Ein „Wunder“ namens Paulina Emily - kleine Neubrandenburgerin kam in der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt
Der 12. Oktober 2011 ist das errechnete Geburtsdatum von Paulina Emily. Es kam anders; durch eine Komplikation in der Schwangerschaft musste die Geburt vorgezogen werden. Am 8. Juni befand sich die Mutter in der 22. Schwangerschaftswoche (SSW). Das sind zwei Wochen unter der eigentlich absoluten Überlebensgrenze und es gab wenig Hoffnung.
Aber die kleine Neubrandenburgerin mit 490 g Geburtsgewicht hatte sich lautstark zu Wort gemeldet, so dass die Entscheidung, um das Leben von Paulina Emily zu kämpfen, feststand. Inzwischen wiegt das Mädchen über 1.800 g und soll zeitnah in das Neubrandenburger Klinikum verlegt werden. „Paulina Emily ist ein extrem junges Frühchen, wir sind sehr stolz auf die Leistung unser Neonatologen und Kinderärzte und freuen uns für die Eltern“, sagte der Ärztliche Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Greifswald, Prof. Marek Zygmunt.
Paulina Emily kam am 8. Juni 2011, um 18.12 Uhr zur Welt. Das Gewicht von 490 g bei einer Länge von 27 cm ist nach einer Woche nochmal auf 400 g zurückgegangen, da auch Frühchen nach der Geburt noch abnehmen. Das Kind kam in der 22+0 Schwangerschaftswoche auf die Welt (SSW + Anzahl der Wochentage). „Die Grenze zum Leben wird in Deutschland mit 24+0 angesehen, darunter gibt es seltene Einzelfälle“, erläuterte der Leitende Oberarzt der Abteilung Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Greifswald, Dr. Sven Armbrust. „Wir Ärzte müssen in solchen Fällen anhand des klinischen Zustandes des Kindes eine individuelle Entscheidung im Kreißsaal fällen.“ Unter 23+0 liegt die Überlebenschance dieser Kinder maximal im einstelligen Prozentbereich. Im Alter von 22. SSW gibt es weltweit nur wenige Beschreibungen. So ist ein Fall aus Kanada bekannt. Am 20. Mai 1987 wurde in Kanada ein Junge in der 21. Schwangerschaftswoche (plus fünf Tage) geboren, der 624 g auf die Waage brachte und überlebte.
Die kleine Paulina Emily hat sich sehr gut entwickelt und wird in Kürze ihre erste Reise in ihre Heimatstadt Neubrandenburg antreten. Noch liegt sie im Brutkasten (Inkubator), atmet inzwischen aber allein mit Atemhilfe. Die Nahrungsaufnahme erfolgt noch durch eine Sonde. Sowohl die 24-jährige Mutter als auch der Vater haben schon mit ihrer Tochter, ihrem ersten Kind „gekänguruht“. Dabei werden die Babys bei den Eltern auf die nackte Haut gelegt und können schön zugedeckt „kuscheln“ ohne auszukühlen. Schon bald soll Paulina Emily ins Wärmebettchen umziehen. „Das Mädchen und sein Überlebenswille sind ein kleines Wunder“, sagte der Frühchenexperte. „Sicher müssen wir sehr intensiv die weitere Entwicklung verfolgen. Aber Paulina hat sich bisher mit unglaublich viel Kraft ins Leben gekämpft, so dass wir guter Dinge sind“, so Armbrust.
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin
Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
Komm. Abteilungsleiter: Prof. Dr. med. Rolf-Dieter Stenger
Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-64 21 o. 86 22 488
E armbrust@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de
Paulina sollte am 12. Oktober geboren werden.
Foto: UMG/Manuela Janke
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Die Eltern Stefanie Möller (24) und Marcel Busch (25) aus Neubrandenburg sowie Kinderarzt Dr. Sven A ...
Foto: UMG/Manuela Janke
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Paulina sollte am 12. Oktober geboren werden.
Foto: UMG/Manuela Janke
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Die Eltern Stefanie Möller (24) und Marcel Busch (25) aus Neubrandenburg sowie Kinderarzt Dr. Sven A ...
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