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12.05.1997 00:00

Machen Bakterien Algen giftig?

Hanns-J. Neubert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Biologische Anstalt Helgoland

    4/1997 (12.5.1997)

    Machen Bakterien Algen giftig?

    Bakterien haben möeglicherweise eine Schluesselfunktion bei der Auslöesung oder Bildung von Algentoxinen. Darauf weisen neuere Forschungen hin. In einigen einzelligen Algen leben naemlich symbiontische Bakterien, die genau die Toxine produzieren, die bisher den Algenzellen selbst zugeschrieben wurden.

    Die Giftproduktion der Algen köennte somit ein aufgenommener bakterieller Mechanismus sein. Darauf deuten widerspruechliche Befunde aus Untersuchungen an toxischen Mikroalgen hin: Von ein und derselben Mikroalgenart kann es giftige und ungiftige Formen geben und einige Staemme erhöehen ihre Toxinproduktion bei Naehrstoffmangel, vor allem wenn Phosphat fehlt.

    Die Untersuchung toxischer Flagellaten - Hauptverursacher von Giftalgenblueten - ist ein zentrales Thema der BAH.

    Giftalgen breiten sich aus

    Giftalgen-"Blueten" haben in den vergangenen 20 Jahren dramatisch zugenommen. Besonders in den kuehleren Randmeeren, wie der Nordsee, breiten sie sich immer weiter aus und verursachen grosse Fisch- und Schalentiersterben. Menschen sind dann gefaehrdet, wenn sie die verseuchten Fische und Muscheln konsumieren.

    Obwohl langfristige wirtschaftliche Verluste drohen köennten, ist die Ursache der Giftentstehung bisher kaum erforscht. Ein effektives, regionales Fruehwarnsystem fehlt vöellig, denn die vorhanden Daten reichen dafuer nicht aus.

    Forschungsschiff "Heincke" bei den Orkney Inseln

    Am 12. Mai laeuft das Forschungsschiff "Heincke" der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH) zu den Orkney-Inseln aus. Im Rahmen des Verbundprojektes TEPS (Entstehung von Toxizitaet und Ausbreitung toxischer Eukaryonten/Prokaryonten-Systeme) werden die Mikrobiologen der BAH zusammen mit ihren Kollegen aus dem Projekt, das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) finanziert wird, einzellige Algen und mit ihnen zusammenlebende und freie Bakterien einsammeln, um toxische Staemme zu isolieren.

    Am 6. Juni wird die "Heincke" wieder auf Helgoland erwartet.

    Gensonden als Fruehwarnsystem

    Das gemeinsame Ziel von Mikrobiologen der BAH und vom Alfred-Wegener-Institut: Sie werden aus den Proben spezifische Gensonden zur Erkennung toxischer Organismen entwickeln - ein wichtiger Schritt fuer den Aufbau eines Fruehwarnsystems.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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