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06.09.2011 10:29

Darwin meets business

Sabine Heine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig

Sonderausstellung zum Thema "Evolution und Wirtschaft" mit umfassendem Begleitprogramm vom 08.11.2011 bis 26.02.2012 im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn.

Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn, zeigt ab dem 08.09.2011 eine Sonderausstellung mit einem ganz neuen Themenschwerpunkt. Mit dem Titel „Darwin meets business“ erläutern Texttafeln, Schauobjekte und eine interaktive Computerstation was Evolution und Wirtschaftsunternehmen gemeinsam haben. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 26.2.12 zu sehen. Die Öffnungszeiten: Mo, geschlossen, Di, Do-S 10 – 18 Uhr, Mi: 10 – 21 Uhr, Eintrittspreise: bis 31.12.11 3,- Euro ; 1,50 Euro ab 01.01.2012: 4,50 Euro und 2,- Euro

Hiermit laden wir herzlich zur Eröffnung der Sonderausstellung „Darwin meets business“ am Mittwoch, 07.09.2011 um 19.00 Uhr in das Museum Koenig ein.

Am gleichen Tag um 17.30 Uhr geben wir Gelegenheit zu einer Vorbesichtigung. Herr Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Direktor des zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig, und Dr. Uwe Schäkel, Präsident der Alexander Koenig Gesellschaft e.V., freuen sich sehr, Sie begrüßen zu dürfen.

Bitte melden Sie sich an: s.heine.zfmk@uni-bonn.de

Von ganz besonderen Interesse wird ein Ameisenstaat sein, deren lebende Tiere verdeutlichen, wie wichtig Kooperation ist: Weberameisen (Oecophylla sp.) verweben in Teamarbeit Blätter und Zweige der Bäume zu „Nestpavillons“, in denen sie ihre Brut heranziehen. Die Larven der Weberameisen haben dabei einen wesentlichen Anteil: Von den erwachsenen Ameisen zwischen die Kiefer genommen, werden sie mit dem Hinterleib an ein Blatt gedrückt, auf dem sie eine winzige Menge Kokonseide abgeben, die auf der Blattoberfläche kleben bleibt. Von der ausgewachsenen Ameise hin und her geschwenkt und kontinuierlich Seide produzierend, dienen sie auf diese Weise dazu, die Blätter zusammen zu weben. Die Larven nehmen dadurch keinen Schaden und führen ihre Entwicklung zu Ende.
Das Revier der Weberameisen kann sich über mehrere Bäume erstrecken und wird wie eine Festungsanlage verteidigt. Eindringlinge werden sofort angegriffen, zur Strecke und anschließend meist ins Nest gebracht und aufgefressen.

Dies bedeutet, dass die Mitglieder des Ameisenstaates im Rahmen der Plastizität ihres Verhaltens selbstverantwortlich handeln. Sie ahmen nicht einfach nur nach oder führen Befehle aus, sondern entscheiden im Rahmen von Regeln, was zu tun ist. Sie sind damit sehr erfolgreich in ihren Lebensprozessen, obwohl jedes Individuum nur ein sehr kleines Gehirn haben.

Praktischen Erfahrungen in den Unternehmen zeigen, dass Sie mit vergleichbaren Elementen Unternehmen effizienter gestalten können. Mit Teamentwicklungsmaßnahmen können Sie die Arbeit von Teams harmonisieren und die unterschiedlichen Potentiale der Teammitglieder besser integrieren. Wissensmanagement-Prozesse oder das Lernen von Jung zu Alt und von Alt zu Jung werden optimiert. Marketingaktivitäten können durch systematische Schulung der Umfeldwahrnehmung der Mitarbeiter spürbar verbessert
werden.

Das Denken in Netzwerken und Ökosystemen wird für Unternehmen immer wichtiger. Es lohnt sich also durchaus, zu schauen, wie sich Erkenntnisse aus Natur und Evolution für die Weiterentwicklung eines Unternehmens verwerten lassen.


Darwin talks to business
ist das Begleitprogramm zu dieser Ausstellung. Es setzt sich aus verschiedenen geschlossenen und für alle zugänglichen Veranstaltungen sowie einer Vortragsreihe zusammen.

Ein neues Wirtschaften, das von der Natur lernt, steht im Vordergrund des Begleitprogramms zur Ausstellung „Darwin meets business“. Ist im Angesicht des Klimawandels, der Wirtschafts- und Finanzkrise, der schwankenden Rohstoffmärkte und der unerwarteten Börsenkursentwicklungen die Entwicklung neuer Konzepte für ein nachhaltiges Wirtschaften die Lösung?

Deutschlandfest
01.- 03. Oktober 2011
Wissenschaft, Evolution, Bionik, Robotik, Science-Slam, ein Wissenschafts-Bistro sowie Roboter, die den Alltag leichter nehmen lassen, Vorträge und Führungen rücken die Kompetenz der Stadt Bonn und der Region in Sachen innovative Wissenschaft in den Vordergrund. Der Park wird geöffnet und zum Ausruhen und Entspannen einladen.

14.10.2011
CSR-Marktplatz
Veranstalter Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein Sieg
Auf dem Marktplatz werden gesellschaftliche Anliegen verhandelt: Unternehmen und gemeinnützige Organisationen begegnen einander in einer dynamischen Atmosphäre. Ziel des Marktplatzes ist es, Engagement-Vereinbarungen zu treffen, die auf vertrieblicher Ebene eine give and take Situation sind. Biologisch betrachtet ähnelt diese Vorgehensweise einer tit for tat Evolutionsstrategie. CSR - Corporate Social Responsibility ist ein Qualitätsmerkmal für gutes Management in großen wie in kleinen und mittelständischen Unternehmen geworden.
Einladung erfolgt gesondert


16.11.2011, 18:00 Uhr
Survival of the fittest – Wie steigern Unternehmen ihren Erfolg durch Anpassung an den Marktbedarf?
Podiumsdiskussion
Die These „Survival of the fittest“ ist eine der bekanntesten Erkenntnisse von dem Evolutionsforscher Darwin. Doch wie erfolgen die Anpassungen am besten? Und was bedeutet dies für Unternehmen? Gibt es Strategien, um durch passgenaue Angebote am Markt erfolgreicher als die Konkurrenz zu sein?
Referenten aus der Wissenschaft und Wirtschaft werden diese und weitere Fragen in der Podiumsdiskussion beantworten.

Programm
18.00 Uhr Einlass
18.30 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Johann Wolfgang Wägele
Direktor Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig

18. 40 Uhr Podiumsdiskussion
Moderation:
Dr. Klaus-Stephan Otto
Geschäftsführer Dr. Otto Training & Consulting

Teilnehmer:
Prof. Dr. Joachim Schultze
Leitung für Genomik und Immunregulation am Limes Institut der Universität Bonn

Ralph Job
Geschäftsführer PRONOBIS Seniorenberatung

Dirk Stroessel
Geschäftsführer JF. Carthaus GmbH & Co. KG

Philipp Koecke
Vorstand Finanzen Solar World AG

20.00 Uhr Get together und Imbiss

Veranstalter:
Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg
Anmeldungen bei : IHK Bonn/Rhein-Sieg, Carina Nillies, nillies@bonn.ihk.de, Tel. 0228 228 4140



18.01.2012, 18:00 Uhr
Was Hidden Champions aus der Evolutionsbiologie lernen können
Podiumsdiskussion
Die Wirtschaft hat sich schon viel aus der Evolutionsbiologie zu nutzen gemacht. Doch durch welche Strategien sind Unternehmen zu Hidden Champions geworden? Haben Sie besondere Verfahren oder Techniken entwickelt die mit der Natur vergleichbar sind? Und können Unternehmen etwas von Darwins Theorien lernen?
Referenten aus der Wissenschaft und Wirtschaft werden diese und weitere Fragen in der Podiumsdiskussion beantworten.

Veranstalter:
Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg
Anmeldungen bei : IHK Bonn/Rhein-Sieg, Carina Nillies, nillies@bonn.ihk.de, Tel. 0228 228 4140

27.03.2012
Finissage / Bon(n) Soir
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zieht BonnSoir, das führende Unternehmernetzwerk in der Region Bonn/Rhein-Sieg, eine Bilanz der Ausstellung Darwin Meets Business in Bonn. Die Finissage führt die zahlreichen Facetten der Ausstellung nochmals zusammen und fragt nach, welche neuen Impulse für die Verknüpfung von Natur und Wirtschaft thematisiert werden konnten. Konkrete Beispiele aus Unternehmen der Region und Einblicke in neue Forschungsergebnisse runden die Diskussion ab.
Einladung erfolgt gesondert

Vortragsreihe

21.09.11, 19 Uhr
Evolutionäre Führung in Unternehmen – Warum manche Menschen freiwillige Gefolgsleute haben und andere nicht
Dipl.-Kfm. Peter Rost, Partner und Management Profiler,
Change Support Team, Bonn

Es ist die geführte Gruppe, die sich im Laufe der Evolution des Menschen als erfolgreicher erwies, nicht der Führende an sich! Das Modell Führung musste sich auf der Ebene von Gruppen bewähren, nicht auf einer individuellen Ebene. Dieses Phänomen entwickelte sich also aus der gemeinschaftlichen Lebensbewältigung und Existenzerwirtschaftung. Unsere Vorfahren konnten mit ihrer neuen Strategie „Führung“, also einer speziellen Form von
Zusammenarbeit, größere Aufgaben bewältigen als allein oder ungeführt. Kompetenz, Führungspersönlichkeit und Führungsverständnis sind dabei von großer Bedeutung.

19.10.11, 19 Uhr
Der Lotuseffekt – „Hightech für Unternehmer“
Prof. Dr. Wilhelm Barthlott,
Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, Universität Bonn
Stark wasserabweisende („superhydrophobe“) technische Oberflächen sind wegen ihrer einzigartigen Eigenschaften nicht nur von größtem wissenschaftlichen, sondern auch ökonomischen Interesse. Dabei stammen die faszinierendsten Oberflächen nicht aus der
Industrie, sondern haben sich in Jahrmillionen in der Natur, bei Pflanzen und Tieren, entwickelt. Die Blätter der Lotusblume zum Beispiel besitzen auf der Oberseite kleinste Micro- und Nanostrukturen. Zusammen mit den chemischen Eigenschaften der Oberfläche
machen sie das Blatt wasserabweisend und damit auch selbstreinigend. Wir haben das zugrundeliegende Prinzip auf technische Oberflächen übertragen und seit den späten 90er
Jahren Produkte wie Fassadenfarben oder Dachziegel entwickelt.

Während die wasserabweisenden und selbstreinigenden Eigenschaften bereits gut untersucht und verstanden sind, wurden die Luft haltenden Eigenschaften solcher Oberflächen unter
Wasser bisher vernachlässigt. Erst kürzlich eröffnete sich das beeindruckende Potential solcher Oberflächen für die Schifffahrt: ein Schiff mit einer Luft haltenden Oberfläche am Rumpf würde nicht durch das Wasser fahren, sondern über den Luftfilm gleiten.
Die Reduktion der Reibung des Wassers an der Schiffswand und damit auch die Treibstoffeinsparung wären hierbei gewaltig. Das Vorbild hierfür ist der Schwimmfarn „Salvinia“, der beim Untertauchen an seiner Oberfläche einen stabilen Luftfilm ausbildet und
diesen auch über lange Zeit unter Wasser hält. Die ersten technischen Prototypen sind bereits in der Lage, einen Luftfilm über mehrere Wochen zu halten. Bei einem ersten Testschiff
konnte eine Reduktion der Reibung von bis zu 10% gemessen werden.
Weitere Informationen auf: www.lotus-effekt.de und www.nees.uni-bonn.de.

15.02.12, 19 Uhr
Schwarmintelligenz und ihre Anwendungen in der Gesellschaft – Lernen von der Natur.
Prof. Dr. Jens Krause, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin

21.03.12, 19 Uhr
Sex und Süßes - Werbung und Marketing bei Blüten im Wettbewerb um die Bestäuber.
Prof. Dr. Maximilian Weigend,
Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn

ArtPerformances - Faust talks to business

Unter dem Motto
Faust talks to business
Sind drei ArtPerformances des ArtEnsembles, Bochum, geplant. Dabei steht die sich im Werk Goethes widerspiegelnde Naturauffassung des Dichters im Vordergrund eines interdisziplinär ausgerichteten Programms. Die Verbindung von naturwissenschaftlichem Prinzip, literarischer Umsetzung und sinnlicher Erfahrung arbeiten einem neuen Wissenschafts- und Wirtschaftsbegriff zu. Susanne Hocke und Jürgen Larys werden in den Zwei-Personen Vorführungen eine facettenreiche Menschheitsparabel inszenieren.

Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz Institut für Biodiversität der Tiere ist bestrebt, eine internationale Vorreiterrolle bei der Erforschung der Artenvielfalt der Erde mit den Methoden des DNA-barcodings zu erlangen. Im Angesicht eines der größten Artensterbens, das die Erde je erlebt hat, ist die schnellstmögliche Erfassung der Artenvielfalt von extremer Bedeutung. Insbesondere weil nur ein Bruchteil der existierenden Arten heute bekannt ist, drängt die Zeit, Methoden zu entwickeln, mit denen schnell und effizient Arten im Gelände bestimmt werden können. Dabei hat as zmb durch die Integration der Genomik, das modernste DNA-Labor und die leistungsfähigste EDV-Abteilung in einem deutschen Forschungsmuseum weltweit eine Vorreiterrolle in der Biodiversitätsforschung eingenommen. Die Kombination der klassischen Artenkenntnis der Forscher des Museum Koenig mit den modernen Techniken der Molekulargenetik und der Bioinformatik ermöglicht bahnbrechende Fortschritte in Verständnis und Nutzen der biologischen Vielfalt unseres Planeten.

Die Leibniz-Gemeinschaft ist ein Zusammenschluss von 87 Forschungseinrichtungen, die wissenschaftliche Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung bearbeiten. Sie stellen Infrastruktur für Wissenschaft und Forschung bereit und erbringen forschungsbasierte Dienstleistungen - Vermittlung, Beratung, Transfer - für Öffentlichkeit, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Sie forschen auf den Gebieten der Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften.


Bilder

Ergänzung vom 07.09.2011

Die Larven geben die Spinnseide nicht über den Hinterleib, sondern über eine Drüse unterhalb der Mundöffnung ab.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch


 

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