„Altern“ und „Altsein“ sind aktuelle Themen unserer Gesellschaft. Auch in der Werbung ist die ältere Generation mittlerweile angekommen – gilt sie doch insgesamt als eine besonders wirtschaftskräftige Zielgruppe, die ihren Lebensabend meist aktiv gestalten will. Werbung von Reiseveranstaltern und Versicherungen, für Kosmetika oder für gesundheitsfördernde Salben jeglicher Art sollen ältere Menschen direkt ansprechen. Während sich dazu Werbefachleute und PR-Berater ständig den Kopf zerbrechen, scheint dem gegenüber die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema „Alter in der Werbung“ noch in den Anfängen zu stecken.
Deshalb werden sich am kommenden Freitag, den 3. Februar 2012, vier öffentliche Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Regensburg der Thematik aus sprach-, musik-, kultur- und rechtswissenschaftlicher Sicht annähern. Die Vorträge finden ab 10.00 Uhr im Regensburger Haus der Begegnung (Café Vitus, Hinter der Grieb 8, 93047 Regensburg) statt. Organisiert wird die Veranstaltung von den Mitgliedern des Regensburger Verbundes für Werbeforschung (RVW, http://www.werbeforschung.org/), der 2006 als Zusammenschluss von Forscherinnen und Forschern verschiedener Disziplinen sowie Vertretern aus der Medienwirtschaft gegründet wurde. Die gemeinsame Motivation ist eine interdisziplinäre Vorgehensweise bei der Erforschung der Werbung. Zentraler Untersuchungsgegenstand ist das Historische Werbefunkarchiv (HWA, http://hwa.uni-regensburg.de/) der Universität Regensburg.
Die vier Vorträge im Rahmen der Veranstaltung mit dem Titel „ALTERnativ werben - für Kids, Youngsters und Best Ager?“ bieten einen vielfältigen Einblick in das spannende Forschungsfeld. Wie Werbung auf die Zielgruppe der älteren Menschen sprachlich reagiert, erklären Prof. Dr. Albrecht Greule und Dr. Sandra Reimann im ersten Vortrag des Tages (um 10.00 Uhr). Beispiele finden sich unter anderem bei der Kosmetikwerbung. Hier wird das Alter nicht selten beschönigend oder fremdsprachlich umschrieben („beautiful age“, „anti-age“, „reife Haut“). In einem zweiten Vortrag (ab 11.00 Uhr) befasst sich Prof. Dr. Jörg Fritzsche mit den Geschäftspraktiken sowie den Verkaufsförderungsmaßnahmen der Werbebranche und deren Beurteilung aus juristischer Sicht. Der Rechtswissenschaftler wirft daneben auch einen Blick auf irreführende Werbung.
In Hörfunk, Fernsehen und den sogenannten „Neuen Medien“ ist zudem die Musik ein wichtiger Bestandteil der Werbung. Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Hofmann setzt sich daher im ersten Vortrag des Nachmittags (ab 13.30 Uhr) mit der Frage auseinander, ob es in diesem Zusammenhang altersspezifische Musik gibt. Welches Bild die Werbung aktuell in Print- und Hörfunkmedien von „älteren Menschen“ zeichnet, arbeitet schließlich (um 14.30 Uhr) der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Daniel Drascek heraus. Der Wissenschaftler vom Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur der Universität Regensburg erläutert dabei unterschiedliche Stereotypen.
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zu allen Vorträgen eingeladen. Der Eintritt ist frei; eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Veranstaltungsdaten:
Öffentliche Vortragsreihe „ALTERnativ werben - für Kids, Youngsters und Best Ager?“
Datum: 3. Februar 2012
Ort: Haus der Begegnung (Café Vitus, Hinter der Grieb 8, 93047 Regensburg)
Programm:
10.00 Uhr Prof. Dr. Albrecht Greule und Dr. Sandra Reimann, „Mein Alter definiere ich selbst. Altersspezifische Sprache in der Werbung“
11.00 Uhr Prof. Dr. Jörg Fritzsche, „Alter in der Werbung aus juristischer Sicht“
13.30 Uhr Prof. Dr. Bernhard Hofmann, „Gibt es altersspezifische Musik?“
14.30 Uhr Prof. Dr. Daniel Drascek, „Für Ihr Alter sehen Sie eigentlich blendend aus! Stereotypisierte Altersbilder in der Werbung“
Weiterführende Informationen zur Veranstaltung unter:
(http://www.werbeforschung.org/veranstaltungen/)
Ansprechpartnerin für Medienvertreter:
Dr. Sandra Reimann
Universität Regensburg
Institut für Germanistik
Tel.: 0941 943-3484
Sandra.Reimann@sprachlit.uni-regensburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht, Sprache / Literatur
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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