FSU-Mediendienst
Quartaerpalaeontologen dokumentieren spektakulaere Funde: Urtuemliche Eiszeittiere werden vor dem geistigen Auge lebendig
Jena (09.01.97). Die groessten Flusspferde aller Zeiten badeten nicht im Nil, sondern einstmals in der Urwerra. Fossile UEberreste dieser tonnenschweren Kolosse haben die Quartaerpalaeontologen der Uni Jena um Dr. Ralf-Dietrich Kahlke in einem einzigartigen Grabungsfeld bei Untermassfeld in Thueringen entdeckt und wissenschaftlich untersucht. Die Fundstaette, die durch eine Flutkatastrophe vor einer Million Jahre entstand, ist die mit Abstand wichtigste und reichhaltigste ihrer Zeitstellung in Europa.
In siebzehnjaeh-riger akribischer Arbeit fanden die Wissenschaftler spektakulaere UEberreste von urtuemlichen Grosssaeugern - neben Flusspferden auch Saebelzahnkatzen, Jaguare und Hyaenen - aber auch von kleinen Nagetieren. Insgesamt wurden 12.500 bestimmbare Wirbeltierreste von 99 Arten geborgen. Das Panorama der urzeitlichen Tier- und Pflanzenwelt stellen die Forscher jetzt in einer aufwendigen Dokumentation vor, deren erster Band im Bonner Rudolf Habelt Verlag erschienen ist.
Spezialisten aus zwoelf Laendern - ueberwiegend Geologen und Palaeontologen - haben an der interdisziplinaeren Arbeit mitgewirkt. Die Tierfunde aus dem Untermassfelder Leichenfeld dienen auch als Vergleichsobjekte fuer Fundstellen mit "anthropogener UEberpraegung", so dass nicht nur unmittelbar die Entwicklung der frueheiszeitlichen Tierwelt analysiert werden kann, sondern auch ein mittelbarer Beitrag zur Evolutionsforschung des Menschen geleistet wird. Die von Ralf-Dietrich Kahlke erarbeitete Monographie wurde finanziell durch das Roemisch-Germanische Zentralmuseum Mainz und die VG Wort Muenchen mit namhaften Betraegen gefoerdert und ist ueber den Buchhandel erhaeltlich.
Ralf-Dietrich Kahlke, Das Pleistozaen von Untermassfeld bei Meiningen (Thueringen). Teil 1. 426 S., 166 Abb., 67 Taf. Verlag Dr. Rudolf Habelt, Bonn. DM 195,00. ISBN 3-7749-2847-9
Ansprechpartner: Dr. rer. nat. habil Ralf-Dietrich Kahlke, Tel.: 03643/904070
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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