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23.01.2002 17:47

Zulassungsbeschränkung für Informatik gefordert

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn startet einen zweiten Anlauf zur Einrichtung einer örtlichen Zulassungsbeschränkung für das Fach Informatik. Die Bonner Hochschule zieht damit die Notbremse angesichts einer fortgesetzt erheblichen Überlast des Faches. Die Universität hat das zuständige Ministerium aufgefordert, die Zahl der Erstsemester auf 400 pro Jahr zu beschränken. Eine im internationalen Wettbewerb dringend gebotene und dem Universitätsstandard entsprechende Qualität von Ausbildung und Forschung könne sonst nicht gehalten werden, fürchten die Bonner Wissenschaftler.

    Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Bonner Informatiker beim Düsseldorfer Wissenschaftsministerium erfolglos um die Einrichtung eines Numerus clausus (NC) bemüht, nachdem sich im Oktober 2000 rund 550 neue Studierende für das Modefach eingeschrieben hatten. Die personelle und Sachausstattung des Fachbereichs ist auf eine Erstsemester-Zahl von 245 Studierenden ausgelegt. NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler hatte den Antrag auf Einrichtung eines Orts-NCs mit dem Hinweis abgewiesen, er wäre vor dem Hintergrund des gestiegenen Bedarfs an Absolventen von informationstechnischen Studiengängen "kontraproduktiv".

    Im Oktober 2001 haben sich nun erneut mit rund 500 Studierenden doppelt so viele Studienanfänger eingeschrieben, als das Fach auf Dauer verkraften kann. Die Dozenten und ihre Assistenten sehen sich derzeit an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Sie halten eine zukünftige Anfängerzahl von 400 - das sind noch immer 163 Prozent der geplanten Auslastung - für realistisch. "Damit könnte eine drastische Verschlechterung der Qualität der Lehre vermieden werden", sagt der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Informatik, Professor Dr. Peter Martini.

    Ein im vergangenen Jahr aufgelegtes Sonderprogramm des Landes hat keine Abhilfe geschafft. "Bei 250 zusätzlichen Studienanfängern pro Jahr werden mindestens 40 zusätzliche Stellen an der Universität benötigt. Mit den verfügbaren Mitteln konnten aber nur 8 Stellen geschaffen werden", sagt Professor Martini. "Uns bleibt keine andere Wahl als die Zahl der Studierenden zu begrenzen." Die Alternative wäre eine erhebliche Aufstockung der Personal- und Sachmittel für das Fach, aber dies kann die Universität selbst nicht leisten - im Gegenteil: Sie muss im Zuge des so genannten Qualitätspaktes in den kommenden Jahren insgesamt 158 Stellen abbauen.

    Ansprechpartner: Prof. Dr. Peter Martini, Institut für Informatik IV der Universität Bonn, Telefon: 0228/73-4334, E-Mail: Peter.Martini@cs.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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