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27.06.1996 00:00

IICANN - Künstliche Intel

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 27.06.1996 Nr. 117

    Von der Natur abgekupfert Kuenstliche Intelligenz fuer Roboter ICANN '96 - Fuehrende Neuroinformatiker in Bochum

    Wunder dauern nicht mehr lange: Ob man bodennahe Ozonwerte vorhersagen, Roboter lernenfaehig machen oder Personen anhand von Phantombildern automatisch erkennen will - moeglich macht dies und vieles vermeintlich Phantastische die Neuroinformatik. Solche und weitere highlights praesentieren nun Wissenschaftler auf der International Conference on Artificial Neural Networks '96 (ICANN '96 - 17. bis 19. Juli 1996, im Audi max und im Hoersaalzentrum Ost, HZO), die das Institut fuer Neuroinformatik der RUB (Leitung: Prof. Dr. Christoph von der Malsburg und Prof. Dr. Werner von Seelen) und das Zentrum fuer Neuroinformatik GmbH, Bochum, gemeinsam ausrichten. Die ICANN ist die jaehrliche Konferenz der European Neural Networks Society (ENNS), in der sich die europaeischen Forscher auf dem Gebiet der kuenstlichen neuronalen Netze (KNN) organisiert haben. Parallel zur Tagung findet ausserdem im Audi max eine Industrieausstellung mit aktuellen, erfolgreichen Beispielen aus der Neuroinformatik statt. Die Medien sind herzlich eingeladen.

    Was der Mensch kann ...

    Das wirtschaftlich vielversprechende Gebiet der kuenstlichen neuronalen Netze ist aus der Beobachtung entstanden, dass Lebewesen viele Aufgaben scheinbar muehelos bewaeltigen, an der Maschinen trotz aufwendiger technischer Loesungen oft scheitern. Dazu gehoeren z.B. das Erkennen von Objekten in einer natuerlichen Umwelt; die automatische Navigation in einer solchen Umwelt; die Klassifikation von Objekten aus moeglichst wenigen Beispielen (etwa in der Qualitaetskontrolle eines Produktes); flexible, anpassungsfaehige Steuerung und Regelung von Gliedmassen; das Verstehen von fliessend gesprochener Sprache verschiedener Sprecher. Lebewesen sind dabei robust; im Gegensatz zu technischen Systemen versagen sie nicht bei kleinen AEnderungen der Bedingungen, weil sie kontinuierlich lernen und sich anpassen.

    ... muss dem Computer muehsam beigebracht werden

    Beobachtung und Nachahmung - diese zwei einander ergaenzenden Forschungsrichtungen kennzeichnen die Neuroinformatik. Zum einen versucht sie durch Analyse von Experimenten aus der Neurobiologie, Modelle fuer die Informationsverarbeitung in Lebewesen zu bilden, diese auf dem Computer zu simulieren und mit den Experimenten zu vergleichen. Dadurch hofft sie, ein besseres Verstaendnis der Funktionsweise der biologischen Informationsverarbeitung zu gewinnen. Zum anderen versucht sie, die daraus abgeleiteten Funktionsprinzipien einzusetzen, um technische Systeme zu entwickeln, die in ihren Eigenschaften biologischen Systemen naeherkommen. Beide Forschungsrichtungen werden wesentlich unterstuetzt durch die rasante Leistungssteigerung von Computern und Elektronik in den letzten zehn Jahren.

    Wie Roboter laufen und Computer sehen lernen

    Auf der ICANN '96 praesentieren Wissenschaftler dazu aktuelle Beispiele und Erkenntnisse

    - wie Roboter lernen koennen, ihre Bewegungen an eine sich veraendernde Umwelt anzupassen.

    - wie das Gehirn Reize der Netzhaut zu Bildern verarbeitet,

    - wie ein kuenstliches neuronales Netz bodennahe Ozonwerte in Santiago de Chile vorhersagt und ein britisches System Wolkenmuster klassifiziert

    - wie ein Roboter aehnlich Insekten drei Gelenke an sechs Beinen koordiniert und sich dabei an verschiedene Untergruende oder Kurven anzupassen gelernt hat,

    - wie ein Gesichtserkennungssystem Personen anhand von Phantomzeichnungen identifiziert und wie allgemeines Wissen ueber Gesichter eingesetzt wird, um aus einer einzigen (z.B. frontalen) Ansicht weitere Ansichten (z.B. Halbprofil) zu erzeugen.

    Deutscher Chip mit gigantischer Rechenleistung

    Ein Hoehepunkt ist ausserdem die Praesentation eines in Deutschland entwickelten Chips, der erstmalig die fuer viele Aufgaben (z.B. Bildverstehen in Echtzeit, Klassifikation, Robotik) erforderliche gigantische Rechenleistung in einem kompakten und preiswerten System zur Verfuegung stellen wird.

    Podiumsdiskussion zur Zukunft der Neuroinformatik

    Am Abend des 17. Juli findet im Hoersaal HZO 20 eine Podiumsdiskussion zum Thema ,Die Zukunft der Neuroinformatik" (in Englisch) statt. Am Abend des 18. Juli erlaeutert Prof. P. Fromherz, Muenchen, auf einem Konferenzbankett die Moeglichkeiten zur Integration von Nervenzellen mit elektronischen Schaltkreisen.

    Weitere Informationen und Programm

    Dr. Jan Vorbrueggen, Institut fuer Neuroinformatik der Ruhr-Universitaet Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-7996; Fax: 0234/7094-210, email: icann96@neuroinformatik.ruhr-uni-bochum.de

    im WWW

    Das komplette Programm ist ausserdem im WorldWideWeb http://www.neuroinformatik.ruhr-uni-bochum.de/icann96/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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