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01.09.2011 13:34

Exzellenzinitiative: TU Dresden reicht vier Vollanträge ein

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Vier Anträge mit einem Gesamtvolumen von 171,8 Millionen Euro hat die TU Dresden fristgerecht zum 1. September 2011 bei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder eingereicht. Das Paket umfasst das Zukunftskonzept „Die Synergetische Universität“, die Fortsetzungsanträge für die Graduiertenschule „Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering“ (DIGS-BB) und das Exzellenzcluster „Center for Regenerative Therapies Dresden” (CRTD) sowie den Neuantrag für das Exzellenzcluster „Center for Advancing Electronics Dresden“ (cfAED).

    „Die TU Dresden hat ein Antragspaket eingereicht, das ganz im Sinne der Exzellenzinitiative auf höchstem Niveau liegt in den Kategorien Forschung, forschungsorientierte Lehre und Bildung, Innovationskraft, moderne Strukturen und Prozesse und einer Organisationskultur, die Spitzenleistungen ermöglicht und fördert“, fasst der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, anlässlich einer Pressekonferenz zusammen. „Ich danke allen, die an diesem Antragspaket inhaltlich und organisatorisch mitgearbeitet haben, von ganzem Herzen. Solche Kraftakte sind nur in Teamarbeit möglich.“
    Das Zukunftskonzept: Die Synergetische Universität

    Das Zukunftskonzept der TU Dresden setzt auf der erfolgreichen Entwicklung in den letzten Jahren auf. Sein Maßnahmenpaket ist darauf ausgerichtet, die Universität als Ganzes weiterzuentwickeln, damit sie bis 2022 in den Kreis der 100 besten Universitäten weltweit aufsteigen kann. Dabei verfolgt die TU Dresden die Strategie, exzellente Köpfe nach Dresden zu holen und hier zu halten, indem sie attraktive Bedingungen bietet mit exzellenten Strukturen und Arbeitsabläufen sowie einem lebenswerten Umfeld. Ihr Profil als Volluniversität kommt ihr dabei zugute, disziplinenübergreifend zu denken und zu handeln, und dies sowohl innerhalb der Universität als auch im Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und nicht zuletzt mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

    Das Zukunftskonzept umfasst vier Schlüsselmaßnahmen, die durch weitere Ergänzungsmaßnahmen unterfüttert sind:

    1. Neuartige Rekrutierungsmethoden zur Stärkung der Innovationskraft der ganzen Universität und bedarfsgerechte Unterstützungsprogramme, die das vorhandene Potenzial voll ausschöpfen. Dabei sollen die besten Köpfe auf allen Stufen der Karriereleiter – angefangen vom Studienbewerber bis hin zum weltweit anerkannten Wissenschaftler – für die TU Dresden begeistert werden. Unter anderem sind zur Umsetzung dieser Maßnahme geplant:

    eine spezielle Form der Ausschreibung von Professuren

    zusätzliche Fördermöglichkeiten für Nachwuchsprofessoren, um diese nicht an andere Hochschulen zu verlieren

    ein DRESDEN Fellowship Programm für Gastwissenschaftler

    Einführung des Status TUD-Young-Investigator für ausgewählte Nachwuchswissenschaftler, die noch keine Professur haben

    Aufbau einer Graduiertenakademie als Dachorganisation für Promotionsprogramme

    Einführung von Self-Assessment-Tests sowie eines Wettbewerbs „We look for the best“ für künftige Studierende

    Ausweitung der Campus-Party, die sich als das Studenten-Festival in Deutschland etablieren soll

    2. Effektive Strukturen durch die Bündelung der 14 Fakultäten in 5 Schools

    3. Dezentralisierung und Optimierung der Support-Prozesse, um den Anforderungen an eine im internationalen Wettbewerb stehende Universität gereht zu werden

    4. DRESDEN-concept als einzigartiger Verbund der TUD mit hervorragenden außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen in Dresden, um die Synergieeffekte für Forschung und Lehre sowie für die Infrastruktur zu maximieren.

    In den vergangen Monaten haben mehr als 500 Mitglieder der TU Dresden an der Ausarbeitung des Zukunftskonzeptes mitgewirkt. „Ich bin froh, dass wir innerhalb der Universität auf breite Zustimmung bauen können“, sagt Prof. Hans Müller-Steinhagen. „Eine interne repräsentative Umfrage hat gezeigt, dass rund 80 Prozent aller Mitglieder der Universität die Exzellenzbewerbung unterstützen. Dankbar sind wir aber auch für die Unterstützung seitens des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden sowie zahlreicher Initiativen.“

    Das Zukunftskonzept ist nicht auf einzelne Bereiche der TU Dresden beschränkt, sondern ist das zentrale Element der langfristigen Hochschulplanung. Insgesamt beantragt die TU Dresden zur Umsetzung dieses Zukunftskonzeptes im Rahmen der Exzellenzinitiative 78,5 Mio. Euro.
    Die Graduiertenschule DIGS-BB und die Exzellenzcluster CRTD und cfAED

    Wichtige Voraussetzung, um das Exzellenz-Siegel erlangen zu können, ist die positive Begutachtung der weiteren TU Dresden Anträge in der 1. und 2. Förderlinie der Exzellenzinitiative. Mindestens eine Graduiertenschule und ein Exzellenzcluster müssen bewilligt werden, damit das Zukunftskonzept überhaupt in die engere Wahl kommt. Nur Universitäten, die in allen drei Förderlinien punkten, erhalten den Titel „Exzellenz-Universität“.

    Fortsetzungsantrag Graduiertenschule DIGS-BB

    Unter Leitung von Professor Gerhard Rödel stellt die TU Dresden den Fortsetzungsantrag für die Graduiertenschule DIGS-BB. 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gegründet, ist die DIGS-BB mittlerweile eines der größten internationalen Doktorandenprogramme in Deutschland mit aktuell 224 Nachwuchswissenschaftlern. Rund 1.000 Interessenten aus aller Welt bewerben sich pro Jahr um die rund 60 bis 80 Plätze in den drei eng miteinander verknüpften PhD Programmen „Molecular Cell and Developmental Biology“ (CellDevo), „Regenerative Medicine“ (RegMed) und „Nanobiotechnology, Biophysics and Bioengineering“ (NanoBio). Als integrativer Bestandteil der Dresdner Exzellenz-Forschungsbereiche Zellbiologie, Biomedizin, Bioengineering und Biophysik trägt die DIGS-BB durch die Ausbildung und Förderung ausgewählter Nachwuchswissenschaftler maßgeblich zum hohen Standard und zur außergewöhnlichen Dynamik des Wissenschaftsclusters Biopolis Dresden bei.

    Der Verlängerungsantrag umfasst die Fortschreibung der Graduiertenschule unter Beibehaltung des außerordentlich erfolgreichen Konzepts mit einigen strukturellen und inhaltlichen Optimierungen und Modifikationen. Diese betreffen die Erweiterung des CellDevo Programms um die Systembiologie (CellDevoSys) sowie die Fokussierung von NanoBio auf Biophysik und Bioengineering (BioEng). Weiterhin geplant sind die institutionalisierte Vernetzung mit international bekannten Spitzenlaboratorien (Partner und Alumni Labs) sowie die Einbeziehung der Postdoktorandenphase in den Förder- und Betreuungsfokus. Mit dem Pilotprojekt YOUNG INVESTIGATORS soll darüber hinaus in der DIGS-BB für Nachwuchsforscher auf Gruppenleiterebene ein neues Förderformat geschaffen werden, das es ermöglicht, die eigenständige wissenschaftliche Profilbildung mit der gleichzeitigen engen Ein- und Anbindung an die Universität zu kombinieren.

    Fortsetzungsantrag Exzellenzcluster CRTD

    Unter Leitung von Prof. Michael Brand wird der Fortsetzungsantrag für das Exzellenzcluster und DFG Forschungszentrum CRTD gestellt, welches bereits in der 1. Phase der Exzellenzinitiative erfolgreich war und derzeit jährlich mit 9,24 Mio. Euro gefördert wird. Ziel des CRTD ist es, die regenerativen Fähigkeiten des menschlichen Körpers zu erforschen und entsprechende Therapien zu entwickeln. Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt: 1. Vergleichende Regenerationsbiologie zur Identifizierung von Signaltransduktionsprozessen und Zielmolekülen, die bei Säugetieren beeinflusst werden können, 2. Schutz für geschädigte Zellen, um "in vivo"-Regeneration zu fördern, 3. Stammzellen (pluripotent und adult) zur Entwicklung zellbasierter Assays und klinischer Therapien, 4. Biomaterialien, die die Regeneration "in vitro" und "in vivo" fördern, und 5. Klinische Zelltherapie.

    Neuantrag Exzellenzcluster cfAED

    Unter Leitung von Prof. Gerhard Fettweis stellt die TUD einen Vollantrag für das Exzellenzcluster cfAED, welches sich der Weiterentwicklung elektronischer Informationsverarbeitungssysteme widmet. Diese sind die Basis für die Informations- und Kommunikationstechnologie - dem wichtigsten Innovationstreiber für fast alle Industriebereiche -, welche die Welt, in der wir heute leben, entscheidend prägt. Da die Weiterentwicklung der wichtigsten Halbleitertechnologie (CMOS) zunehmend an Grenzen stößt, setzt sich das Exzellenzcluster zum Ziel, neue komplementäre Technologien voranzutreiben. Um seine Ziele zu erreichen, vereint das Cluster aktiv den Erkenntnisdrang der Naturwissenschaften mit der Problemlösungsausrichtung der Ingenieurwissenschaften und wird Forschungsarbeiten ausgehend von Materialien bis hin zu komplexen, heterogenen Informationsverarbeitungssystemen umfassen. Um die Erfolgschancen zu maximieren und einen fruchtbaren interdisziplinären Ideenaustausch zu fördern, wird das Cluster mehrere vielversprechende Ansätze entlang seiner Forschungspfade (Forschungsbereiche) verfolgen.

    Mitten im Verfahren

    Die eingereichten Anträge werden in den kommenden Monaten von international besetzten Gutachtergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrats geprüft. Sie stehen im Wettbewerb mit den Anträgen vieler anderer deutscher Universitäten. Zum Verfahren zählen auch Vor-Ort-Begehungen und Präsentationen vor den Gutachtergruppen. „Mit der Abgabe der Vollanträge ist ein sehr großer Schritt getan“, so Prof. Müller-Steinhagen. „Aber wir sind trotzdem noch mitten im Verfahren und bereiten uns nach einer kurzen Atempause intensiv auf die Begutachtung vor.“

    Die Entscheidung über die Bewilligung der einzelnen Anträge fällt am 15. Juni 2012.

    Informationen für Journalisten: Pressestelle der TU Dresden, Tel. 0351 463-32398, pressestelle@tu-dresden.de

    Zusatzinformationen
    1. Die Exzellenzanträge der TU Dresden im Überblick

    DIGs-BB (Graduiertenschule)
    Sprecher: Prof. Gerhard Rödel,
    Gebiet: Biomedizin / Bioengineering
    Beantragtes Volumen (Mio Euro): 12

    CRTD (Exzellenzcluster)
    Sprecher: Prof. Michael Brand
    Gebiet: Biomedizin / Bioengineering
    Beantragtes Volumen (Mio. Euro): 41,3

    cfAED (Exzellenzcluster)
    Sprecher: Prof. Gerhard Fettweis
    Gebiet: Informationstechnik / Mikroelektronik
    Beantragtes Volumen (Mio. Euro): 40,0

    Zukunftskonzept
    Sprecher: Prof. Hans Müller-Steinhagen
    Gebiet: Gesamte Universität
    Beantragtes Volumen (Mio. Euro): 78,5

    Gesamtvolumen: 171,8 Mio. Euro

    2. Zeitstrahl Exzellenzinitiative

    2010
    12.03.: Ausschreibung für Neu- und Fortsetzungsanträge
    30.04.: TUD: Absichtserklärung an DFG
    01.09.: Eingang Antragsskizzen für Neuanträge

    2011

    02.03.: Aufforderung für Vollanträge
    01.09.: Eingang Vollanträge (Neu- und Fortsetzungsanträge)
    Dezember: Begutachtungen

    2012

    Januar: Begutachtungen
    15.06.: Förderentscheidungen 2012 – 2017
    01.11.: Beginn der Förderung (Neu- und Fortsetzungsanträge)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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