Bei vielen Tier- und Pflanzenarten werden heute polwärts gerichtete Wanderbewegung beobachtet und für gewöhnlich auf den globalen Wandel zurückgeführt. Insbesondere die Klimaerwärmung des vergangenen Jahrhunderts wird als Ursache derartiger Invasionen angesehen. Welche Rolle mögliche genetische Veränderungen spielen, wird meist nicht bedacht.
Die wärmeliebende Wespenspinne Argiope bruennichi hat in den zurückliegenden einhundert Jahren ihr Verbreitungsgebiet rasant ausgeweitet. Ursprünglich beschränkte sich ihr Lebensraum auf die Mittelmeerregion und wenige Wärmeinseln in Mitteleuropa. Heute finden sich die Tiere fast flächendeckend in Europa bis nach Finnland. Anfänglich fiel diese Ausweitung noch recht gut mit dem beginnenden Klimawandel zusammen, doch mittlerweile lässt sich die Verbreitung der Art nur schwer allein mit globaler Erwärmung erklären.
Mit Hilfe historischer Proben aus Zoologischen Museen lässt sich die Ausbreitungsgeschichte der Wespen-spinne über die letzen hundert Jahre genetisch zurückverfolgen. Die zunehmende genetische Vielfalt ist demnach auf eine rezente Durchmischung vormals isolierter Populationen zurückzuführen. Ursache dieser Durchmischung könnte die globale Erwärmung sein. Der Klimawandel trägt also nicht nur direkt zum Ausbreitungserfolg wärmeliebender Arten bei, sondern über genetische Durchmischung auch indirekt. Im Vortrag von Henrik Krehenwinkel wird eine Studie vorgestellt, die den Einfluss genetischer Faktoren auf den Ausbreitungserfolg der Spinnenart im Rahmen des globalen Klimawandels untersucht.
Vortrag Henrik Krehenwinkel (Plön)
Donnerstag, 10. November 2011 um 17:15 Uhr
Hörsaal, Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12, 17489 Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Peter Michalik
Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12
17487 Greifswald,
Telefon 03834 86-4099/ -4251
michalik@uni-greifswald.de
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Die Wespenspinne Argiope bruennichi
Foto: Gabriele Uhl, Universität Greifswald
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Biologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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