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31.01.2002 23:46

Scheitert die Gründung des Innovationszentrums für Bibliotheken?

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Präsidialabteilung, Bereich Kommunikation & Marketing
Universität Regensburg

    Bürokratische Hindernisse drohen das geplante Innovationszentrum für Bibliotheken zu Fall zu bringen. Der Schwarze Peter liegt inzwischen in Nordrhein-Westfalen, wo sich der Finanzminister nicht mit den zuständigen Fachministern einigen kann.

    Das Innovationszentrum für Bibliotheken, das bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz errichtet werden soll, geht auf ein gemeinsames Konzept der Länder und des Bundes über "unverzichtbare überregionale bibliothekarische Serviceleistungen" zurück. Damit sollte nach der Auflösung des Deutschen Bibliotheksinstituts eine kleinere, beweglichere Einrichtung geschaffen werden, die sich auf die Zukunftsaufgaben des Bibliothekswesens konzentrieren kann.

    Die Dringlichkeit des Innovationszentrums zeigt sich an drei Themen:
    · Die Bibliotheken stehen vor außerordentlich großen Herausforderungen durch die Möglichkeiten der elektronischen Fachinformation, der digitalen Publikation sowie die rasch fortschreitende internationale Kooperation.
    · Wie die Pisa-Studie zeigt, ist die Förderung der Lesefähigkeit ein Schlüssel für die Bildungsreform. Zukunftsorientierte Konzepte der Bibliotheken müssen entwickelt werden.
    · Die Beteiligung deutscher Bibliotheken an EU-Projekten ist völlig unzulänglich. Es gehen erhebliche Beträge verloren und die Weiterentwicklung des Bibliothekswesens in Deutschland wird behindert.

    Wie der Wissenschaftsrat jüngst feststellte, erfordert die "zunehmende Vernetzung der Bibliotheken in vielen Fällen eine gesamtstaatlich ausgerichtete Perspektive bei technologischen, rechtlichen und ökonomischen Fragestellungen" (Empfehlungen zur digitalen Informationsversorgung durch Hochschulbibliotheken).
    Hier liegt die Kernaufgabe des neuen Instituts; die Schaffung eines Kompetenzzentrums, damit die jeweilige lokale Bibliothek ihre Aufgaben für ihre Nutzer erfüllen kann.

    Über die Notwendigkeit des Instituts besteht zwischen Bibliotheken einerseits und Bund und Ländern (außer NRW) andererseits völlige Einigkeit.

    - Dies gilt sogar für die Finanzminister (Beschluss der FMK vom 25.10.2001)
    - "Die Lösung des Problems drängt inzwischen" (Dr. A. Schavan, Präsidentin der KMK, am 29.10.01)
    - "Es handelt sich um ein sehr sinnvolles Vorhaben, jetzt ist NRW am Zug" (Staatsminister Prof. Julian Nida-Rümelin am 25.01.2002).

    Das erforderliche Geld (insgesamt 1,64 Mio. Euro jährlich) ist anscheinend überall vorhanden. Das Hindernis liegt offensichtlich nur darin, dass diskutiert wird, wie ein Beschluss der Finanzministerkonferenz vom 01.03.2000 zu interpretieren ist.

    Über ein mögliches Scheitern des Innovationszentrums für Bibliotheken berichtete die FAZ bereits am 22.09.2001: "Berliner Bürokratie". Für solche langwierigen Diskussionen kann die Öffentlichkeit kein Verständnis mehr haben!

    Wir fordern, dass jetzt endlich rasch gehandelt wird. Die Arbeit des Instituts sollte ursprünglich am 01.01.2002 beginnen; jetzt bleiben dringende Arbeiten liegen, ebenso die ersten Projekte, auf deren Realisierung gewartet wird.

    Gefahr in Verzug - rasches Handeln ist geboten!
    (Pressemitteiling des Deutschen Bibliotheksverbandsvom 28.1.2002)

    Ansprechpartner:
    Dr. Friedrich Geißelmann
    Vorsitzender des DBV
    Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg
    93042 Regensburg
    Tel.: 09 41/9 43 33 901
    Fax: 09 41/9433285
    E-Mail: friedrich.geisselmann@bibliothek.uni-regensburg.de
    http://www.bibliotheksverband.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bibliotheksverband.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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