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03.07.1997 00:00

Internat. Chemikertreffen in Heidelberg

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 30/97 - 03. Juli 1997

    Internationales Chemiker-Treffen im Juli in Heidelberg

    Zum 100. Geburtstag des Nobelpreistraegers Georg Wittig

    Am 16. Juni 1897 wurde Georg Wittig, Chemie-Nobelpreistraeger des Jahres 1979, in Berlin geboren. In Heidelberg, seiner letzten wissenschaftlichen Wirkstaette und seinem Altersitz bis zu seinem Tode 1987, findet im Gedenken an seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten vom 15. bis 18. Juli 1997 das internationale Symposium "The Research of Georg Wittig - Relevance to Chemistry Today" statt. Ueber 200 Wissenschaftler werden erwartet.

    Wittigs Werk war fundamental fuer die Chemie. Die sogenannten Wittig-Reagenzien sind bis heute bedeutend in der anorganischen und organischen Forschung, aber auch in der industriellen Synthese, wie das Beispiel der technischen Synthese von Carotinoiden zeigt, einer wichtigen Klasse von Naturfarbstoffen, die auch als Wirkstoffe Bedeutung erlangt haben, beispielsweise als biologische Antioxidantien und Immunstimulatoren. Die Wittig-Olefinierung gilt als Methode der Wahl, um die Polyenketten, aus denen die Carotinoide bestehen, aufzubauen. Im benachbarten Ludwigshafen werden auf diese Weise Carotinoide fuer den Einsatz in Lebens- und Futtermitteln sowie in Pharmaka hergestellt.

    Als einer der spaeteren Weggefaehrten Wittigs erinnert der Organiker Heinz A. Staab vom Max-Planck-Institut fuer Medizinische Forschung in Heidelberg an die große Wissenschaftlerpersoenlichkeit. Zugleich wird er deutlich machen, daß die Wittigschen Synthesekonzepte auch fuer seine eigenen, der Herstellung und Untersuchung biochemisch relevanter Polycyclensysteme gewidmeten Forschungsarbeiten immer wieder von entscheidender Bedeutung waren.

    Mit der nach ihm benannten Reaktion, die Wittig selbst als "Carbonylolefinierung mit Phosphoryliden" bezeichnet hatte, erschloß der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler absolutes Neuland in der organischen Synthesechemie. Heute zaehlen seine wissenschaftlichen Forschungsarbeiten einerseits zum Basiswissen der Chemie, waehrend sich andererseits aus der Weiterentwicklung seiner grundlegenden strukturchemischen und reaktionsmechanistischen Modellvorstellungen verblueffende neue Erkenntnisse und Zusammenhaenge mit zum Teil spektakulaeren Folgerungen ergeben. Darueber wird der Heidelberger Universitaetsprofessor und ehemalige Schueler Wittigs, Dieter Hellwinkel, berichten.

    Ausgehend vom eigentlichen Fundament der gesamten "Wittig-Chemie", der systematischen Untersuchung des vielseitigen Reaktionspotentials carbanionischer Verbindungen, wird ein weiterer ehemaliger Wittig-Schueler, Manfred Schlosser von der Universitaet Lausanne, sich mit der hochaktuellen Chemie superbasischer Reagenzien beschaeftigen.

    Neben weiteren Vortragenden aus Deutschland werden Wissenschaftler aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und den USA die derzeit wichtigsten Forschungsaktivitaeten in der Anwendung und Weiterentwicklung der Wittig-Reaktion in insgesamt 14 Plenarvortraegen vorstellen. Darueber hinaus praesentieren weitere Arbeitsgruppen, u. a. auch aus Aegypten, Indien, Japan, Kroatien, den Niederlanden, Rumaenien, Rußland, Spanien, Ungarn und Weißrußland, eine umfassende Postershow ueber die heutige Relevanz von Wittig-Reaktionen.

    Hinweis: Chairman des Symposiums ist Prof. Dr. R. Gleiter, Organisch-Chemisches Institut der Universitaet Heidelberg, Tel. 06221/54-8400.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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