Workshop der Clausthaler Mathematik am 30. Oktober
Gefahr erkannt, Gefahr (fast) gebannt. Diese Einsicht gilt auch für die Technik.
Ein Workshop des Clausthaler Mathematikers Professor Dr. Hans Josef Pesch wird jüngste Ergebnisse der mathematischer Modellbildung und rechnerischen Simulation technischer Prozesse vorstellen. So geht es u.a. um die Früherkennung kritischer Zustände in chemischen Reaktoren, eine Arbeit im Rahmen des BMBF Pilotprojektes "Nichtlineare Dynamik in der chemischen Technik". Die Mathematiker sprechen von "Bifurkationen", Verzweigungen, die sich bei kritischen Veränderungen der Systemparameter einstellen können und dafür sorgen, daß der Reaktor "aus dem Ruder läuft". Eine solche gefährliche Abweichung von den erwünschten Sollwerten des Systems kann dank der Modellierung rechtzeitig erkannt werden.
In Kooperation mit BMW arbeiten die Mathematiker daran, die nötige Anzahl der Testfahrten von Automobil-Prototypen auf ein Minimum zu reduzieren, weil ein Großteil möglicher Konstruktionsfehler bereits dank der Simulation erkannt werden kann. Ein Fernziel der mathematischen Forschung zur Simulation ist es heute, technische Prozesse nicht nur im Vorhinein dank der Modellbildung zu durchschauen, sondern auch während sie ablaufen, computerunterstützt zu steuern. Die Echtzeit-Steuerung des zeitoptimalen Kurvenfluges eines schnellen Flugzeuges ist ein Anwendungsfall. Die Möglichkeiten, verfahrenstechnische Prozesse, z. B. Polymerisationsreaktoren, mit Hilfe Neuronaler Netze zu steuern, wird ein weiterer Vortrag erörtern.
Termin: 30. Oktober 1995 ,Seminarraum 310 des Institutes fuer Mathematik, 8.30 - 15.15 Uhr, D-38678 Clausthal-Zellerfeld
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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