Schreibweisen wie „Student_innen“, „Bürger_innen“ oder „Schüler_innen“ werden heutzutage immer häufiger verwendet. Damit soll offenbar die Beidbenennung der Geschlechter, zum Beispiel „Studentinnen und Studenten“, umgangen werden. Doch was bedeutet der Unterstrich? Wie soll er verstanden werden?
Der schwedische Sprachwissenschaftler Dr. Magnus Pettersson möchte diese Fragen in seinem Vortrag „Der Unterstrich bei Personenbezeichnungen als Ausdruck einer post-feministischen Sprachkritik“ beantworten. Einer seiner Lösungsansätze ist, dass der Unterstrich eine Leerstelle abbilden soll, und zwar in Bezug auf die Geschlechtskategorien. Damit wird die Normvorstellung kritisiert, dass Männer und Frauen die einzigen möglichen Geschlechtskategorien sind. Diese Sichtweise – hier in der Form einer aktiven Sprachkritik – hat ihre ideologischen Wurzeln in der so genannten Queertheorie. Sie versucht die Normen vor allem im Gender- und Sexualitätsbereich zu hinterfragen. Ein weiterer Aspekt, der im Vortrag behandelt wird, ist die Verwendung des Unterstrichs im Kontext poststrukturalistischer Theorien über Sprache und Identität.
Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten.
Vortrag Dr. Magnus Pettersson (Göteborg)
Mittwoch, 30.11.2011, 18:15 Uhr
Hörsaal, Institut für Deutsche Philologie, Rubenowstraße 3, 17489 Greifswald
Weitere Informationen
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft statt.
Ansprechpartner für Rückfragen
Prof. Dr. Jürgen Schiewe
Institut für Deutsche Philologie
Rubenowstraße 3, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3417
jschiewe@uni-greifswald.de
Dr. Magnus Pettersson
Foto: Lena Andersson
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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