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15.02.2002 10:40

Theater als ökonomisches Experiment

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Die Wirtschaftsstudentin Katharina Kreuzhage geht neue Wege bei der Finanzierung und Vermarktung von Theater

    "Pay what you can" - zahle, soviel Du willst: mit dieser Aufforderung an ihr Publikum hat Katharina Kreuzhage, Wirtschaftsstudentin im 5. Semester an der Universität Witten/Herdecke, am vergangenen Wochenende ein interessantes Experiment gestartet: Kreuzhage ist im Nebenberuf Regisseurin am Essener Grillo-Theater und verdient sich so ihr Studium. Um ihre Inszenierung von Kleists Käthchens von Heilbronn am normalerweise publikumsarmen Faschingswochenende voll zu bekommen, kam sie auf die originelle Idee, die Zuschauer nur so viel Eintrittsgeld zahlen zu lassen, wie dieses freiwillig zu geben bereit sind - und machte dabei gleich mehrere überraschende Erfahrungen:
    · Erfahrung Nr. 1: Die Theaterbesucher zahlten im Durchschnitt mehr als erwartet, der zweithäufigste Preis war 10 Euro;
    · Erfahrung Nr. 2: Es kamen mehr zahlende Gäste als erwartet, am zweiten Abend war die Vorstellung mit 86 Freiwilligzahlern nahezu ausverkauft;
    · Erfahrung Nr. 3: Was das durchschnittlich gezahlte Eintrittsgeld angeht, gab es zwischen den beiden Vorstellungen an zwei verschiedenen Tagen erhebliche Unterschiede: 4,60 Euro am Freitag, den 8. Februar, 6,40 Euro am Samstag, den 9. Februar 2002.
    Katharina Kreuzhage, die zuvor 18 Jahre an deutschen Stadttheatern gearbeitet hatte, ist mit dem Ausgang des Experiments zufrieden: "Ehrlich gesagt, marketingmäßig hat das meine Erwartungen übertroffen", erklärt sie. "Finanziell war es zumindest kostendeckend." Sie wünscht sich deshalb, das Beispiel möge Schule machen. Zumindest in Essen wird das auch so sein: Drei weitere Vorstellungen unter dem Motto "Pay what you can" kommen am 15. Februar, 1. und 19. März (jeweils 19.30 Uhr) auf die Bretter des Grillo-Theaters.
    Mit Blick auf den vergleichsweise geringen Werbeetat anderer deutscher Stadttheater empfiehlt Kreuzhage das Essener Modell aber auch anderswo zur Nachahmung. "Unter dem gegenwärtigen Einspardruck kann es nicht schaden, wenn die Verantwortlichen der Theater über mehr ökonomische Kenntnisse verfügen", erklärt die inszenierende Wirtschaftsstudentin.
    Kontakt: Katharina Kreuzhage, Email: k.kreuzhage@gmx.de,
    Tel. 0178/2022227


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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