Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 18/97 - 21. April 1997
26. Hauptversammlung der Gesellschaft Deutscher Chemiker und 100-Jahrfeier der Gesellschaft Oesterreichischer Chemiker, 7. bis 11. September 1997 in Wien
Mit Chemie die Zukunft gestalten Groeßter deutschsprachiger Chemie-Kongreß 1997
Aus Anlaß des Jubilaeums zum 100jaehrigen Bestehen der Gesellschaft Oesterreichischer Chemiker (GOECH) wird die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ihre Hauptversammlung 1997 in Wien abhalten. "Mit Chemie die Zukunft gestalten" ist das Motto der gemeinsamen Veranstaltung, zu der die Gesellschaft Deutscher Chemiker und die Gesellschaft Oesterreichischer Chemiker ihre Mitglieder und alle an der Chemie Interessierten einladen.
In Wien wird das erfolgreiche Konzept der 25. GDCh-Hauptversammlung 1995 in Muenster aufgegriffen. Vortraege, Fortbildungsveranstaltungen und Poster aus allen derzeit aktuellen Gebieten der Chemie und zu zukunftstraechtigen Forschungsgebieten sollen dem Informationsbeduerfnis vor allem der im Berufsleben stehenden Chemiker gerecht werden.
Neue Materialien, Chemie nachwachsender Rohstoffe, Oberflaechenveredlung und Verbesserung der Lebensqualitaet wurden als Hauptthemen der Tagung gewaehlt. Innovationen auf diesen Gebieten sind fuer Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen von groeßter Bedeutung. Darueber hinaus kann die Fachwelt aktuelle Entwicklungen und Probleme bei Veranstaltungen wie dem Berufsforum oder in den Postersessions diskutieren. Die Hauptversammlung soll auch dazu dienen, ein neues Verstaendnis der Chemie hinsichtlich ihrer zukuenftigen Rolle in der Gesellschaft zu erarbeiten. Die Darstellung der Bedeutung chemischer Forschung und Produktion soll das Interesse der Chemiker an den Hochschulen und in der Industrie fuer ihre jeweiligen spezifischen Erfordernisse und Probleme intensivieren und auch das Interesse von Nichtchemikern an der Chemie wecken.
Die 134 Vortraege befassen sich u. a. mit Ionenpumpen, Biokatalyse, Kombinatorischer Chemie, Pflanzenschutz, Chemiker-Arbeitsmarkt, Wirtschaftlichkeitsvergleichen zwischen nachwachsenden und fossilen Rohstoffen, Nanostrukturen und supramolekularer Chemie, OEkobilanzen, Lebensmittelqualitaet, neuen Medikamenten und vielem mehr, wobei das breite Spektrum wohlgeordnet und strukturiert dem Teilnehmer z. T. auch in parallelen Vorlesungsreihen praesentiert wird. Den oeffentlichen Abendvortrag haelt GDCh-Vorstandsmitglied Professor Dr. Wolfgang A. Herrmann (Muenchen) am 9. September, 20.00 Uhr, im Audimax der TU Wien zum Thema "Naturwissenschaft in Schule und Universitaet - Herausforderungen im Technikzeitalter".
Umrahmt wird die viertaegige Veranstaltung von der Festsitzung der Gesellschaft Oesterreichischer Chemiker aus Anlaß ihrer 100-Jahrfeier mit Eroeffnung und Begrueßung und einem Festvortrag ueber "Chemie im Spannungsfeld zwischen Zukunftshoffnung und gesellschaftlichen Aengsten" am 8. September, ab 9.00 Uhr, sowie der GDCh-Festsitzung am 11. September, ab 11.00 Uhr, u. a. mit Auszeichnungen herausragender wissenschaftlicher Leistungen und einem Vortrag ueber "Prionen - neuartige Krankheitserreger?".
Programmheft und Anmeldeformulare sind erhaeltlich bei der GDCh-Geschaeftsstelle, Abteilung Offentlichkeitsarbeit. Alle Informationen koennen auch ueber das Internet abgerufen werden: http://www.gdch.de
Anmerkung an die Redaktionen: Merken Sie sich Wien vor! Die Pressekonferenz findet voraussichtlich am Montag, 8. September, direkt im Anschluß an die Eroeffnung statt.
Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 19/97 - 23. April 1997
Fortschritte bei Waschmitteln Produkte muessen vielen Anspruechen gerecht werden
Die Fachgruppe Waschmittelchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) veranstaltet vom 28. bis 30. April 1997 in der Kongreßhalle Saarbruecken ihre 12. Vortragstagung. Rund 200 Experten aus Deutschland und aus benachbarten europaeischen Laendern werden sich in 28 Vortraegen und bei mehreren Posterdarstellungen ueber die neuesten Fortschritte und zukunftsweisende Tendenzen auf dem Waschmittelgebiet informieren. Dazu zaehlen neue Herstellverfahren fuer die waschaktiven Substanzen von Waschmitteln, die Tenside, die physikalischen Grundlagen und auch Aspekte des Umwelt- und Gesundheitsschutzes.
Ein Schwerpunkt der Tagung beschaeftigt sich mit Bleichsystemen in Waschmitteln. Bleichmittel werden zugesetzt, um hartnaeckige Verschmutzungen wie Rotwein- oder Obstflecken entfernen zu koennen. Dabei ist jedoch immer auch die Gefahr einer Schaedigung der Fasern oder der Farben gegeben. Die richtige Formulierung ist deshalb eine Gratwanderung. Neue Bleichaktivatoren bieten hier maßgeschneiderte Loesungen.
Jede Veraenderung bei der Zusammensetzung von Waschmitteln muß sorgfaeltig auf ihre Umweltvertraeglichkeit untersucht werden. Hierzu sind momentan noch Tierversuche, die vom Chemikaliengesetz an den Grundstoffen gefordert werden, ein wichtiges Instrument. Auf der Saarbruecker Tagung werden Ersatzmethoden vorgestellt, die die Zahl der Tierversuche zukuenftig reduzieren koennten oder fuer die Tiere mit geringerem Leiden verbunden sind.
Ein weiteres Thema sind Enzyme, die Waschmitteln zum verbesserten Entfernen von Eiweiß oder Fett zugesetzt werden. Der enzymatische Abbau dieser Verschmutzungen erlaubt ein Waschen bei wesentlich niedrigeren Temperaturen und traegt deshalb zur Umweltschonung bei. Diese Enzyme gewinnt man aus Mikroorganismen. Die in den Wildformen der Mikroorganismen vorkommenden Enzyme sind jedoch haeufig nur bedingt als Waschmittelzusatz geeignet, da die Waschmittellauge ihre Aktivitaet hemmt. Mit gentechnischen Methoden koennen stabilere Enzyme in ausreichenden Mengen hergestellt werden, die als Waschmittelzusatz geeignet sind.
Preisverleihungen Der Preis der Fachgruppe Waschmittelchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker wird waehrend der Tagung an Dr. Peter Schoeberl aus Haltern verliehen. Das Hauptinteresse des 59jaehrigen Mikrobiologen galt waehrend seiner beruflichen Taetigkeit bei der Huels AG, aber auch ueber den Eintritt in den Ruhestand hinaus, dem Abbau von Tensiden durch Mikroorganismen, wie er z. B. in Klaeranlagen stattfindet. Verbesserte Untersuchungsverfahren zur Bestimmung des biologischen Abbaus, die Aufklaerung der Abbaumechanismen und wichtige Beitraege zum Tensidmonitoring in Oberflaechengewaessern beschreiben sein wissenschaftliches Lebenswerk, das er in zahlreichen Arbeiten publiziert hat.
Fuer seine Arbeiten auf dem Gebiet der Grundlagenforschung von Tensidfilmen und fuer neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mikroemulsionen erhaelt Dr. Michael Gradzielski (Universitaet Bayreuth) waehrend der Tagung den mit 5.000 DM dotierten Foerderpreis der Fachgruppe Waschmittelchemie. Die Arbeiten des 34jaehrigen Chemikers koennen dazu beitragen, den Einsatz umweltbelastender Loesungsmittel bei Reinigungsverfahren zu reduzieren.
Hinweise an die Redaktionen: Journalisten koennen an der Tagung kostenfrei teilnehmen.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Oeffentlichkeitsarbeit der GDCh, bei der auch ein Foto der Preistraeger angefordert werden kann.
Eine Pressekonferenz findet am Montag, 28. April 1997, 13.00 Uhr, im Konferenzraum K 3 der Kongresshalle Saarbruecken, Hafenstraße, 66111 Saarbruecken, statt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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