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11.03.2002 10:29

Polnischer Alexander-von-Humboldt-Forschungspreis 2001 verliehen

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Die Gesellschaft für Wissenschaft Polens (FNP) hat die Herrn Professoren M. Denker, Universität Göttingen, P. Hänggi, Universität Augsburg, H. Lange-Bertalot, Universität Frankfurt/M., K.G. Rudolph, Universität Leipzig, und R.A. Schwarzer, TU Clausthal, mit dem Alexander-von-Humboldt-Forschungspreis ("Alexander von Humboldt Polish Honorary Research Fellowship") für das Jahr 2001 ausgezeichnet.

    Seit 1996 wurde dieser Preis an 13 herausragende deutsche Wissenschaftler verliehen. Er stellt das Gegenstück zum Humboldt-Forschungspreis dar, den die Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft an ausländische Spitzenforscher vergibt. Die Intention der Preisverleihung ist sowohl die Anerkennung der hervorragenden wissenschaftlichen Leistung der Preisträger als auch die Förderung einer dauerhaften Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Akademikern im humanistischen Geiste von Alexander von Humboldt. An die Preisträger ergeht die Einladung, Forschungspojekte ihrer Wahl gemeinsam mit ihren Kollegen im Gastland Polen durchzuführen.

    Herr Prof. Dr. Robert Schwarzer kam nach dem Studium und der Promotion in Angewandter Physik an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie nach einem längeren Forschungsaufenthalt an der Staatsuniversität Campinas (UNICAMP), Brasilien, vor 20 Jahren an das Institut für Metallkunde und Metallphysik der TU Clausthal. Er widmete sich - aufbauend auf den Pionierarbeiten der früheren Institutsleiter Prof. Dr. G. Wassermann und Prof. Dr. H.J. Bunge - der Experimentellen und Quantitativen Texturanalyse. 1989 erfolgte die Habilitation mit der Schrift: "Die Bestimmung der lokalen Textur mit dem Elektronenmikroskop". Seit 1998 ist er Leiter der "Arbeitsgruppe Textur" am Institut für Physik und Physikalische Technologien der TU Clausthal.

    Herr Prof. Schwarzer hat ganz maßgeblich zum enormen Fortschritt beigetragen, den die Materialwissenschaft auf dem Gebiet der lokalen Texturanalyse in den letzten Jahren international verzeichnen konnte. Dazu zählt sowohl die vollautomatische Messung der einzelnen Kristallitorientierungen im Gefüge mittels Raster- und Transmissions-Elektronenmikroskopen ("EBSD", "ACOM"), als auch die Messung lokaler Polfiguren im Transmissions-Elektronenmikroskop und die Texturkartographie mit der Röntgen-Rastertechnik. Seine Arbeiten finden weltweite Anerkennung. Er wird regelmäßig zu Kolloquien und Tagungen eingeladen, um über die Möglichkeiten dieser neuen Techniken vorzutragen. Rund 150 wissenschaftliche Veröffentlichungen tragen seinen Namen.

    Die wissenschaftliche Zusammenarbeit und der Studentenaustausch über Ländergrenzen hinweg liegen ihm besonders am Herzen. Damit steht er in der Tradition des früheren Instituts für Metallkunde und Metallphysik der TU Clausthal, das unter Prof. Dr. H.J. Bunge seit Jahrzehnten eine beispielgebende enge Partnerschaft mit dem LM2P der Universität Metz (Frankreich) unterhalten hat. Aus Indien war kürzlich Herr Dr. A.K. Singh als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat für 18 Monate sehr erfolgreich in der Arbeitsgruppe Textur tätig. Auch mit dem Aleksander Krupkowski Institut für Metallurgie und Materialwissenschaft der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) in Krakau und der Stanislaw Staszic Universität für Bergbau und Metallurgie (AGH) Krakau besteht seit Mitte der achtziger Jahre eine enge Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen studentischen Exkursionen, Tagungsvorträgen und regem Austausch von Wissenschaftlern. So ist Herr Prof. Schwarzer kürzlich zum Mitglied im Internationalen Beraterkomitee des "Kompetenzzentrums für Nano- und Mikrobereichs-Charakterisierung und Entwicklung neuer Werkstoffe" nominiert worden, das gerade mit Unterstützung der EU in Krakau eingerichtet werden soll. Diese bewährte Kooperation kann nun dank der Verleihung des Alexander-von-Humboldt-Forschungspreises verstärkt fortgesetzt werden. Der Preis ist für Herrn Prof. Schwarzer mit einem sechsmonatigen Forschungsaufenthalt an der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau verbunden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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