idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.01.2012 09:52

Einzeller auf Hochtouren: RUB-Forscher gewinnen Biogas aus Algen

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    RUBIN: CO2 sparen und umweltfreundlich Energie gewinnen

    Was auf dem Gartenteich und im Aquarium vielleicht lästig ist, ist für die Industrie ein Segen. Algen wachsen schnell und bauen klimaschädliches CO2 in Biomasse um. RUB-Forscher arbeiten daran, dieses Algenprodukt in Form von Biogas möglichst effizient nutzbar zu machen. Es kann zum Beispiel als Energielieferant dienen. Dr. Mandy Gerber und Dipl.-Biol. Sebastian Schwede befassen sich damit, die größtmögliche Ausbeute aus den Einzellern herauszuholen. Über ihre Arbeit berichtet RUBIN, das Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum, in seiner aktuellen Jubiläumsausgabe zum 20. Geburtstag des Magazins.

    Den vollständigen Beitrag mit Bildern zum Herunterladen finden Sie im Internet unter: http://www.rub.de/rubin

    CO2 fixieren und Energie gewinnen

    Da Mikroalgen im Vergleich zu Landpflanzen deutlich schneller wachsen, sind sie eine attraktive Quelle zur Biomassenproduktion. Dass sie für ihr Wachstum CO2 benötigen, macht sie interessant für Energiekonzerne, die die Menge des bei Verbrennungsprozessen ausgestoßenen Kohlendioxids reduzieren wollen. Mandy Gerber und Sebastian Schwede prüfen mit Tests im Labor, ob die Biogasproduktion aus Algenbiomasse energetisch, ökologisch und auch ökonomisch sinnvoller ist als die derzeit favorisierte Biogasproduktion aus Energiepflanzen wie Mais.

    Hitze, Einfrieren, Mikrowellen: Die Zellstruktur knacken

    Mais bringt hohe Gaserträge, weil er reich an Kohlenhydraten ist, die schnell zu Biogas fermentiert werden können. Dagegen enthalten Algen viele Eiweißen und Fette, die zwar zu höheren Gasausbeuten und erhöhten Methananteilen führen, aber wegen der robusten Zellstruktur der Einzeller den Biogas-Bakterien kaum zugänglich sind. Die Bochumer Forscher versuchen daher, die Zellen durch Erwärmen, Einfrieren, mit Mikrowellen, Ultraschall oder Druck aufzubrechen. So erzielen sie zum Beispiel nach einer achtstündigen Erhitzung auf 100 Grad eine um 50 Prozent höhere Biogasausbeute. Außerdem testen sie Mischungen mit anderen Energiepflanzen. „Eine bestimmte Menge Mais erzeugt zum Beispiel 500 Liter Gasgemisch, dieselbe Menge Algen 200 Liter. Bei der Kovergärung entstehen aufgrund von synergetischen Effekten aber nicht 700 Liter, sondern 800 bis 900 Liter Gasgemisch“, erklärt Mandy Gerber. Ein Traum der Algenforscher ist, die Mikroalgen in kargen Landschaften zu vermehren. Ein weiterer Vorteil der Algen gegenüber anderen Energiepflanzen wie Mais ist, dass die Biogaserzeugung dabei nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht.

    Weitere Themen in RUBIN

    In RUBIN 2/2011 finden Sie außerdem folgen Themen: Wasser: Mehr als nur Hintergrund; Lernende Hirnzellen: Motivation nutzen; Verantwortung gegenüber von Armut Betroffenen: Pflichten stark machen; Die Umweltverantwortung von Unternehmen; Grübler oder Macher; Der schnellste Stern im Universum; Wie sich der Gehirntumor verrät; Geselligkeit hält geistig fit. RUBIN ist in der Stabsstelle Strategische PR und Markenbildung zum Preis von 2,50 Euro erhältlich und online unter http://www.rub.de/rubin

    Weitere Informationen

    Dr. Mandy Gerber, Sebastian Schwede, Lehrstuhl Thermodynamik, Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23804/-26390, E-Mail: gerber@thermo.rub.de, schwede@thermo.rub.de

    Redaktion: Meike Drießen


    Weitere Informationen:

    http://www.rub.de/rubin - RUBIN mit Bildern zum Herunterladen
    http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin-winter-2011/beitraege/beitrag9.html - direkt zum Beitrag


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).