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28.03.2002 12:26

20. Internationaler Kölner Workshop für Dopinganalytik

Sabine Maas Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln

    Manfred Donike Award geht an Franscoise Lasné

    Zum 20. Mal fand in diesem Jahr der von der Manfred Donike Gesellschaft e.V. und dem Institut für Biochemie organisierte Internationale Kölner Workshop für Dopinganalytik an der Deutschen Sporthochschule in Köln statt (10.-15.03.2002). In diesem Jahr nahmen 110 Wissenschaftler aus insgesamt 37 Ländern teil, darunter die Leiter fast aller IOC akkreditierten Laboratorien (zur Zeit sind 27 Laboratorien weltweit vom IOC akkreditiert).
    Im Mittelpunkt standen neue Techniken zum Nachweis von Dopingsubstanzen sowie die Problembereiche Nahrungsergänzungsmittel, Prohormone, Erythropoietin und neue Sauerstoffsträger, wie quervernetzte Hämoglobine.
    Eine vom IOC geförderte Studie zur Ermittlung von nicht entsprechend deklarierten mit Prohormonen verunreinigten Nahrungsergänzungsmitteln identifizierte von 643 international ausgewählten Produkten 94 Präparate, die Prohormone von Nandrolon bzw. Testosteron enthielten. Damit bestätigen sich die bisherigen Ergebnisse und die Empfehlungen für Athleten, keine ungeprüften Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden.
    Prohormone wie Androstendion können im menschlichen Organismus zu Testosteron umgewandelt werden und physiologisch wirksame Konzentrationen im Blut erreichen. Eine Studie aus England untersuchte die Testosteronspiegel im Blut nach einer einmaligen oralen Einnahme von 100mg Androstendion bei erwachsenen Frauen und wies entsprechende Blutspiegel bis zu acht Stunden nach Anwendung nach. Somit wird die Vermarktung von Prohormonen als Nahrungsergänzungsmittel immer zweifelhafter. Eine Deklarierung von Prohormonen als Arzneimittel, wie es in Deutschland und Europa vorgeschrieben ist, muss international angestrebt werden.
    Die Workshopteilnehmer beschäftigten sich intensiv mit den bisherigen Erfahrungen zum EPO-Nachweis. Die Daten einer Validierungsstudie, an denen die IOC akkreditierten Laboratorien in Barcelona, Lausanne, Paris, Oslo und Sydney teilgenommen hatten, zeigten die Anwendbarkeit der Methode, mit der neue EPO-Analoge wie Darbepoetin erfasst werden können. Der Nachweis von neuen Sauerstoffträgern, wie Hämopur und Oxyglobin, auch als quervernetzte Hämoglobine bezeichnet, kann anhand von Blutproben vorgenommen werden. Die Substanzen liegen zellfrei vor und sind nicht wie Hämoglobin in den roten Blutzellen (Erythrozyten) lokalisiert. Aufgrund des deutlich höheren Molekulargewichts von Hemopur gegenüber dem körpereigenen Hämoglobin ist eine Differenzierung und der Nachweis möglich.
    Mit dem Manfred Donike Award, gestiftet von der Firma Agilent Technologies, wurden experimentelle Arbeiten der französischen Wissenschaftlerin Franscoise Lasné zum EPO-Nachweis gewürdigt. Franscoise Lasné ist Mitarbeiterin im französischen Dopingkontrolllabor Laboratoire National de Depistage du Dopage Creps bei Paris. Mit der von ihr entwickelten Nachweismethode von Erythropoietin (EPO) im Urin wurde erstmals der eindeutige Nachweis des Missbrauchs von EPO ermöglicht. Die Methode wurde im November 2001 vom IOC anerkannt und konnte in Salt Lake City 2002 erfolgreich eingesetzt werden. Auch der gleichzeitige Nachweis des EPO-Analogen Darbepoetin ist damit möglich.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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