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06.06.1997 00:00

Deutsch-brasiliansiches Waldschutzprojekt

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Deutsch-brasilianisches Waldschutzprojekt "Pró Araucária" erhaelt Finanzmittel des Bundes

    Das deutsch-brasilianische Waldschutzprojekt "Pró Araucária" im suedbrasilianischen Rio Grande do Sul der Universitaet Tuebingen und der PUC-Universitaet in Porto Alegre erhaelt im Juni 1997 die ersten Finanzmittel aus der Foerderung des Bundesministeriums fuer Bildung und Forschung. Diese gute Nachricht kann der Projektkoordinator Prof. Dr. Wolf Engels am heutigen Weltumwelttag bekanntgeben. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des deutsch-brasilianischen SHIFT-Programmes, mit dem seit 1989 Forschungsprojekte in bisher vier brasilianischen Regionen gefoerdert wurden. Die suedbrasilianische Kuestenregion, in der zur naturnahen Wiederaufforstung ein Araukarienwald entstehen soll, kommt nun als fuenfte Region hinzu. Im April 1996 wurde in Rio Grande do Sul bereits eine weitgehend mit Spenden finanzierte Waldstation in Betrieb genommen, an der Diplomanden, Doktoranden und Wissenschaftler der Tuebinger Universitaet mit Forstfachleuten der Fachhochschule Rottenburg zusammenarbeiten. Mit den jetzt verfuegbaren Geldern koennen etwa 10 Diplom- und Promotionsarbeiten finanziert werden. In den Arbeiten soll die Bodenqualitaet der Forstversuchsflaechen untersucht und eine erste Serie von Experimenten an kuerzlich mit Araukarien aufgeforsteten Flaechen begonnen werden. Die ersten 10.000 Araukarien wurden im Maerz und April dieses Jahres im Waldschutzgebiet Pro-Mata von der Fachhochschule Rottenburg und brasilianischen Forstexperten gepflanzt. Die Fachhochschule Rottenburg hatte zuvor mit Hilfe von bodenkundlichen Kartierungen geeignete Flaechen fuer die Wiederaufforstung ermittelt. Die Setzlinge zog eine Forstbaumschule der brasilianischen Umweltbehoerde IBAMA heran. Die ein- bis zweijaehrigen Araukarien wurden in der Buschzone an Waldraendern auf Rodungsflaechen gesetzt, die bis 1983 als Rinderweide genutzt worden waren. Aus ersten Versuchen zum Anbau des tropischen Nadelbaumes war bereits bekannt, daß sich junge Araukarien am besten im Schatten von buschartigen Pflanzen entwickeln.

    Die Setzlinge wurden auf mehreren Flaechen unterschiedlich dicht gepflanzt, da die Araukarienwaelder bisher zu wenig erforscht sind, um optimale Pflanzbedingungen vorherzusagen. Das Projekt wird unter oekophysiologischen Gesichtspunkten von Tuebinger Botanikern und unter forstlichen Aspekten von Rottenburger Fachleuten betreut und beobachtet. Parallel zum Wiederaufforstungsprogramm haben Wissenschaftler in den natuerlichen Restbestaenden der Araukarienwaelder des suedbrasilianischen Kuestengebietes zoologische, botanische, forstliche und hydrogeologische Untersuchungen zur OEkosystem-Analyse begonnen. Wenn die Wiederaufforstung zu einem funktionsfaehigen Araukarienwald auf den Testflaechen gelingt, sollen groeßere Flaechen in aehnlicher Weise bepflanzt werden.

    Naehere Auskuenfte: Prof. Dr. Wolf Engels, Zoologisches Institut, Entwicklungsphysiologie, Tel.: (07071) 29-74650, Fax: (07071) 29-6950.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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