idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.11.2011 10:25

„Faulen Hunden“ Beine machen

Dr. Corinna Dahm-Brey Presse und Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    „Faule Hunde“ nennen die Chemiker der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Thomas Müller an der Universität Oldenburg extrem reaktionsträge Moleküle wie zum Beispiel molekularen Wasserstoff, aber auch klimarelevante Stoffe wie Kohlenstoffdioxid oder Fluorkohlenwasserstoffe. André Schäfer, Matti Reißmann und Dr. Annemarie Schäfer konnten in einer Reihe von Experimenten nachweisen, dass bestimmte Siliciumverbindungen die Stoffe sind, um diesen Molekülen „Beine zu machen“ und sie zur Reaktion zu bringen.Eine Entdeckung, die ein Gremium internationaler Gutachter als „besonders wichtig“ wertete und die das international angesehene Fachblatt „Angewandte Chemie“ in seiner aktuellen Ausgabe vorstellt.#

    Der Oldenburger Arbeitsgruppe geht es um die Herstellung und Anwendung außergewöhnlich reaktiver siliciumhaltiger Verbindungen. In einer Reihe von Experimenten konnten die Oldenburger Chemiker nachweisen, dass sich molekularer Wasserstoff in Gegenwart dieser Siliciumverbindungen ohne jede weitere Energiezufuhr – das bedeutet unter Normaldruck und bei Raumtemperatur – aktivieren lässt. Eine Fähigkeit, zu der nach dem aktuellem Wissenstand bislang fast ausschließlich schwermetallhaltige – und somit toxische – Verbindungen in der Lage schienen. „Die Aktivierung von molekularem Wasserstoff ist ein zentraler Schritt in die richtige Richtung“, erläutert Müller. Denke man beispielsweise an die viel diskutierte Umstellung auf eine umweltschonende Wasserstoffwirtschaft, dann könnten die jetzt vorgestellten Erkenntnisse hinsichtlich der sicheren Lagerung und Wiederbereitstellung von Wasserstoff von großem Nutzen sein. Aber auch viele chemisch industrielle Prozesse bei denen Wasserstoff, zumeist in Verbindung mit Schwermetallen, zum Einsatz komme, könnten auf lange Sicht einschneidende Veränderungen erfahren.

    Die Oldenburger WissenschaftlerInnen haben schon neue Objekte für ihre siliciumhaltigen Moleküle ins Auge gefasst. Nachdem sie erst kürzlich zeigten, dass sie mit den Molekülen Fluorkohlenwasserstoffe abbauen können, steht nun das klimarelevante Kohlenstoffdioxid und seine Umwandlung in Grundchemikalien oder Treibstoffen ganz oben auf ihrer Agenda.

    # „Ein neuer Syntheseweg für Triarylsilyliumionen und deren Anwendung in der Aktivierung von molekularem Wasserstoff“, Dipl.-Chem. André Schäfer, M.Sc. Matti Reißmann, Dr. Annemarie Schäfer, Dipl.-Chem. Wolfgang Saak, Detlev Haase and Prof. Dr. Thomas Müller, in: Angewandte Chemie, in: Angewandte Chemie
    Der Beitrag ist im Internet abrufbar: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201106582/pdf

    Kontakt: Prof. Dr. Thomas Müller, Institut für Reine und Angewandte Chemie, Organische Chemie, Tel.: 0441/798-3874; E-Mail: thomas.mueller@uni-oldenburg.de


    Weitere Informationen:

    http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201106582/pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).