Das I. Physikalische Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen richtet vom 11. bis 15. September 2011 die 32. International Electric Propulsion Conference in Wiesbaden aus
Die Physiker wollen hoch hinaus: Antriebsmethoden für die Raumfahrt, ihre Wechselwirkung mit den Satelliten sowie ihre Leistungs- und Treibstoffversorgung – all diese spannenden Themen, die eine Raumfahrt der Zukunft erst möglich machen werden, stehen im Mittelpunkt der „International Electric Propulsion Conference“ (IEPC) im Kurhaus in Wiesbaden. In diesem Jahr richtet das I. Physikalische Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) diese Tagung vom 11. bis zum 15. September 2011 in Kooperation mit der Raumfahrt-Professorin und Direktorin der German Aerospace Academy Monika Auweter-Kurtz aus. Diese Tagung ist das herausragende internationale Forum für Forscher, Entwickler, Manager und Studierende, die mit elektrischen Antrieben in der Raumfahrt befasst sind. Das Themenspektrum reicht von der Missionsanalyse bis zum Einsatz von Plasma- und Ionenquellen für andere technische Anwendungen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf laufende oder in der konkreten Planung befindliche wissenschaftliche Missionen gelegt.
Die IEPC wird in zweijährigem Rhythmus abwechselnd in den USA und in einem anderen Land in Europa oder Asien durchgeführt. Zurückliegende Konferenzen mit jeweils etwa 300 Teilnehmern fanden unter anderem in Ann Arbor (USA), Florenz (Italien) und Princeton (USA) statt. Die Verantwortung für die 32. Konferenz (IEPC-2011) wurde vom Dachverband, dem internationalen Komitee der Electric Rocket Propulsion Society (ERPS) mit Sitz in Fairview Park / Ohio, in die Hände der Expertin für Plasmaantriebe Prof. Monika Auweter-Kurtz gelegt. Zusammen mit Prof. Bruno K. Meyer vom I. Physikalischen Institut der JLU, der die Leitung des Organisationskomitees übernommen hat, wird diese Konferenz vorbereitet und durchgeführt.
Diese ehrenvolle Vergabe an die deutsche Professorin begründet sich in ihrer langjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit an Plasmaantrieben. Sie hat an der Universität Stuttgart über mehr als zwei Jahrzehnte ein weltweit einzigartiges Entwicklungslabor aufgebaut, in dem Plasmaantriebe aller Größenordnungen untersucht und qualifiziert werden. Neben Antrieben für universitätseigene Kleinsatelliten wurden unter ihrer Leitung beispielsweise in Kooperation mit der amerikanischen Weltraumbehörde NASA Plasmaantriebe im Hinblick auf eine bemannte Marsmission untersucht.
Der internationale Ruf der Gießener Physiker begründet sich in den langjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Radiofrequenztriebwerke. Vor etwa einem halben Jahrhundert wurde durch die Pionierarbeiten von Prof. Horst W. Löb der Grundstein für eine bis heute andauernde rege Forschung auf dem Gebiet der elektrischen Raumfahrtantriebe an der JLU gelegt. Durch erfolgreiche Industriekooperationen wurde stets auch die praktische Anwendung und Vermarktung der wissenschaftlichen Errungenschaften vorangetrieben. Die herausragende Bedeutung der Forschungsarbeiten des I. Physikalischen Instituts wurde erst kürzlich durch die erfolgreiche Beantragung des LOEWE-Schwerpunkts „RITSAT“ unterstrichen. Die JLU gehört damit zu den international anerkannten Zentren dieses zukunftsträchtigen Forschungsgebietes.
Die Vergabe der Ausrichtung einer internationalen Konferenz ist für jedes Land und damit auch für Deutschland von großer Bedeutung, wird doch damit die Leistung der hiesigen Forschungs- und Industriegruppen im Bereich der elektrischen Raumfahrtantriebe unterstrichen. Für die internationalen Besucher der Konferenz eröffnen sich Austauschmöglichkeiten innerhalb dieser Gruppen. Aus den USA wurden 85 wissenschaftliche Beiträge eingereicht, aus Japan 48, aus Deutschland 33, aus Italien und Frankreich jeweils 26, aus Großbritannien 22, aus der Russischen Föderation 20 und aus China 12 Beiträge. Die führenden Raumfahrtnationen sind damit in Wiesbaden namhaft vertreten.
Programm:
Nach einem Empfang am Sonntag, dem 11.September 2011, wird die IEPC-2011 am Montag, 12.September 2011, mit einer Reihe von Grußworten eröffnet. In der Eröffnungszeremonie werden der Gießener Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Bundesforschungsministerium Dr. Helge Braun, JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee sowie der Präsident der Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Prof. Johann-Dietrich Wörner sprechen. Darauf folgen Übersichtsvorträge über die aktuellen Aktivitäten der führenden Raumfahrtnationen auf dem Gebiet der elektrischen Raumfahrtantriebe. Hier kommen hohe wissenschaftliche Repräsentanten der amerikanischen NASA, der russischen ROSCOSMOS, der japanischen JAXA sowie des DLR zu Wort. Neben 53 Sitzungen mit Kurzvorträgen wird es eine Postersitzung mit ca. 30 Präsentationen geben. Weiterhin finden drei Hauptvorträge über aktuelle Raumfahrmissionen statt. Es handelt sich dabei um die amerikanische „DAWN“-Mission zur Erforschung der Zwergplaneten Vesta und Ceres, die europäischen Satelliten „GOCE“ zur hochpräzisen Vermessung des Schwerefeldes der Erde und um die japanische Raumsonde „Hayabusa“, die erstmals Bodenproben von einem Zwergplaneten zur Erde brachte. Die Tagung wird begleitet von einer Industrieausstellung, zu der sich bedeutende Firmen der Luft- und Raumfahrttechnik angemeldet haben.
Termin:
32. International Electric Propulsion Conference vom 11. bis 15. September 2011
Eröffnungszeremonie: 12. September 2011, 8.30 Uhr im Kurhaus in Wiesbaden
Kontakt:
Prof. Dr. Bruno K. Meyer, I. Physikalisches Institut der JLU Gießen
Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99 33100 Fax: 0641 9933109
Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz
Akademie für Luft- und Raumfahrt
German Aerospace Academy ASA
Forum 1 am Konrad-Zuse-Platz 1
71034 Böblingen
Sekretariat: 07031 306975-0 Fax: +0 7031 306975-79
http://www.iepc-2011.de - Programm und Rahmenveranstaltungen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).