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26.02.2002 15:04

Einweihung des ICFA Instrumentation Centers in Istanbul

Kordula Lindner-Jarchow M. A. Stabsstelle für Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Siegen

    Physiker aus Siegen waren die Initiatoren: Pünktlich um 12 Uhr am 14. Februar weihten die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Gabriele Behler und die Rektorin der Technischen Universität Istanbul, Prof. Dr. Gülsün Saglamer, das internationale Instrumentierungszentrum in den neuen Laborräumen im Maslak Campus auf der europäischen Seite der 'Stadt auf zwei Kontinenten' ein. Mit dabei auch Prof. Dr. A.H. Walenta (Physik, Universität Siegen).

    Es war der gelungene Abschluß einer mehrtägigen Reise der Ministerin mit einer Delegation von Experten in die Türkei, während der zugleich ein neues Kapitel der forschungsorientierten internationalen Hochschulzusammenarbeit aufgeschlagen wurde. Am letzten Vormittag wurde ein zukunftsweisendes Programm einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Präsidenten des wissenschaftlichen Forschungsrats der Türkei (TÜBITAK) formuliert. Auch eine verstärkte Zusammenarbeit in sensiblen Fragen der Bildung, wie Islam- oder Türkisch-Unterricht an Schulen beider Länder wurde vereinbart.

    Zur anschließenden festlichen Eröffnung des ICFA-Zentrums kamen fast 100 geladene Gäste aus Wissenschaft und Forschung, Industrie, Wirtschaft und Politik aus Istanbul und der näheren Umgebung. Sie wurden Zeugen der Initiierung einer neuen forschungsorientierten internationalen Kooperation.
    In dem neuen Zentrum werden international anerkannte Wissenschaftler Experimente aufbauen, betreuen und Einführungsveranstaltungen anbieten. Wichtige Intention dabei ist, Studierenden der Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Türkei und den kooperierenden Nachbarländern, die zumeist über eine gute theoretische Grundausbildung verfügen, hier an die Grundlagenforschung auf internationalem Niveau heranzuführen und gleichzeitig in modernsten Technologien für Detektoren und Sensoren auszubilden. Der Vorteil für die Beteiligten liegt auf der Hand: Die internationale Grundlagenforschung gewinnt hochmotivierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler - und die Türkei findet damit den Anschluß an die modernen Bereiche der Hochtechnologie, ein wichtiger Baustein für die wirtschaftliche Weiterentwicklung.
    Viele haben zur Realisierung beigetragen; drei Aktionsrichtungen lassen sich dabei ausmachen:
    - Die türkische Universitäten und ihr Hauptgeldgeber, der wissenschaftliche und technische Forschungsrat der Türkei (TÜBITAK), suchen einen Weg zur Internationalisierung ihrer wissenschaftlichen Ausbildung.
    - Das International Commitee for Future Accelerators (ICFA) mit seiner Arbeitsgruppe für Detekoren und Instrumentierung (ICFA Instrumentation Panel) sucht eine Weiterentwicklung ihrer Serie von erfolgreichen internationalen Sommerschulen.
    - Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierte 'International Qualitiy Network (IQN)' mit dem Arbeitsthema 'Physik International - instrumentation, imaging and sensor' sucht hochqualifizierte Partner, um seinem Anspruch gerecht zu werden.

    So war es nur eine Frage des 'gesteuerten Zufalls', daß bereits im Sommer 2001 Pofessor Hans-Dieter Dahmen als Projektleiter des IQN, Professor Albert H. Walenta als Vorsitzender des ICFA Instrumentation Panels - beide vom Fachbereich Physik der Universität Siegen - und ihre Kollegen von namhaften türkischen Universitäten im Büro der Rektorin der ITU in Istanbul sich schnell darauf einigten, ein derartiges Zentrum einzurichten.
    Das neue Konzept stellt die konsequente Weiterentwicklung der Sommerschulen dar, die bis dahin vom ICFA im zweijährigen Rhythmus bereits zehnmal an verschiedenen Orten der Welt durchgeführt worden waren - so in Cape Town (Südafrika), Bombay (Indien), Süd- und Mittelamerika und Europa und auch bereits in Istanbul. Diese zweiwöchige Kursveranstaltung für ca. 100 Studierende mit etwa 30 internationalen Lehrenden hatte offenbar einen derart guten Eindruck hinterlassen, daß die türkischen Physiker daraus gerne eine ständige Einrichtung machen wollten.
    Die Besonderheit der Sommerschulen ist die Beteiligung weltweit anerkannter Spezialisten aus dem Bereich der Grundlagenforschung mit Beschleunigeranlagen sowie aus den daran angeschlossenen Großforschungseinrichtungen, die aktuelle Themen unter dem Aspekt innovativer technischer Methoden ins Blickfeld rücken. Dabei stellen insbesondere die angebotenen Laborkurse mit den entsprechenden Apparaturen, die ihnen normalerweise in ihren Heimatländern nicht zur Verfügung stehen, eine hohe Attraktivität für die Studierenden dar. Themen der aktuellen Forschung und Entwicklung aus dem Bereich der Instrumentierung werden mit den Studierenden 'handgreiflich' unter Anleitung von Experten erarbeitet. Gerade Studierenden aus Entwicklungsländern ermöglicht dieser Weg ohne kostspielige Auslandsaufenthalte an und mit modernen Geräten zu lernen und mit international ausgewiesenen Experten zusammenarbeiten zu können.

    Die in Istanbul im Sommer 2001 beiderseitig verabredetetn 'Hausarbeiten' sind nunmehr erfolgreich abgeschlossen worden. Dazu gehörten auf türkischer Seite u.a. die Festlegung eines Standortes, die Sicherung einer aktiven Beteiligung türkischer Wissenschaftler sowie die Konzeptentwicklung zur Duchführung der Kurse. Auf Seiten von ICFA waren die Einwerbung entsprechender Apparate für die Laborexperimente sowie die Unterstützung beim Aufbau der Experimente, die Beteiligung internationaler Experten an den Kursprogrammen und die Mitarbeit bei der Sicherung der nötigen finanziellen Mittel für den kontinuierlichen Betrieb der Einrichtung zu leisten. Wesentliche Unterstützung wurde dafür von TÜBITAK zugesagt. Neben Einrichtungen aus den USA (Fermi National Laboratory, University of Wisconsin, der Universität Berkeley), dem CERN (Genf), beteiligt sich auch der DAAD über sein Programm 'International Qualitiy Network (IQN)' am Aufbau des Zentrums in Istanbul. Weitere Institutionen wie Elettra in Triest, INSA in Lyon und INFN in Turin haben ihre Beteiligung versichert. Das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen stellt die ersten Geräte und Apparaturen zur Verfügung und unterstützt Partnerhochschulen, so auch die Universität Siegen, bei den Kooperationen mit den türkischen Universitäten.

    Kontakt und Info:
    Prof. Dr. Hans-Dieter Dahmen
    0271 / 740-3732; dahmen@physik.uni-siegen.de

    Prof. Dr. Albert H. Walenta
    0271 / 740-3530; walenta@alwa01.physik.uni-siegen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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