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19.12.1997 00:00

WHO-Informationsknotenpunkt für Umweltmedizin nimmt Arbeit am Robert Koch-Institut auf

Dr. Ulrich Marcus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    24/97 vom 22.12.1997

    WHO-Informationsknotenpunkt für Umweltmedizin nimmt Arbeit am Robert Koch-Institut auf

    Es ist erklärtes Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Ländern der Europäischen Region, auch angesichts ständigen politischen und wirtschaftlichen Wandels den Gesundheitschutz im Bewußtsein aller möglichst hoch anzusiedeln. Gesundheitsbeeinträchtigende Umweltfaktoren sollen durch konkrete Maßnahmen multinational bekämpft oder besser vorbeugend vermieden werden. Eine unabdingbare Voraussetzung hierfür ist die Verständigung auf international harmonisierte Standards im Bereich Umwelt und Gesundheit sowie untereinander abgestimmte Risikoeinschätzungen und Problemlösungsstrategien.

    Um den hierfür notwendigen, möglichst reibungslosen Informations- und Kommunikationsfluß zwischen Umwelt- und Gesundheitsexperten sicherzustellen, hat die Weltgesundheitsorganisation am Robert Koch-Institut ein WHO-Zentrum (collaborating centre) eingerichtet, das den Bedarf nach koordiniertem Informationsaustausch und professionellem Informationsmanagement auf dem diesem Gebiet abdecken soll. "Durch die Arbeit dieses umweltmedizinischen Informationsknotenpunkts soll national und international für alle Beteiligten eine bessere Transparenz der jeweiligen Arbeitsschwerpunkte erreicht werden. Zudem sollen Informationsquellen schneller auffindbar und Kontakte zu geeigneten Ansprechpartnern rascher geknüpft werden können," beschreibt Dr. Bärbel-Maria Bellach, Leiterin des RKI-Fachbereichs für Gesundheitsberichterstattung, die zukünftigen Aufgaben des neuen Informationszentrums.

    Ein besonderes Problem bei der Verständigung auf konkrete Maßnahmen des Gesundheits- und Umweltschutzes stellen hierbei der in den Ländern der Europäischen Region sehr stark differierende Lebensstandard und die unterschiedlich verlaufende wirtschaftliche Entwicklung dar. Werden in den führenden Industrienationen beispielsweise die an Mobilität und Verkehr gekoppelten Probleme Luftverschmutzung, Lärm und Unfälle als große Herausforderung angesehen, so stellen in anderen Ländern die Versorgung mit mikrobiologisch einwandfreiem Trinkwasser, eine ungeregelte Abfallentsorgung oder mitunter aus umweltmedizinischer Sicht katastrophale Arbeitsplatzbedingungen die führenden Problembereiche dar. Eine erleichterte Beschaffung umweltmedizinischer Informationen kann hier zur Konsensbildung beitragen und die Suche nach gemeinsamen Lösungswegen für eine nachhaltig zukunftsverträgliche Entwicklung innerhalb der 52 Länder der Europäischen Region der WHO unterstützen.

    Ein weiteres zentrales Anliegen des WHO-Zentrums am RKI ist die verstärkte Einbindung und Beteiligung der Öffentlichkeit an umweltmedizinischen Entscheidungsprozessen. Hierdurch soll versucht werden sicherzustellen, daß Regierungen und die jeweilige Bevölkerung für die wichtigen umweltmedizinischen Problemfelder eine gemeinschaftliche Wahrnehmung entwickeln. Ebenso soll ein besseres Verständnis für notwendige gesundheits- und umweltpolitische Entscheidungen erreicht werden. In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, daß es nicht gelungen ist, rückläufige Gesundheitsbelastungen z.B. beim Bleigehalt im Blut oder bei der Qualität der Muttermilch als positive Folgen regulatorischer Maßnahmen darzustellen. Umgekehrt konnten Umweltprobleme wie Lärm oder Passivrauchen der Bevölkerung nicht angemessen vermittelt werden. Nach wie vor werden aus Umweltbelastungen und Umweltveränderungen resultierende Gesundheitsrisiken von Experten und Laien teilweise extrem unterschiedlich eingeschätzt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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