Leibniz-Preis fuer Wolf-Bernd Frommer
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft teilte soeben mit, dass unter den Leibniz-Preistraegern 1998 mit Prof. Dr. Wolf-Bernd Frommer, Pflanzenphysiologie, wieder ein Tuebinger Wissenschaftler sein wird. Er erhaelt den hoechstdotierten deutschen Foerderpreis in Hoehe von 1,5 Mio. DM. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft in ihrer Begruendung hervorhebt nimmt Frommer mit seinen Mitarbeitern "in dem intensiv bearbeiteten Arbeitsgebiet Stofftransport durch Membrane pflanzlicher Zellen und Gewebe weltweit eine fuehrende Position ein. Er hat erstmals Gen und Genprodukt eines Sacharosetransporters charakterisiert. Dieser Zucker muss als wichtigstes pflanzliches Photosyntheseprodukt zum Wachstum aller Organe ueber grosse Distanzen aus Blaettern verlagert werden. Durch die Anwendung von Frommers Strategien gelang es, die ersten Gene fuer pflanzliche Aminosaeureproteine sowie das Gen fuer ein Transportprotein fuer Ammonium, einer Hauptstickstoffquelle fuer Pflanzen, zu klonieren".
Wolf Frommer wurde 1958 in Bonn geboren, er studierte Biologie an der Universitaet zu Koeln. Dort promovierte er 1987. Ab 1988 arbeitete er am Institut fuer genbiologische Forschung in Berlin, wo er 1990 Leiter einer Forschungsgruppe wurde. 1994 habilitierte er sich in Pflanzenphysiologie an der FU Berlin. Seit dem Sommer 1996 hat er den Lehrstuhl fuer Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie an der Universitaet Tuebingen inne. Frommers Arbeitsgebiet ist die molekularbiologische Untersuchung der Transportprozesse fuer die Naehrstoffaufnahme und -verteilung in der Pflanze. Seiner Arbeitsgruppe ist es gelungen, zahlreiche wichtige Gene, die fuer den Transport verantwortlich sind, zu klonieren. Im Fruehjahr d. J. ist die Arbeitsgruppe von Frommer durch eine in Science publizierte Arbeit hervorgetreten, in der ein wesentlicher Mechanismus des Zuckertransports in der Pflanze aufgeklaert werden konnte. Frommer und seine Arbeitsgruppen arbeiten eng mit dem frueheren Leibniz-Preistraeger Gerd Juergens zusammen.
Ziel des Leibniz-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmoeglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschaeftigung besonders qualifizierter Wissenschaftler zu erleichtern. Die Mittel, die den Preistraegern ueber einen Zeitraum von fuenf Jahren zur Verfuegung gestellt werden, sind fuer Forschungsarbeiten bestimmt. Beim Einsatz der Mittel wird den Wissenschaftlern groesstmoegliche Freiheit eingeraeumt.
Bisherige Tuebinger Preistraeger waren Prof. Hans-Peter Zenner, Leiter der Tuebinger HNO-Klinik (1987 kurz vor seiner Berufung nach Tuebingen), Prof. Dr. Walter Haug und Prof. Burkhard Wachinger, Germanistische Mediaevistik (1988), Prof. Dr. Niels Birbaumer, Medizinische Psychologie, und Prof. Dr. Gerd Juergens, Entwicklungsgenetik (1994), Prof. Dr. Dieter Langewiesche (1995). Ausserdem erhielten die Tuebinger Max-Planck-Forscher Prof. Dr. Christiane Nuesslein-Volhard, Prof. Dr. Herbert Jaeckle (1986) und Prof. Dr. Hans-Georg Rammensee, jetzt Institut fuer Zellbiologie, (1992) den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis.
Fuer Anfragen und Interviewwuensche der Medien steht Wolf Frommer am heutigen Freitag, dem 5. Dezember, ab 15.00 Uhr in seinem Dienstzimmer, Botanisches Institut, Auf der Morgenstelle 1, Raum 207, Tel.: (07071) 29-72605 zur Verfuegung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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