idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.08.2011 10:17

Saatgut und Sozialsystem

Christel Lauterbach Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Die Hungersnot am Horn von Afrika zeigt eindringlich, dass Hunger und Ernährungsunsicherheit zu den gravie­rendsten Problemen unserer Zeit zählen. In einem Pressegespräch stellt Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer, Soziologie, ein neues Projekt zur Ernährungssicherung in ländlichen Entwicklungsgebieten in Afrika vor. Das Pressegespräch findet am 10. August 2011 um 11 Uhr im Philosophikum II der Universität Gießen statt.

    „Die Menschen hatten begonnen, das Saat­gut aufzuessen“, so schilderte Günter Nooke, Afrika-Beauftragter von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Dramatik der aktuellen Situation in Somalia. Die dramatischen Entwicklungen in und um Somalia führen vor Augen, dass die Ur­sachen dieser Hungerkatastrophe nicht allein im Klimawandel zu finden sind, sondern, so sagen Wissenschaftler, auch durch Agrarsubventionen, Phänomene wie „Landgrabbing“, also die Landnahme ausländischer Investoren, oder Lebensmittel­spekulationen verursacht werden. Dabei bescheinigen Fachleute den afrikanischen Ländern oftmals gute Voraussetzungen für eine hinreichende Lebensmittelversorgung aus eigener Kraft. So stellt sich die Frage nach den wirklichen Ursachen für Hunger­katastrophen und Möglichkeiten für deren Verhütung.

    Diesem Thema will sich das folgende Forschungsprojekt am Institut für Soziologie der Universität Gießen widmen: „Saatgut und Sozialsystem – Ernährungssicherung in ländlichen Entwicklungsgebieten am Beispiel der Ruvuma-Region in Tansania und der Oshana-Region in Namibia.“ Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer läuft zwei Jahre lang und wird von der Fritz Thyssen Stiftung ge­fördert.

    Zu einem Pressegespräch am 10. August 2011, um 11 Uhr im Philosophikum II (35394 Gießen, Karl-Glöckner-Str. 21, Haus H, 2. Stock, Raum 204a) laden der Projektverantwort­liche Prof. Reimer Gronemeyer und seine drei ProjektmitarbeiterInnen Daniela Dohr (Dipl.-Päd.), Philipp Kumria (Dipl.-Soz.Wiss.) und Jonas Metzger (Dipl.-Soz.Wiss.) recht herzlich ein.

    Infolge der aktuellen Welternährungsproblematik wenden sich nationale Politiken, Ent­wicklungsprogramme der internationalen Gemeinschaft und die (Medien-)Öffentlichkeit nach Jahrzehnten der Vernachlässigung wieder verstärkt dem Thema Sicherstellung von Ernährung und ländlicher Entwicklung zu. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage nach dem Umgang mit dem Saatgut als Ausgangspunkt der landwirtschaftlichen Produktion. Dabei kann ein zentraler Konflikt festgestellt werden: eine wachsende Ab­hängigkeit der Entwicklungsländer von importiertem Saatgut einerseits und anderer­seits die Bedeutung des traditionellen lokalen Saatguts. Das Projekt fragt nach dem sozio-kulturellen Umgang mit Saatgut von Kleinbauern in Tansania und Namibia. Wie hilfreich kann lokales Saatgut zur Bekämpfung von Hunger sein? Was leistet die klein­bäuerliche Landwirtschaft? Mit diesem Projekt bekommen drei junge Wissenschaft­lerInnen die Chance, ein wichtiges internationales Projekt mit mehrmonatiger Feldfor­schung in ländlichen Gebieten durchzuführen.

    Kontakt:

    Dipl-Päd. Daniela Dohr
    Justus-Liebig-Universität Gießen
    Philosophikum II, Karl-Glöckner-Str. 21, Haus H
    Karl-Glöckner-Str. 21, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-23208
    E-Mail: Daniela.Dohr@erziehung.uni-giessen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Pressetermine
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).