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24.01.2012 09:56

Nach 500 Jahren: verschollenes Renaissance-Epos wiederentdeckt

Beate Hentschel Presse, Kommunikation und Marketing
Georg-August-Universität Göttingen

    Rund 500 Jahre lang galt die Felsinais, ein Epos des italienischen Dichters Marco Girolamo Vida, als verschollen. Nun hat der Philologe Prof. Dr. Thomas Haye von der Universität Göttingen das Werk in der Vatikanischen Bibliothek entdeckt. Vida verherrlichte in der Felsinais den Kampf von Papst Julius II. um die Stadt Bologna zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Bei dem nun entdeckten Schriftstück handelt es sich um die Widmungshandschrift, die Papst Julius II. im Jahr 1507 überreicht wurde.

    Pressemitteilung Nr. 10/2012

    Nach 500 Jahren: verschollenes Renaissance-Epos wiederentdeckt
    Göttinger Philologe findet Widmungshandschrift für Papst Julius II. in der Bibliothek des Vatikans

    (pug) Rund 500 Jahre lang galt die Felsinais, ein Epos des italienischen Dichters Marco Girolamo Vida, als verschollen. Nun hat der Philologe Prof. Dr. Thomas Haye von der Universität Göttingen das Werk in der Vatikanischen Bibliothek entdeckt. Vida verherrlichte in der Felsinais den Kampf von Papst Julius II. um die Stadt Bologna zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Bei dem nun entdeckten Schriftstück handelt es sich um die Widmungshandschrift, die Papst Julius II. im Jahr 1507 überreicht wurde. „Diese sensationelle Entdeckung ermöglicht zahlreiche neue Erkenntnisse über Vidas frühe Biografie“, erläutert Prof. Haye. „Ferner stellt die Felsinais einen wichtigen Beitrag zur literarischen Verherrlichung von Papst Julius II. dar.“

    Marco Girolamo Vida (1485 bis 1566) gilt als größter lateinischer Dichter seiner Zeit, dessen Werke die weitere Entwicklung der frühneuzeitlichen Literatur maßgeblich prägten. In seinem Lehrgedicht De arte poetica, einer Anleitung zur Komposition von Epen, formulierte er die wichtigste Dichtungstheorie der Renaissance. Über Vidas frühe Werke war bislang nur wenig bekannt. Von der Felsinais kannte man lediglich den Titel, der sich vom antiken Namen der Stadt Bologna (Felsina) ableitet.

    Die Wissenschaftler am Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung der Universität Göttingen wollen den Fund nun durch eine textkritische Edition der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt drei Jahre lang mit insgesamt 158.000 Euro.

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Thomas Haye
    Georg-August-Universität Göttingen
    Philosophische Fakultät
    Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung
    Abteilung für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit
    Humboldtallee 19, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-4148
    E-Mail: thomas.haye@phil.uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.zmf.uni-goettingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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