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25.03.2002 17:13

per->SON Symposion "Tuning and Measurement"

Regina Maas Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kunsthochschule für Medien Köln

    In einer offenen Gesprächssituation werden Neurobiologen, Physiker und Medien-/Theoretiker über den Begriff der Akustik diskutieren.
    18. - 20. April 2002
    Institut Français, Köln

    Das Symposion "Tuning & Measurement" wird verschiedene Aspekte in der Entwicklung der Akustik aufgreifen.

    So werden einige Themen von Joseph Needham behandelt. In seinem Buch "Science and Civilisation in China"(Acoustics Vol IV, part 1, Cambridge University Press 1962) schreibt er: "Der Begriff der Akustik lässt sich, als Teilbereich der Physik, allgemein als Wesen des Klangs definieren; oder aber als unsere Klangerfahrung, wie z. B. in Hallen oder Gebäuden. Besonders interessant dabei ist es, die Akustik vom Blickwinkel der Naturwissenschaft aus zu betrachten, da mit ihr in der westlichen wie auch in der östlichen Welt Naturphänomene erstmalig quantitativ erfasst werden konnten."
    Und an anderer Stelle heisst es: "Grundlage für das akustische Denken in China lieferten dampfende Kochtöpfe ...die chinesische Auffassung von Pneumatik".
    Über das Messen von etwas, was scheinbar nicht fassbar ist, gibt es eine schöne Geschichte, die vom Wind erzählt, der über die hohlen Stengel eines abgeernteten Bambusfeldes "pfeift". Kennzeichnend für diesen Vorgang sind die Begriffe Simultaneität und Kohärenz, das heisst, etwas lässt sich sowohl verbinden wie im gleichen Augenblick auch auseinanderhalten.

    En weiterer Diskussionspunkt befasst sich mit Pythagoras und den Vorsokratikern. Waren die Chinesen die Köche, so war Pythagoras ihr Gehilfe; bereits 500 v.Chr. teilte er die gedehnte Saite des Monochords, ein einsaitiges Instrument für die Darstellung von Intervallen. Gegenstand des Interesses sind hier das Verhältnis von Welle und Partikel, das Kontinuum und Diskontinuum.

    Darüber hinaus wird die Zeit von Mersenne, Sauveur, die Obertonreihe und die westliche, klassische Tonleiter behandelt. Besonders erstaunlich ist, dass die in der Natur vorkommende Obertonreihe erst 1701 analysiert und beschrieben wurde, wenn man bedenkt, dass sie bereits durch das "Überblasen" der Knochenflöte zu Zeiten der Neandertaler dargestellt werden konnte.
    Was sagen sieben perfekt aufeinander abgestimmte Oktaven, die zwölf perfekt aufeinander abgestimmte Quinten tonal verfehlen, über das präzise Hören, über Zahlen, Rationalität und Gewöhnung aus?

    Schliesslich werden zeitgenössische Themen wie z. B. die Physiologie und neuronale Aktivität im Hinblick auf das Hören und die Wahrnehmung Gegenstand der Diskussion sein. Obwohl "wir die Oktave eigentlich dadurch wahrnehmen, dass sich unser Gehör der Obertonreihe anpasst, die durch unsere Stimmbänder, Schwingungen im Innenohr (der Cochlea) sowie durch neuronale Codes erzeugt wird" (Cariani), lassen diese internen Prozesse immer noch Überlegungen für Phänomene sympathischer Schwingungen in der Aussenwelt offen.

    Teilnehmer sind:
    Dr. Peter Cariani, Research Associate / Eaton Peabody Laboratory of Auditory Physiology/Massachusetts Eye & Ear Infirmary; und Assistant Professor / Department of Otology and Laryngology/Harvard Medical School;
    Dr. Hans H. Diebner, Leiter des Instituts für Grundlagenforschung, ZKM Karlsruhe;
    Dr. Florian Dombois, Geophysiker / Spezialgebiet: Akustische Seismologie / Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung;
    Prof. Dr. Manfred Euler, Leiter der Abteilung Didaktik der Physik und Direktor am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) / Universität Kiel / Fachgebiete: Biophysik, Physiologie und Biomedizin;
    Prof. Dr. Friedrich Kittler, Medientheoretiker/Institut für Ästhetik und Kulturwissenschaften, Humbolt-Universität Berlin;
    Prof. Dr. Joachim Krausse, Professor für Designtheorie / Hochschule Anhalt (FH) / Spezialgebiet: Buckminster Fuller ;
    Prof. Dr. Otto E. Rössler, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie / Universität Tübingen / Spezialgebiete: Endophyisk, Chaostheorie;
    Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Medienanarchäologe / Autor
    Prof. Anthony Moore, Musiker / Rektor und Professor an der Kunsthochschule für Medien Köln.

    Das Symposion wird von einer Reihe von Konzerten im Kölner Stadtgarten begleitet (s. Veranstaltungen)


    Weitere Informationen:

    http://www.khm.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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