Öffentliche Podiumsdiskussion am 18. Januar 2012
im Rahmen der 40-Jahr-Feier der Hochschule für Philosophie München
Mit die schärfsten Einwände gegen das Christentum hat die Philosophie vorgebracht. Trotz des scheinbaren Widerspruchs des vertrauensvollen religiösen Glaubens und der von der kritischen Vernunft geleiteten Suche nach Wissen besteht zwischen Theologie und Philosophie aber auch eine enge Verbindung.
In einem öffentlichen Podiumsgespräch mit dem Titel „Glauben und Vernunft“ diskutieren der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, und Harald Schöndorf SJ, Professor für Erkenntnistheorie und Geschichte der Philosophie an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München, über die Vereinbarkeit beider Aspekte. Die Veranstaltung am Mittwoch, den 18. Januar 2012, 19.30 Uhr (Aula der Hochschule, Kaulbachstraße 31), ist Teil des Festprogramms zur 40-Jahr-Feier der Hochschule.
Auch hinter den heute im Namen wissenschaftlicher Positionen vorgetragenen teils heftigen Angriffen gegen das Christentum stehen in Wahrheit philosophische Grundeinstellungen. Die Philosophie ist daher nicht nur Mittlerin sondern direkte Beteiligte des Gesprächs zwischen Theologie und Wissenschaften. Zudem setzt sich auch der christliche Glaube unter anderem in der Fundamentaltheologie mit der kritischen menschlichen Vernunft auseinander, aus der Überzeugung heraus, dass Glaube und Vernunft keine Gegensätze sein müssen. Vielmehr sieht sich der Glaube als ihr letztes Ziel.
Das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft ist seit ihrer Gründung Teil der an der Hochschule geführten philosophischen Reflexion. Das macht auch die viel beachtete Diskussion über die Rolle von Religionen zur gesellschaftlichen Verständigung deutlich, die der Philosoph Jürgen Habermas im Januar 2007 mit den Münchner Jesuiten an der Hochschule geführt hat.
Bischof Müller ist seit 2002 Bischof des Bistums Regensburg. Darüber hinaus leitet er die Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und ist stellvertretender Vorsitzender der Glaubenskommission dieses Gremiums. Bis zu seiner Bischofsweihe hatte Müller den Lehrstuhl für Katholische Dogmatik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität inne und war unter anderem Gastprofessor an Universitäten in Brasilien, Indien und den USA. Der Jesuit Harald Schöndorf ist Professor für Erkenntnislehre und Geschichte der Philosophie an der Hochschule für Philosophie. Er ist unter anderem Herausgeber der 2010 vollständig überarbeitet erschienenen Neuauflage von Walter Bruggers Philosophischem Wörterbuch.
Die Hochschule für Philosophie ist eine staatlich anerkannte Hochschule mit allen Studienabschlüssen. Sie ist in der Trägerschaft des Jesuitenordens und hat momentan rund 550 Studierende. In diesem Wintersemester feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen in der Kaulbachstraße in München. Das Motto der 40-Jahr-Feier lautet „Denken durch Dialog – Philosophie im Austausch mit Wirtschaft, Politik und Kirche“.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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