idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.03.2002 00:00

Versteht ihr uns noch?

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung stellt 3,5 Millionen Euro für die Dokumentation bedrohter Sprachen zur Verfügung

    Immer mehr Sprachen sind vom Aussterben bedroht. Dies ist eine Folge der "kulturellen Globalisierung", die einige große Sprachen verstärkt und die gleichzeitig unzählige lokale Sprachen in Afrika, Asien, Australien und Amerika - aber auch bei uns - in ihrer Existenz gefährdet. Den Todesstoß versetzen oft der Bau einer Straße, die das entlegene Dorf mit der Welt verbindet, oder auch der erste Fernseher, der das Programm in der Nationalsprache ausstrahlt. Rund zwei Drittel der derzeit weltweit gesprochenen 6500 Sprachen, so die Schätzung, laufen Gefahr, in den nächsten ein bis zwei Generationen zu verschwinden. 90 Prozent jener 6500 Sprachen werden schon heute von jeweils nicht einmal mehr 5000 Menschen beherrscht.

    Das von der VolkswagenStiftung eingerichtete Programm "Dokumentation bedrohter Sprachen" kann diese Entwicklung im Zuge der kulturellen Globalisierung natürlich nicht aufhalten. Es kann und soll jedoch versucht werden, die Zeugnisse dieser meist nur mündlich vermittelten Sprachkulturen vor ihrem spurlosen Verschwinden in einem elektronischen Archiv für bedrohte Sprachen aufzuzeichnen: mit Tonband, Videokamera, Fotoapparat und Notizblock. Die ersten Bewilligungen im Jahr 2000 waren gleichsam
    die Testphase für die Förderinitiative der VolkswagenStiftung. Heute gab die Stiftung - anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums - den Startschuss für die Hauptphase mit insgesamt zwölf Bewilligungen über 3,5 Millionen Euro, von denen sieben als nun mehrjährige Folgeprojekte aus den Pilotvorhaben hervorgegangen sind. Jedes Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

    Grundlegende Informationen zu den einzelnen bewilligten Vorhaben nebst Ansprechpartnern finden Sie in der Übersicht unter http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse02/15032002.htm. Zu jeder bedrohten Sprache halten wir ein bis zwei Seiten an spezielleren Informationen bereit, die wir Ihnen gern auf Nachfrage zur Verfügung stellen.

    Alle Forscherinnen und Forscher kooperieren mit den Wissenschaftlern des zentralen Datenbankprojekts, das - unter der Leitung von Peter Wittenburg und Professor Dr. Stephen Levinson - angesiedelt ist am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen. Dort widmet man sich den technischen Grundlagen des Programms, dort werden die Tools zur elektronischen Aufarbeitung der Video-, Audio- und Textdaten bereitgestellt und Lösungen für eine dauerhafte Archivierung entwickelt. Die Archivierung lässt sich von Außen mitverfolgen: Wer Interesse hat, kann im Internet den Aufbau der Sprachdokumentation begleiten - unter www.mpi.nl/DOBES.

    Kontakt VolkswagenStiftung:

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380; E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Förderinitiative
    Dr. Vera Szöllösi-Brenig
    Telefon: 05 11/83 81 - 218, E-Mail: szoelloesi@volkswagenstiftung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).