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08.02.2002 11:58

Wenn das Auge rot ist und tränt

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Am Universitätsklinikum Heidelberg wird das bundesweit erste Interdisziplinäre Uveitis-Zentrum eröffnet. Dort werden Patienten, die an Uveitis, einer besonderen Augenentzündung leiden, gemeinsam von Augenärzten und Rheuma-Spezialisten behandelt.

    Heute wird das in Deutschland einmalige Interdisziplinäre Uveitis-Zentrum, das im Otto-Meyerhof-Zentrum des Klinikums angesiedelt ist, eingeweiht.

    Viele Patienten mit Uveitis haben eine rheumatische Erkrankung, die auch Gelenke und andere Körperregionen betrifft. Die gemeinsame Untersuchung und Behandlung durch Augen- und Rheuma-Experten erspart Tests und Arzttermine und ermöglicht eine von Anfang an abgestimmte medikamentöse Behandlung aller Symptome.

    Die Uveitis ist eine entzündliche Krankheit des Auges. An ihr leiden etwa 400.000 Menschen in Deutschland. Betroffen sind mehrere oder einzelne Abschnitte der Uvea: Die Iris, der Strahlenkörper oder die Aderhaut, die zwischen der äußeren Schutzhülle der Lederhaut und der Netzhaut gelegen ist. Auch andere Augenregionen können mitbetroffen sein. Häufig leidet der Patient unter einer Rötung eines oder beider Augen. Oft ist der Tränenfluss vermehrt, er ist geblendet oder sieht verschwommen. Selten treten Schmerzen auf. Die Erkrankung verläuft akut oder chronisch und kann unbehandelt zur Erblindung führen.

    Die Ursachen der Uveitis sind vielfältig: Sie kann durch Erreger, z.B. Herpesviren oder Pilze, hervorgerufen werden oder ist Bestandteil einer rheumatischen Erkrankung, zum Beispiel des Morbus Bechterews. Bei mehr als der Hälfte aller Patienten ist die Ursache ihrer Uveitis allerdings unbekannt. Ziel der Behandlung ist eine rasche Eindämmung der Entzündung, da durch die Ausschwemmung von Entzündungszellen und Eiweiß Verklebungen und Verwachsungen auftreten können. Diese können letztlich zur Trübung der Augenlinse (Grauer Star), des Glaskörpers und oder zum Glaukom (Grüner Star) führen. Auch die Netzhaut kann dauerhaft geschädigt werden.

    Liegt der Uveitis eine Infektion, z.B. mit einem bakteriellen Erreger, zugrunde, wird diese mit einem Antibiotikum behandelt. "Ansonsten werden Medikamente verwendet, die Entzündung und Immunreaktionen im Auge dämpfen sollen", erklärt Dr. Matthias Becker, Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik. Gemeinsam mit Dr. Christoph Fiehn, Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik, behandelt er einmal in der Woche Patienten in der neu eingerichteten Uveitis-Ambulanz im Otto-Meyerhof-Zentrum, die sich in der Nachbarschaft der Augenklinik befindet. Die Patienten können im Zentrum untertags stationär betreut werden.

    Weiteres Ziel der neuen Einrichtung ist die Entwicklung neuer Behandlungsformen für die
    Uveitis. Zusammen mit Dr. Andreas Wunder vom Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg, wird versucht, entzündungshemmende Medikamente gezielt an ihren Wirkort im Auge zu bringen. Auch die Verwendung von Implantaten, die Medikamente im Auge freisetzen, wird erprobt.

    Uveitis Zentrum: Otto-Meyerhof-Zentrum, Im Neuenheimer Feld 350, 69120 Heidelberg


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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