Onkologischer Arbeitskreis Mannheim würdigt die Arbeiten zweier Wissenschaftlerinnen
Der Onkologische Arbeitskreis Mannheim hat auch in diesem Jahr im Rahmen seines Herbstsymposiums zwei junge Wissenschaftlerinnen für ihre besonders innovativen Forschungsarbeiten ausgezeichnet, die diese an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) durchgeführt haben: Dr. med. Genevieve Schindler überzeugte mit ihrer wissenschaftlichen Publikation über eine Genmutation, die sie gehäuft in seltenen Hirntumoren nachweisen konnte, und erhielt dafür den Preis für Experimentell-Onkologische Forschung. Dr. sc. hum. Teresa Peccerella setzte sich mit ihrer Doktorarbeit, in der sie die Identifizierung neuer Tumormarker im Blut von Krebspatienten beschreibt, im Wettbewerb um den Promotionspreis durch.
Dr. med. Genevieve Schindler ist 31 Jahre alt und Assistenzärztin in der Weiterbildung an der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Mannheim. Die Arbeit, die in der ausgezeichneten Publikation mündete, erfolgte in Kooperation mit der Neuropathologischen Klinik in Heidelberg und mit dem DKFZ. Hier wurden insgesamt 1.320 Gewebeproben von verschiedenen Hirntumoren auf einen bestimmten Gendefekt hin untersucht: Eine Punktmutation im B-Raf-Gen, einem Krebsgen (Onkogen), das die Information zur Synthese einer Proteinkinase bereitstellt. Die Mutation in B-Raf führt dazu, dass ein wichtiger zellulärer Signalweg, der in gesunden Zellen nur bei akutem Bedarf eingeschaltet wird, dauerhaft aktiv ist und dadurch zur unkontrollierten Zellvermehrung führt.
Die junge Ärztin konnte zeigen, dass die Mutation gehäuft in einigen seltenen Hirntumoren anzutreffen war. Für den einzelnen Patienten ist der Nachweis der Mutation entscheidend, denn bei Trägern dieser Mutation kann im Anschluss an die chirurgische Entfernung des Tumors eine zielgerichtete Chemotherapie empfohlen werden, da die Tumore aufgrund ihrer ungünstigen Lage häufig nicht vollständig entfernt werden können.
Dr. sc. hum. Teresa Peccerella ist 32 Jahre alt. Sie hat an der Hochschule Mannheim studiert und am Institut für Klinische Chemie der Medizinischen Fakultät Mannheim promoviert. Ziel ihrer Arbeit war es, im Blut von Krebspatienten Tumormarker zu identifizieren, die bereits im Frühstadium der Erkrankung eine Vorhersage über die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung und des Überlebens der Patienten erlauben. Dafür erstellte sie mittels Massenspektrometrie Proteom-Expressionsprofile aus dem Blut von Patienten mit Melanomen und anderen soliden Tumoren.
Die junge Wissenschaftlerin konnte dabei ein Protein identifizieren, das als Tumormarker dienen kann. Im Rahmen ihrer Arbeit entwickelte sie darüber hinaus eine Methode zum massenspektrometrie basierten Protease-Profiling, einem Verfahren mit dem krankheitsassoziierte Veränderungen der Proteinausstattung in der Zelle detektiert werden können. Dies kann dazu dienen, ein verbessertes prognostisches Klassifikationssystem für solide Tumoren zu etablieren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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