) | doi: 10.1016/j.adolescence.2011.06.001
Weitere Auskünfte
Dr. Sakari Lemola, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Missionsstrasse 62, 4055 Basel, Tel. 061 267 06 38, E-Mail: sakari.lemola@unibas.ch
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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