Das Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz ist an einem der bisher größten Verbundprojekte zum Aufbau digitaler geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschungsinfrastrukturen in Deutschland beteiligt. Das Vorhaben mit dem Namen DARIAH-DE, der für »Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities« steht, ist ein nationales Teilprojekt des europaweiten Projektes DARIAH-EU. In Deutschland arbeiten in diesem interdisziplinär ausgerichteten Konsortium insgesamt 17 Partner zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt seit dem 1. März 2011 zunächst für drei Jahre mit jährlich rund zwei Millionen Euro.
DARIAH-DE versteht sich als ein Beitrag zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems. Zu den Projektpartnern gehören Serviceinfrastruktureinrichtungen, Rechenzentren, Universitäten sowie geistes- und kulturwissenschaftliche Forschungsinstitute in ganz Deutschland. Das IEG ist in DARIAH-DE eine der drei außeruniversitären geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen. Im Konsortium vertritt das Institut die Disziplinen der theologisch fundierten Kirchengeschichte und der Geschichtswissenschaft und ist vor allem an der Entwicklung von Standardisierungsprozessen, Forschungsinfrastrukturen und an der Konzeption von Weiterbildungs- und universitär curricularen Lehrangeboten beteiligt.
In den vergangenen Jahren wurden die Arbeitsprozesse in den Geistes- und Kulturwissenschaften zunehmend komplexer. Die Bedeutung der IT-gestützter Technologien nimmt rasant zu. DARIAH-DE greift diese Veränderungen auf. In dem Verbund werden beispielweise digitale Werkzeuge und Technologien entwickelt, mit deren Hilfe Wissenschaftler standortunabhängig und disziplinenübergreifend zusammenarbeiten können. Diese digitale Infrastruktur soll den Zugang zu Forschungsdaten wesentlich vereinfachen sowie den wissenschaftlichen Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten effizienter gestalten. Damit soll DARIAH-DE auch die langfristige Nutzung und Archivierung von Forschungsdaten optimieren. Zugleich werden Weiterbildungsangebote und Expertenseminare entwickelt und angeboten, in denen etablierte Geisteswissenschaftler und Doktoranden den Umgang mit IT-gestützten Forschungsmethoden und neuen Techniken erlernen bzw. verstetigen können.
Das IEG hat die mit dem Schlagwort »Digital Humanities« verbundenen methodischen und disziplinären Veränderungen seit einigen Jahren intensiv begleitet und selbst digitale Forschungsprojekte mit innovativen Visualisierungsformen initiiert. Beispiele dafür sind der hier angesiedelte Server für digitale historische Karten »IEG-Maps«, das historisch-geographische Informationssystem »HGIS Germany« und das Publikationsprojekt »EGO | Europäische Geschichte Online«, eine transkulturelle Geschichte Europas in der Neuzeit. In Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek und dem Deutschen Historischen Institut in Paris entsteht zudem die Rezensionsplattform für die europäische Geschichtswissenschaft »recensio.net«.
http://www.ieg-mainz.de
http://de.dariah.eu/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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