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22.03.2002 15:58

Grimme-Preis für HFF-Kamerastudent

Angela Brendel-Herrmann Kommunikation & Marketing
Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg

    Der Dokumentarfilm "Otzenrather Sprung" erhält im Wettbewerbskontingent "Information & Kultur" des 38. Adolf-Grimme-Preises eine Auszeichnung für Buch und Regie von Jens Schanze sowie FÜR DIE KAMERAARBEIT VON BÖRRES WEIFFENBACH (HFF "Konrad Wolf"). In "Information und Kultur" waren insgesamt 24 Fernsehproduktionen nominiert.

    Der 63-minütige Film "Otzenrather Sprung" beschreibt in ausgesuchten Schwarzweißbildern die Landschaft und die Menschen, die dem Braunkohleprojekt Garzweiler II weichen müssen. Das Filmteam begleitet die Einwohner dreier Dörfer während ihres letzten Jahres in der alten Heimat und dokumentiert, wie eine ganze Region auf die kollektive Umsiedlung vorbereitet wird. Das von der nordrhein-westfälischen Landesregierung 1998 beschlossene Großprojekt sieht vor, bis zum Jahr 2050 auf einem Areal von rund 50 Quadratkilometern die Erdoberfläche bis zu 210 Meter tief abzutragen. 13 Ortschaften mit rund 7.600 Einwohnern müssen weichen, ebenso ein Naturschutzgebiet. Die im Mai 1999 begonnene Langzeitbeobachtung entstand als 3sat-Koproduktion mit der Hochschule für Fernsehen und Film, München und wurde am 18.11.2001 ausgestrahlt.

    Aus der Jury-Begründung:
    "Ein betörend schöner Film, schlicht und streng und schwarzweiß. Und doch keiner, der diese Merkmale wie eine Monstranz vor sich her trägt. Es soll also nicht demonstriert werden, dass Dokumentarfilme in ihren Mitteln absolut quer stehen müssen zum Hauptstrom der schnellen, der flüchtigen, der zusammengeschusterten Info-Bilder. Sondern es geht, ganz selbstverständlich, um eine angemessene Darstellung: weil es Ruhe, weil es Raum braucht, um zu erfahren, wie es aussieht und wie es sich anhört, wenn ganze Dörfer verschwinden.
    ...
    Der Film - glänzend fotografiert von Kameramann Börres Weiffenbach - legt, mit ungewöhnlich tiefenscharfer Anschauung und klar konturierten Perspektiven, eine mentale Landkarte aus. Hier die Beschreibungen, die Erinnerungen, die Aussichten ortsgebundener Lebensläufe. Dort die - gar nicht sarkastischen - Formeln der Planer. Dazwischen, davor, die fast abstrakte Industrieschönheit der Riesenbagger. ..."

    Der WDR bringt am 23.03. um 21.45 in seiner Sendung "Das Beste aus der Flut der Bilder" einen ausführlicheren Bericht über diesen prämierten Beitrag.

    Börres Weiffenbach, 1969 in Berlin geboren, übernahm zwischen 1984 und 1990 diverse Komparsenrollen am Theater und beim Fernsehen (unter anderem in "Liebling Kreuzberg"). Nach dem Abitur studierte er von 1991 bis 1995 Geschichte und Politologie an der Freien Universität Berlin.
    Es folgte ein Studium der Klassischen Archäologie, Politikwissenschaften und Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1996 wechselte er an die Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" zum Studium der Film- und Fernsehkamera. Zu seinen filmischen Werken als Kameramann gehören unter anderen "Teltow Blues" (2000) und der Animationsfilm "Größenwahn" (2002).


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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