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13.02.2002 10:51

Michael Zimmer sucht Risiko-Gene

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Der Suche nach Genen, die beim Menschen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, gilt das Interesse von Dr. Michael Zimmer. Der 48-jährige Chemiker hat seit 1. Januar 2002 die C3-Professur für Klinische Molekularbiologie an der Universität Würzburg inne.

    Komplexe Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Asthma, sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet und mit beträchtlichen Belastungen für das Gesundheitssystem verbunden. Auftreten, Verlauf und Schwere dieser Krankheiten hängen einerseits von Umwelteinflüssen wie Ernährung und Lebensweise ab, andererseits aber auch von genetischen Faktoren.

    Es wird angenommen, dass die genetische Veranlagung nicht nur von einem einzigen, sondern von vielen Genen bestimmt wird. Von diesen gibt es neutrale und risikoreiche Varianten. Prof. Zimmer: "Eine einzelne Risiko-Genvariante im Erbgut wirkt sich nicht aus. Erst wenn mehrere Varianten in bestimmten Konstellationen zusammentreffen, macht sich die Krankheit bemerkbar."

    Auf molekularer Ebene sind die Genvarianten dadurch entstanden, dass einzelne Bausteine der DNA durch andere ausgetauscht wurden. Wissenschaftler bezeichnen solche Varianten als SNPs - das steht für "Single Nucleotide Polymorphisms". Mit Hilfe dieser Polymorphismen können die verantwortlichen Gene für komplexe Erkrankungen gefunden werden. Der neu ernannte Professor entwickelt Methoden zur Detektion von SNPs und befasst sich mit deren Anwendung bei der Suche nach Risikogenen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Michael Zimmer wurde 1953 in Hameln geboren und studierte Chemie an der Technischen Universität Clausthal. Seine Diplom- und seine Doktorarbeit fertigte er am Max-Planck-Institut (MPI) für Biophysikalische Chemie in Göttingen an. Promoviert wurde er 1983 in Clausthal.

    Anschließend forschte er erneut am Göttinger MPI sowie am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg. 1987 ging Zimmer dann für ein Jahr als Gastwissenschaftler zum "Imperial Cancer Research Fund" nach London. Weitere Aufenthalte als "forschender Gast" absolvierte er am Salk-Institute in La Jolla (USA) und am MPI für Psychiatrie in München.

    Von 1988 bis 1993 leitete Zimmer eine Arbeitsgruppe am MPI für experimentelle Medizin in Göttingen. Danach war er in gleicher Funktion bis 1999 am Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie der Uni Würzburg tätig. Von hier wechselte er an die britische Oxford University, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Würzburg der Genomik-Abteilung des "Wellcome Trust Centre for Human Genetics" vorstand.

    Kontakt: Prof. Dr. Michael Zimmer, T (0931) 201-3144, Fax (0931) 201-3153, E-Mail:
    zimmer@klin-biochem.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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