20/97 vom 24.10.1997
RKI stellt neue HIV-Behandlungsrichtlinien zur Diskussion
Neue Medikamente zur Behandlung von HIV und aktuelle Erkenntnisse zur Dynamik der Virusvermehrung haben die daraus resultierenden Behandlungsstrategien deutlich komplizierter werden lassen. Für den nicht spezialisierten Arzt wird es dadurch immer schwieriger, den sich rasch verändernden Überlegungen zum optimalen Einsatz der heute zur Verfügung stehenden therapeutischen Möglichkeiten zu folgen.
Das Robert Koch-Institut und die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) haben in dieser Situation einen gemeinsamen Entwurf für HIV- Behandlungsrichtlinien erarbeitet. In diesem Entwurf werden zum einen die Prinzipien der HIV-Therapie zusammengefaßt, zum anderen die sich daraus für den einzelnen Patienten ergebenden Behandlungsoptionen mit ihren Vor- und Nachteilen dargestellt. Die relativ große Zahl mittlerweile zugelassener antiretroviraler Medikamente eröffnen auf den ersten Blick eine Vielzahl von Therapieoptionen. Angesichts breiter Kreuzresistenzen in den drei verfügbaren Medikamentenklassen ist die Zahl möglicher Therapieversuche aber stark begrenzt. Ein weiteres Problem besteht darin, daß die wirkstärksten Medikamentenkombinationen ein hohes Maß an Einnahmedisziplin erfordern. Nicht selten - so zeigt leider die Erfahrung - sind Patienten damit überfordert. Der Diskussionsentwurf versucht, Wege durch die aufgezeigten Schwierigkeiten zu weisen und Ärzten wie behandlungswilligen Patienten wesentliche Informationen für ihre Therapieentscheidungen an die Hand zu geben.
Der Entwurf der neuen HIV-Behandlungsrichtlinien ist auf der Homepage des RKI unter http://www.rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM für alle Interessierten im Internet zur Diskussion gestellt. Es besteht die Möglichkeit, Anregungen, Kommentare und Änderungsvorschläge direkt per E-Mail und per Fax (030/4547-3544) an das Robert Koch-Institut zu schicken.
Am 21. November wird in München eine von der Deutschen AIDS-Gesellschaft organisierte Konsensuskonferenz stattfinden, auf der die Behandlungsrichtlinien endgültig verabschiedet werden sollen. Allerdings wird aufgrund der schnell fortschreitenden Erweiterung des Wissens über neue Möglichkeiten der HIV-Therapie eine fortlaufende Aktualisierung der Behandlungsrichtlinien notwendig sein.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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