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17.02.1998 00:00

Studiengang Cognitive Science geplant

Marietta Fuhrmann-Koch Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Pressemitteilung Osnabrueck, 17. Februar 1998 / Nr. 40/98

    Universitaet will bundesweit einmaligen Studiengang Cognitive Science einrichten DAAD foerdert international und interdisziplinaer ausgerichtetes Studienkonzept mit zwei Millionen DM

    Die Universitaet Osnabrueck will als erste Hochschule in Deutschland einen grundstaendigen Studiengang Cognitive Science einrichten. Dabei kann sich die Hochschule auf eine Anschubfinanzierung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) stuetzen: Der DAAD wird das interdisziplinaer und international ausgerichtete Studienkonzept auf dem Gebiet der Kognitionswissenschaft aus Mitteln des Bundesministeriums fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) mit zwei bis 2,5 Millionen DM foerdern. Das Osnabruecker Projekt wurde dabei als eines von bundesweit sieben "Reformmodellen" aus ueber 100 Hochschulantraegen ausgewaehlt. Der Praesident der Universitaet Osnabrueck, Prof. Dr. Rainer Kuenzel: "Die Einrichtung des Studiengangs Cognitive Science bedeutet zweifellos einen erheblichen Gewinn fuer das wissenschaftliche Profil unserer Hochschule." Den offiziellen Einrichtungsbeschluss wird der Senat der Universitaet voraussichtlich bis Ende April fassen, so dass der kognitionswissenschaftliche Studiengang seine Arbeit zum Wintersemester 1998/99 aufnehmen koennte.

    Das Konzept fuer den Osnabruecker Studiengang Cognitive Science sieht vor, die Haelfte der Studienplaetze mit auslaendischen Studierenden zu besetzen, die Lehrveranstaltungen in Deutsch und Englisch durchzufuehren und Experten aus dem Ausland in Lehre und Forschung einzubeziehen. Der in Module untergliederte Studienplan mit den Abschluessen Bachelor und Master schreibt verbindlich einen Auslandsaufenthalt vor. Das European Credit Transfer System (ECTS) soll dabei die Anrechnung von Studien- und Pruefungsleistungen, die im Ausland erbracht werden, erleichtern. Getragen wird das neue Studienangebot disziplinenuebergreifend von den Faechern Biologie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Psychologie und Sprachwissenschaft. Ausserdem haben die Nachbarhochschulen Bielefeld und Muenster Kooperationsbereitschaft signalisiert und wollen Kapazitaeten auf dem Gebiet der Neuroinformatik bzw. der Psycholinguistik zur Verfuegung stellen. Zur intensiven Betreuung der Studierenden ist ein umfangreiches Mentoren- und Tutorenprogramm geplant. Ausserdem soll der Studiengangs regelmaessig evaluiert werden.

    Die Entwicklung des Studienkonzeptes geht auf die Initiative des Osnabruecker Kuenstliche Intelligenz-Forschers Prof. Dr. Claus Rollinger zurueck. Das Projekt sei Teil der universitaeren Anstrengungen, nach der Evaluation von Forschung und Lehre in Osnabrueck ein innovatives und wettbewerbsfaehiges Studienangebot zu entwickeln, betont der Wissenschaftler. Mit dem Studiengang Cognitive Science wird die Universitaet Osnabrueck in der Bundesrepublik Neuland betreten. Prof. Rollinger: "In den vergangenen Jahren sind zwar auf diesem Gebiet Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs geschaffen worden, nicht jedoch grundstaendige Studiengaenge." Wie Uni-Praesident Kuenzel unterstreicht, stellt der neue Studiengang einen wesentlichen Beitrag der Universitaet Osnabrueck zur "Innovationsoffensive" der niedersaechsischen Hochschulen dar. Der DAAD sprach bei der Begutachtung des Projektes von einem Studienkonzept mit "hoher Qualitaet".

    Die Kognitionswissenschaft ist Mitte der siebziger Jahre als neue Wissenschaftsdisziplin im Grenzbereich zwischen Psychologie, Informatik, Linguistik, Neurowissenschaft und Philosophie entstanden. Sie erforscht die Prozesse, die sich zwischen Wahrnehmung und motorischer Reaktion abspielen. Dazu gehoeren Vorgaenge im Gedaechtnis, beim Lernen, Denken, Problemloesen und Sprechen. Im Mittelpunkt stehen die Faehigkeiten natuerlicher wie technischer kognitiver Systeme zur Informationsverarbeitung. Ziel ist es, formale Theorien kognitiver Prozesse zu entwickeln, kognitive Prozesse in natuerlichen Systemen empirisch zu erfassen und sie mit Hilfe einer Computersimulation zu modellieren.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Psychologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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