17/97 vom 25.9.1997
RKI organisiert internationale Expertenrunde zur weltweiten AIDS-Überwachung
Auf einer vom RKI organisierten UNAIDS-Tagung internationaler AIDS- Experten, die vom 22. bis 24. September in Berlin stattfindet, wurde festgestellt, daß die Entwicklung von Strategien zur Verhütung und Bekämpfung von HIV und AIDS trotz der Erfolge der verbesserten Behandlungsmöglichkeiten mit den neuen Kombinationstherapien weiterhin eine zentrale Aufgabe nationaler und internationaler Gesundheitspolitik ist. Da die neuen antiviralen Mittel zur AIDS- Therapie sehr kostspielig sind, werden weltweit mehr als 90 Prozent der Patienten damit nicht behandelt. Die Beobachtung der Ausbreitung der Epidemie und die Prävention durch Aufklärung bleiben deshalb die wirksamsten Waffen im Kampf gegen HIV und AIDS.
Nur anhand belastbarer epidemiologischer Daten ist der weitere Verlauf der AIDS-Epidemie einzuschätzen und sind geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Die Ausbreitung von HIV folgt gegenwärtig auf Grund der global sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Strukturen unterschiedlichen Mustern. Während in den USA und Westeuropa die HIV-Epidemie weitgehend auf Risikogruppen wie Homosexuelle und Drogenabhängige beschränkt ist, verbreitete sich HIV in Afrika, wo heute in einzelnen Ländern bis zu einem Viertel aller Erwachsenen mit HIV infiziert ist, mit hoher Geschwindigkeit in der Gesamtbevölkerung. Auch in einigen Ländern Osteuropas wie der Ukraine und Weißrußland gibt es zur Zeit explosionsartige Ausbrüche - vorwiegend noch unter Drogenabhängigen.
Ein wichtiges Anliegen des Workshops ist es, Methoden zu entwickeln, um die Überwachung den nationalen und regionalen Besonderheiten, das heißt, den unterschiedlichen Verhaltensweisen in der Bevölkerung und sozialen Faktoren in verschiedenen Ländern anzupassen. Die Verfeinerung und Anpassung der etablierten Überwachungsmethoden an regionale Notwendigkeiten ist erforderlich, um Informationen und Handlungsanweisungen für gezielte und effektive Interventionsstrategien zu erhalten.
Während es zu Beginn der Epidemie von Bedeutung war, ein Verständnis für das Ausmaß und die Art der Ausbreitung überhaupt zu entwickeln, ist es heute für die nationalen AIDS-Programme wichtig zu wissen, ob die Botschaften ihrer Präventionsprogramme erfolgreich waren und welche Risiken weiterhin für die Ausbreitung bestehen. So bleibt weiter zu untersuchen, inwieweit die in Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern geringe Zahl der Neuerkrankungen an AIDS von etwa 2 000 im Jahr ein Ergebnis der langjähriger Präventionsbemühungen ist und welche davon auch in Zukunft am meisten Erfolg bei der Bekämpfung von HIV und AIDS versprechen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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