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14.02.2002 05:10

Überraschende Wirkung des Medikaments Rapamycin gegen Tumore

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Präsidialabteilung, Bereich Kommunikation & Marketing
Universität Regensburg

    Erfolg einer Forschergruppe der Klinik und Poliklinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Regensburg: In einer neuen Studie konnte gezeigt werden, dass der bereits zugelassene Wirkstoff Rapamycin sowohl die Immunantwort als auch die Tumorbildung hemmen kann.

    Nach einer Organtransplantation erhalten Patienten Medikamente, um die Abstoßungsreaktionen des Körpers gegen das neue Organ zu unterdrücken. Diese immunsuppressiven Medikamente erhöhen al-lerdings das Risiko der Patienten, Tumore zu entwickeln. In einer neuen Studie, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift Nature Medicine (Bd.8, S128-35. 2002), zeigen Forscher der Chirur-gischen Abteilung des Uniklinikums Regensburg, dass der bereits klinisch zugelassene Wirkstoff Rapamycin sowohl die Immunantwort als auch die Tumorbildung hemmen kann.

    Neue Chancen für die Transplantationsmedizin:
    Für Patienten mit Tumorerkrankungen ist eine Behandlungsmöglich-keit die Transplantation. Bei der Transplantation werden z.B. die erkrankten Teile der Lunge oder die Leber durch ein Spenderorgan ersetzt. Da das Immunsystem das Transplantat als Fremdkörper
    erkennt und bekämpft, sind so genannte Immunsuppressiva nötig, die die Reaktion des Immunsystems dämpfen und die Abstoßung des Organs verhindern. Sie bewirken jedoch auch ein erhöhtes Tu-morrisiko: Mehr als die Hälfte aller Patienten mit Lungen- oder Le-berkrebs kämpfen nach einer Transplantation erneut mit Tumoren. Darüber hinaus steigt auch bei Transplantierten ohne vorhergehen-de Tumorerkrankung das Risiko an Krebs neu zu erkranken um das bis zu 20fache.

    Dr. Markus Guba, Dr. Markus Steinbauer, Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Prof. Dr. Edward K. Geissler und Kollegen aus der Klinik und Poliklinik für Chirurgie testeten den Effekt zweier Immunsuppressiva in Mäusetumor- und Metastasierungsmodellen. Dabei zeigte sich, dass das relativ neue Medikament Rapamycin das Tumorwachstum und die Metastasierung deutlich reduziert. Das weit verbreitete Standardmedikament Cyclosporin hingegen bewirkt das Gegenteil. Als Ursache beschreiben die Mediziner einen hemmenden Effekt auf die Neubildung von Blutgefäßen, welche wachsende Tumoren benö-tigen um sich mit Blut und Nährstoffen zu versorgen: Rapamycin unterdrückt diesen Effekt, während ihn Cyclosporin eher zu steigern scheint.
    Die Regensburger Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu bei-tragen, die Überlebenschancen von Transplantations-Patienten zu erhöhen. Es ist davon auszugehen, dass die experimentellen Ergeb-nisse dieser Untersuchung schnell in klinische Studien übertragen werden können, da Rapamycin für die Transplantationsbehandlung bereits zugelassen ist.

    Inwieweit Rapamycin oder ähnliche Substanzen auch bei der Krebs-behandlung ohne Transplantation eingesetzt werden können, wird derzeit vom Regensburger Forscherteam untersucht.

    Klinik und Poliklinik für Chirurgie
    der Universität Regensburg
    Dr. med. Markus Guba
    Franz-Josef-Strauß-Allee 11
    93042 Regensburg
    Tel.: 0941-944-6801
    Fax: 0941-944-6802
    markus.guba@klinik.uni-regensburg.de
    http://www-chirurgie.uni-regensburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Medizin/Chirurgie/index.html


    Bilder

    Dr. Markus Guba (vorne rechts) und das übrige Team von Prof. Dr. Walter Jauch (ganz links)
    Dr. Markus Guba (vorne rechts) und das übrige Team von Prof. Dr. Walter Jauch (ganz links)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Dr. Markus Guba (vorne rechts) und das übrige Team von Prof. Dr. Walter Jauch (ganz links)


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