Ein neues Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Gussteilen aus Kupferlegierungen ist am Lehrstuhl für Hütten-, Gießerei- und Umformmaschinen der TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit der Sächsischen Metallwerk Freiberg GmbH entwickelt worden.
Am Lehrstuhl wurde im Labormaßstab ein physikalisches Behandlungsverfahren getestet, bei dem durch Vibration Energie in die erstarrende Metallschmelze geleitet wird. Dadurch kann in den Erstarrungsablauf eingegriffen und eine Kornfeinung erzielt werden. Dies führt beispielsweise zu höherer Druckdichtheit, zu gleichmäßigem Gefüge in unterschiedlichen Wanddicken, zur Reduzierung der Gussteilmasse sowie zur Erweiterung des Gussteilsortiments im Unternehmen führt. Produziert werden u.a. Armaturteile, Industriekühler sowie Getriebeteile.
Dieses patentierte Verfahren wurde im Sächsischen Metallwerk Freiberg erstmals umgesetzt. Die Formgussstrecke konnte bei minimalem finanziellen Aufwand und Beibehalten der vorhandenen Gießanlage mit der Vibrationstechnik gekoppelt werden. So ist es möglich die Schmelzebehandlung durch Vibration bei Bedarf in den Gusstückherstellungsprozess einzufügen.
"Die enge universitäre Zusammenarbeit eröffnete unserer Firma neue Ressourcen auf wissenschaftlich-technischem Gebiet, die ich als Basis für künftige Forschung sehe," erklärte Eberhard Engel, geschäftsführender Gesellschafter des Sächsischen Metallwerkes. So sei aber auch der Universität die Chance gegeben worden, erklärte der Fachmann, ihre Forschung praxisnah zu betreiben. Zwei Maschinenbaudiplomanden bereiteten die praktische Umsetzung des Verfahrens vor, Praktika liefen an der Gussstrecke sowie eine Dissertation sei geplant.
Das 1994 neugegründete Sächsische Metallwerk stellt Teile aus Kupfergusslegierungen nach drei Verfahren her: Strangguss, Formguss und Schleuderguss. Im Jahr 2001 lag der Hauptanteil mit 3125 Tonnen im Bereich des Stranggusses. Daneben wurden 128,5 Tonnen Formguss und 37 Tonnen Schleuderguss hergestellt.
Der Jahresumsatz im Bereich Formguss stieg im letzten Jahr um 25 %.
Das im Jahre 94 aus der Saxionia AG ausgegründete Unternehmen beschäftigt heute 66 Mitarbeiter, 33 mehr als im Gründungsjahr.
Das Sächsische Metallwerk und die TU Bergakademie Freiberg werden dieses neue Gießverfahren auf der INTEC vom 6. bis 9. März in Chemnitz und vom 15. bis 20. April auf der Hannover Messe präsentieren. (KA)
Kontakt:
TU Bergakademie Freiberg
Lehrstuhl Hütten-, Gießerei- und Umformmaschinen
Prof. Dr. Jürgen Bast
Dipl.-Ing. Claudia Dommaschk
Tel.: 03731/39-2901 o. 39-2446
e-mail: Juergen.Bast@imb.tu-freiberg.de
e-mail: Claudia.Dommaschk@imb.tu-freiberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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