Dialogforum mit Innenminister Friedrich über die Rolle von Religion in demokratischen Gesellschaften an der Hochschule für Philosophie
Die Veröffentlichung der „Mohammed-Karikaturen“ durch den Zeichner Kurt Westergaard im Jahr 2005 hat insbesondere in der islamischen Welt einen Aufschrei der Empörung hervorgerufen, der bis heute nicht verstummt ist. Dahinter steht eine politisch wie philosophisch brisante Frage: Haben Religionen ein Recht auf Nicht-Diffamierung? Ein öffentliches Podiumsgespräch mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am 3. Februar 2012 (18.00 Uhr in der Kaulbachstraße 31, Aula der Hochschule für Philosophie) greift dieses Thema auf. Mit ihm diskutiert Michael Reder, Lehrstuhlvertreter für praktische Philosophie mit Schwerpunkt Völkerverständigung der Angela und Helmut Six Stiftung an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München.
Seit dem Streit um die „Mohammed-Karikaturen“ wird auf internationaler Ebene in verschiedenen UN-Institutionen über die Frage nach dem Verhältnis des Rechts auf freie Meinungsäußerung und des Rechts auf Religionsfreiheit gestritten. Gerade mit Blick auf die Einschätzung des Islam als gesellschaftlichem Akteur geht es nach dem UN-Menschenrechtsrat in diesem Zusammenhang um die „Bekämpfung von Intoleranz, negativer Stereotypisierung und Stigmatisierung“. Auch in Deutschland gibt es immer wieder offene Kontroversen um die Balance zwischen Religions- und Meinungsfreiheit, wie etwa der Kopftuchstreit zeigt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Feiern zum 40-jährigen Bestehen der Hochschule für Philosophie in der Kaulbachstraße in München statt. Das Motto der 40-Jahr-Feier lautet „Denken durch Dialog – Philosophie im Austausch mit Wirtschaft, Politik und Kirche“. Mit dem Dialogforum am 3. Februar treten nun Philosophie und Politik in den Dialog miteinander. Mit der Diskussion über das Recht auf Anerkennung für Religionen will die Hochschule diese philosophisch wie politisch spannungsgeladene Frage weiter voran bringen.
Philosophisch steht dabei die seit vielen Jahren intensiv geführte Debatte über die Rolle von Religion in demokratischen Gesellschaften im Hintergrund. So haben bereits vor einigen Jahren Vertreter des Lehrkörpers mit Jürgen Habermas darüber diskutiert, wie eine postsäkulare Gesellschaft aussehen kann. Michael Reder hob bei dieser Debatte hervor, es gehe bei dem Recht auf Anerkennung von Religionen vor allem um die Frage, „welche Rolle kollektive Identitäten, wie es Religionen sind, in unseren demokratischen, aber auch pluralen Gesellschaft spielen können“. Es gelte einerseits zu diskutieren, wie viel Anerkennung Religionen als gesellschaftlichen Akteuren zukommt, andererseits zu fragen, wie ein toleranter und nicht-stigmatisierender Umgang mit Religionen in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein kann. Mit Blick auf die gegenwärtigen Debatten über den Islam ist dies politisch eine eminent wichtige Frage.
Es wird um eine Akkreditierung für Journalisten gebeten, die zu der Veranstaltung kommen wollen. Bitte senden Sie uns Name und Presseorgan per Email bis Donnerstag, 2. Februar, 18 Uhr, zu (presse@hfph.de). Telefonische Rückfragen bitte an 089-2386-2301.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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