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18.11.2011 16:35

Nachwuchs forscht am Laser Zentrum Hannover

Michael Botts Business Development & Communications Department
Laser Zentrum Hannover e.V.

    Am 1. September startete für fünf Abiturienten ihr Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr am Laser Zentrum Hannover (LZH e.V.). Das renommierte Forschungsinstitut möchte damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs leisten.
    Ein Freiwilliges Jahr für Soziales oder für Kultur und Umwelt, das gibt es schon seit vielen Jahren in Deutsch¬land. Doch bundesweit einmalig ist eine aktuelle Initiative aus Nieder¬sach¬sen: das Freiwillige Wissenschaft¬liche Jahr, das jungen Menschen praktische Erfahrungen in einem echten Wissenschaftsbetrieb ermög¬lichen will. Angestoßen wurde dieses im September gestartete Angebot von der Medizinischen Hochschule und der Leibniz Universität Hannover. Bereits 56 Plätze wurden im ersten Jahr gemeinsam mit Partnerinstitutio¬nen wie dem LZH e.V. an Abiturienten aus ganz Deutschland vergeben.
    Eine junge Frau sowie vier männliche Schulabsolventen zwischen 18 und 20 Jahren lernen derzeit am Laserinstitut im Wissenschaftspark Marienwerder Themenbereiche wie Mess- und Vakuumtechnik, Laserkomponenten oder die Nanophotonik kennen. Dabei sollen sie viele praktische Tätigkeiten vom einfachen Löten und Sandstrahlen, über optische Messaufgaben bis hin zur Planung und Herstellung von optischen und mechanischen Komponenten selbstständig durchführen.
    Doch in den ersten Wochen mussten sich die ehemaligen Schüler erst einmal durch allerlei Grundausbildung kämpfen: Dazu gehörten theoretische Seminare, Bücher wälzen, ein zweiwöchiges Laserpraktikum, Löt- und Elektronikpraktika sowie auch schlichte Sortierarbeiten.
    Das schreckte die Abiturienten nicht, ganz im Gegenteil! Vor allem die handfeste Praxis habe sie sehr begeistert. Außerdem wurden von ihren Betreuer bereits spannende Anschlussaufgaben vorbereitet: Bastian Kühne (18) aus Gehrden bei Hannover wird so genannte Microchiplaser charakterisieren und im Rahmen der Entwicklung eines Lasers für die Weltraummission ExoMars Umwelttests durchführen. Thomas Lettau (19) aus Darmstadt baut bereits an einem Gerät, das für die aufwändige Reinigung von Vakuumschrauben benötigt wird. Für Martin Kapelke (18) aus Soltau und Kim Albers (20) aus Nordhorn geht es in der Gruppe Nanophotonik um den Aufbau durchstimmbarer Laserquellen für spektroskopische Untersuchungen an Nanostrukturen. Dabei müssen mikrooptische Wellenleiter per Photolithographie selbst gefertigt werden. Zurzeit arbeiten die beiden an einem Verfahren, mit dem man die dafür notwendigen Masken flexibler herstellen kann. Für Tim-David Job (19) aus Hannover galt es erst einmal das Programmieren zu erlernen, um jetzt ein Programm für einen Mikroprozessor zu schreiben, mit dessen Hilfe Hochleistungsfaserverstärker so angesteuert werden können, dass sich ihre Lebensdauer deutlich erhöht.
    Die Motivation für ein FWJ beschreiben alle ähnlich: Etwas Praxisorientiertes wollten sie nach der Schule erst einmal machen und Naturwissenschaften habe sie schon immer interessiert, da kam das FWJ mit der Möglichkeit Einblick in die Bereiche Wissenschaft und Forschung zu erhalten gerade richtig. „Mein Interesse gilt schon lange der Physik. Jetzt will ich die wissenschaftliche Arbeit kennenlernen, um dann in einem Jahr entscheiden zu können, welche Richtung ich für mein berufliches Leben einschlagen möchte“, erklärt Thomas Lettau seine Entscheidung. Schwierigkeiten bei der Wahl des richtigen Studiengangs bereitet den Abiturienten auch eine schier unübersichtliche Vielfalt. Früher studierte man einfach Physik, heute gibt es z.B. auch Nanotechnologien, Mikrosystemtechnik, Materialphysik oder als praxisnähere Alternative diverse Ingenieurstudiengänge.
    In der Orientierungshilfe für die spätere Berufswahl liegt für Dr. Dietmar Kracht, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des LZH, ein ganz wichtiger Sinn des FWJ. Denn bereits seit einigen Jahren macht man sich wegen der relativ hohen Abbruchquoten in den MINT-Studienfächern (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaft und Technik) Sorgen. „Indem wir jungen Menschen schon früh Einblicke in die ‚echte‘ Welt der Wissenschaft geben, hoffen wir natürlich einerseits, sie für ein naturwissenschaftliches Studium überhaupt begeistern zu können. Vor allem aber können die potentiell angehenden Ingenieure, Physiker usw. nach einem Jahr Mitarbeit besser einschätzen, ob das wirklich das Richtige für ihr späteres Berufsleben ist“, so der promovierte Physiker.
    Für die vier betreuenden Gruppenleiter am LZH ist die Arbeit mit den FWJ‘lern - frisch von der Schule - eine ganz neue Erfahrung. Naturgemäß bringen sie nicht die Kenntnisse eines Studenten mit, aber „sie zeigen eine hohe Bereitschaft sich selbständig und neugierig in die verschiedenen Themenge¬biete einzufinden“, ist der bisherige Eindruck von Dr. Christian Kolleck (Gruppe Space Technologies). Mit Blick in die Zukunft meint Dr. Carsten Reinhardt (Gruppe Nanophotonik): „Noch befinden sich die FWJ‘ler in der Lern- und Einarbeitungsphase, in der sie sich wirklich sehr gut machen. Wir sind gespannt, welche Potentiale noch in unseren jungen Mitarbeitern stecken und was wir gemeinsam in diesem FWJ erreichen können".
    Den Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Prof. Dr.- Ing. Matthias Kleiner hat die neue Einrichtung aus Niedersachsen jedenfalls begeistert: „Ein sehr einfallsreiches und innovatives Beispiel für besonders frühe Nachwuchsförderung.“
    Das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr wird insbesondere von den drei Hannoverschen Exzellenzprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt:
    - Graduiertenschule Hannover Biomedical Research School (HBRS)
    - Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie)
    - Exzellenzcluster QUEST (Center for Quantum Engineering and Space-Time Research)
    Beteiligte Institutionen sind die Medizinische Hochschule Hannover, die Leibniz Universität Hannover, das Laser Zentrum Hannover, das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig sowie das Friedrich-Löffler-Institut in Mariensee.

    Kontakt:
    Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
    Michael Botts
    Hollerithallee 8
    D-30419 Hannover
    Tel.: +49 511 2788-151
    Fax: +49 511 2788-100
    E-Mail: m.botts@lzh.de
    http://www.lzh.de

    Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.
    Alle LZH-Pressemitteilungen finden Sie auf www.lzh.de unter "Publikationen" (mit Text-Download als WORD-Datei und wo möglich mit Bildern).
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    Fünf junge Menschen machen ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ) am LZH. Vorne FWJ’ler (vlnr.): Tim-David Job, Thomas Lettau, Martin Kapelke, Kim Albers, Bastian Kühne. Hinten die Betreuer (vlnr.): Carsten Reinhardt, Marco Jupé, Peter Weßels und Christian Kolleck.
    Fünf junge Menschen machen ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ) am LZH. Vorne FWJ’ler (vln ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Maschinenbau, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Fünf junge Menschen machen ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ) am LZH. Vorne FWJ’ler (vlnr.): Tim-David Job, Thomas Lettau, Martin Kapelke, Kim Albers, Bastian Kühne. Hinten die Betreuer (vlnr.): Carsten Reinhardt, Marco Jupé, Peter Weßels und Christian Kolleck.


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