Prof. Dr. Chica Schaller und Prof. Dr. Heinz Schaller stellen der Universität Heidelberg die finanziellen Mittel zur Einrichtung der Stiftungsprofessur für Molekulare Virologie zur Verfügung - Wissenschaftlicher Schwerpunkt der Infektionsforschung an der Universität Heidelberg soll damit verstärkt werden - Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff dankt den Stiftern und hebt die Bedeutung privater Initiative für die Förderung innovativer Forschungskonzepte hervor
Prof. Dr. Heinz Schaller vom Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) und seine Frau Prof. Dr. Chica Schaller vom Zentrum für Molekulare Neurobiologie in Hamburg (ZMNH) haben über die von ihnen gegründeten C.H.S.-Stiftung und Heinz-Schaller-Stiftung die finanziellen Mittel zur Einrichtung einer Professur für Molekulare Virologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg gestiftet. Für diesen Zweck stellen sie der Universität insgesamt 1,25 Millionen Euro zur Verfügung. Nach Ablauf von zehn Jahren wird die Stiftungsprofessur vom Land Baden-Württemberg übernommen. Die Stelle wurde zum 1. Februar 2002 mit dem Virologen Ralf Bartenschlager besetzt. Neben der Stiftungsprofessur fördert die C.H.S.-Stiftung auch den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Biomedizin, vor allem durch die Vergabe von Stipendien an junge osteuropäische Wissenschaftler.
Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff drückte den Stiftern den "tief empfundenen Dank der Ruprecht-Karls-Universität" aus. Gerade in Zeiten der Verknappung öffentlicher Haushaltsmittel seien großzügige private Engagements äußerst wichtig, um neue Schwerpunkte der Forschung in Angriff nehmen zu können und damit die Fähigkeit der Universität zur inhaltlichen Erneuerung zu erhalten, sagte der Rektor. Hommelhoff stellte die Stiftungen als Vorbild heraus, dem andere Hochschullehrer folgen mögen. "Es ist eines der bedeutendsten Zeichen der Verbundenheit, wenn ein Professor seiner Alma Mater eine großzügige Stiftung zukommen lässt."
Prof. Chica Schaller
Chica Schaller studierte Biologie in Tübingen und war später in Heidelberg am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung und ZMBH als Arbeitsgruppenleiterin tätig. Wissenschaftlich arbeitet sie an Fragestellungen zur Entwicklung des Nervensystems. Seit 1991 ist sie Direktorin des Instituts für Entwicklungsneurobiologie am ZMNH.
Prof. Heinz Schaller
Nach dem Studium der Chemie in Heidelberg beschäftigte sich Heinz Schaller in Madison, USA und am MPI für Virusforschung in Tübingen mit grundsätzlichen Aspekten der Molekularbiologie, die entscheidend für die Entwicklung einer neuen Forschungsrichtung, der Gentechnik, waren. 1973 wurde er auf den Lehrstuhl für Mikrobiologie in Heidelberg berufen. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern gründete er 1982 das ZMBH als interdisziplinäres Forschungszentrum und war dessen Geschäftsführender Direktor in der Aufbauphase.
Außerdem war er 1978 einer der Gründer von BIOGEN, einer der erfolgreichsten Biotech-Firmen weltweit. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vorwiegend dem Verständnis der Molekularbiologie von Infektionskrankheiten, vor allem der Hepatitis B. Heinz Schaller war an der Entwicklung des Impfstoffes gegen das Hepatitis B-Virus maßgeblich beteiligt. Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000 widmet sich Heinz Schaller am ZMBH wieder vermehrt seiner Forschung.
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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