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13.02.2002 10:04

Spektakuläre Mordprozesse werden in Rostock nachgezeichnet

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Führende Rechtsmediziner widmen sich neuem Gebiet der Verbrechensaufklärung

    Premiere für Rostock: Erstmals ist das Institut für Rechtsmedizin der Universität im September Gastgeber für die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Prof. Rudolf Wegener, Institutsleiter und Kongresspräsident, erwartet mehr als 350 Gäste nicht nur aus den 37 Instituten für Rechtsmedizin in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch aus vielen anderen Ländern. "Wir hoffen, dass sich nicht nur die Rechtsmediziner, sondern auch viele Kriminalisten, Kriminologen und andere Fachvertreter, die sich mit den Ursachen und der Aufklärung von Verbrechen beschäftigen, für die Tagung interessieren."

    Entsprechend ist das Programm gestaltet: Zwei weltberühmte Fälle werden am Eröffnungstag vorgestellt: Mitte der 90er-Jahre sorgte der Prozess gegen Jack Unterweger für Aufsehen in Österreich. Er wurde wegen neunfachen Mordes, verübt in vier Ländern, verurteilt. Der Fall des Prostituiertenmörders, dem der Popsänger Falco in seinem heftig kritisierten Song "Jeanny" Ausdruck verlieh, wurde mittels eines speziellen Datenbanksystems des FBI aufgeklärt.
    Ungefähr zur gleichen Zeit kam es in den USA zu einem international mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Indizienprozess gegen den Football-Weltstar OJ Simpson in den USA. Auf der Rostocker Tagung wird der international renommierte Gerichtsgutachter (Medical Examiner) Werner O. Spitz über seine Tätigkeit in diesem Fall sprechen. Über die Präsentation eines spektakulären Falles aus Deutschland in der Eröffnungssitzung schweigt sich Prof. Wegener noch aus.

    Am Tag zuvor ist ein Workshop einem neuen Arbeitsgebiet der Verbrechensaufklärung, der Operativen Fallanalyse gewidmet. Filme wie "Das Schweigen der Lämmer" machten das Täter-Profiling in der Öffentlichkeit bekannt. Die Operative Fallanalyse (OFA) ist seit Ende der 90er-Jahre auch in Deutschland Bestandteil der Polizeiarbeit. Angewendet wird sie, um Serientätern auf die Spur zu kommen. "Ermittler, Rechtsmediziner, Spurentechniker, Psychologen - sie alle kommen für eine OFA für mehrere Tage zusammen und tauschen die Ergebnisse ihrer Arbeit aus", beschreibt Prof. Wegener. Sie arbeiten Checklisten ab, nutzen Datenbanken und stellen Hypothesen zur Typologie eines Verbrechens auf. "An den Nahtstellen zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen gibt es Probleme. Diese wollen wir darstellen und einer Lösung näher bringen", nennt Prof. Wegener ein Ziel des Workshops, der gemeinsam mit Experten des Bundeskriminalamtes gestaltet wird.

    In einem zweiten Workshop zur "Kriminologie der Gewalt" werden führende deutsche Kriminologen zu Ursachen und Erscheinungsformen des Gewaltverbrechens referieren. Die folgenden Kongresstage sind der rechtsmedizinischen Forschung und Fallinterpretation gewidmet. Alle wichtigen Informationen für die 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin sind im Internet unter www.rechtsmedizin.uni-rostock.de zugänglich.


    Ansprechpartner:
    Prof. Rudolf Wegener
    Tel. 0381 / 494 99 00


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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