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03.04.2002 11:31

Jetzt in Heidelberg: "Kulturtransfer zwischen der islamischen Welt und dem Westen"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Kunsthistorisches Institut und Islamwissenschaftliches Institut der Universität Heidelberg bieten zum wiederholten Mal eine gemeinsame Veranstaltung an - Donnerstag, 25. April 2002, im Hörsaal des Kunsthistorischen Instituts (Seminarstr. 4) - Beginn 15.15 Uhr, Ende 19.00 Uhr

    Das Kunsthistorische Institut und das Islamwissenschaftliche Institut der Universität Heidelberg bieten im Sommersemester 2002 zum wiederholten Mal eine gemeinsame Veranstaltung an. Im Rahmen des Semesterschwerpunktes "Das Eigene und das Fremde - Kulturwahrnehmungen" des Kunsthistorischen Institutes ist die neue Vortragsreihe dem Thema "Kulturtransfer zwischen der islamischen Welt und dem Westen" gewidmet. Sie findet statt am Donnerstag, 25. April 2002, von 15.15 bis 19 Uhr im Hörsaal des Kunsthistorischen Instituts (Seminarstr. 4).

    Professor Christine Peltre vom Kunsthistorischen Institut der Universität Straßburg, Verfasserin des Standardwerkes zum "Orientalismus" in der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, wird die nostalgische Sicht auf die islamische Welt präsentieren, während diese sich mit Blick auf die westlichen Errungenschaften zu modernisieren sucht. Professor Hans Georg Majer, Institut für Geschichte und Kultur des nahen Orients sowie Turkologie der Universität München, wird in seinem Beitrag über "Das Porträt des osmanischen Sultans" darlegen, wie diese Gattung aus der Begegnung von italienischen Renaissancebildnissen und islamischer Buchmalerei im 15. Jahrhundert hervorging. Jahrhunderte lang blieb das Sultansporträt ein Thema der osmanischen wie auch der westlichen Malerei. Das gemeinsame Thema brachte aber mehr hervor als bloße Parallelität: man nahm sich wahr, ließ sich anregen, modifizierte und änderte Technik und Stil, ohne lange Zeit aber Grundpositionen aufzugeben. Im Sultansporträt lassen sich Ost-West-Begegnungen wie in einem Brennspiegel konzentriert an einem einzigen künstlerischen Thema beispielhaft und anschaulich verfolgen.

    "Dülbent"- die Tulpe und - nach ihr benannt - der Turban, ist das Thema von Professor Michael Ursinus. Auf dem iranischen Hochland heimisch, gelangten einzelne Tulpenpflanzen im 16. Jahrhundert durch Vermittlung abendländischer Diplomaten über Konstantinopel nach Mittel- und Westeuropa, wo bald eine beispiellose Spekulation mit Tulpenzwiebeln einsetzte. Auch der osmanische Hof blieb von dieser gesamteuropäischen Tulpen-Manie nicht unberührt. Besonders während der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts öffnete man sich auch hier den neuesten Moden der abendländischen (Horti)-Kultur in einem solchen Maße, dass dieser Abschnitt der osmanischen Geschichte künftig den Namen der Tulpe tragen sollte.

    Frau Deniz Erduman M.A., Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt, behandelt das Thema "Blaue Sehnsucht. Kobaltglasuren zwischen Ost und West". Sie geht unter anderem der Frage nach, woher die Farbe Blau, die bei der glasierten Keramik in den verschiedensten Kulturkreisen zu finden ist, ursprünglich kommt und wann sie erstmals eingesetzt wurde. Die Stationen ihrer Reise sind neben China vor allem Persien und Europa. Über die Handelswege verbreitete sich nicht nur blauweiße Keramik, sondern auch der Rohstoff selbst. Über die Jahrhunderte entstand auf diese Weise ein fruchtbarer gegenseitiger Austausch an Techniken, Dekoren und Formen zwischen Ost und West.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Thomas Kirchner
    Prof. Dr. Michael Ursinus
    Loredana Marini, Tel. 06221 542358, Fax 543382
    Loredana.Marini@urz.uni-heidelberg.de

    allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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