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05.11.1997 00:00

Arzneimittel aus der Natur

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Thema 4 Arzneimittel aus der Natur Ob Salbei-Bonbons oder Kraeutertees, bei Erkaeltung schwoeren viele auf den heilenden Effekt pflanzlicher Arzneien. Fraunhofer-Wissen-schaftler untersuchen einzelne Pflanzenbestandteile auf ihre Wirkung und arbeiten an Methoden, diese reproduzierbar herzustellen.

    Nicht nur Esoteriker, sondern auch moderne Schulmediziner greifen auf Phytopharmaka - Medikamente auf pflanzlicher Basis - zurueck: zum Beispiel beim Herzmittel Digitalis, das aus dem roten Fingerhut gewonnen wird oder bei den Wirkstoffen der Echinaceapflanze, die gerade in der kalten Jahreszeit das Immunsystem staerken sollen. Doch welcher Bestandteil in welcher Konzentration welchen Effekt hervorruft, ist bei den Arzneien aus der Natur oft schwer zu bestimmen. Forscher aus dem Fraunhofer-Institut fuer Toxikologie und Aerosolforschung ITA arbeiten in einem BMBF-Verbundvorhaben mit verschiedenen Universitaeten und einem mittelstaendischen Unternehmen zusammen, um zu untersuchen wie einzelne Pflanzenbestandteile wirken und um Verfahren zu finden, diese einfach, reproduzierbar und kostenguenstig herzustellen.

    Nicht alle Stoffe aus einer Pflanze haben nur eine positive Wirkung. Deshalb untersuchen die Wissenschaftler einzelne Bestandteile der Pflanzenzellen, die Polysaccharide. Das sind Zuckerstrukturen, die in der Pflanze fuer die Abwehr schaedlicher Substanzen sorgen. "Bis jetzt ist es gelungen, mehrere Bestandteile der Echinacea purpurea zu isolieren und zu testen", erlaeutert Dr. Andreas Emmendoerffer aus dem Fraunhofer ITA. "Wir konnten in verschiedenen in-vivo- und in-vitro-Tests nachweisen, dass durch die pflanzlichen Wirkstoffe das Immunsystem angeregt wird." Eine Applikation der Polysaccharide aktiviert die weissen Blutkoerperchen und steigert damit die Infektabwehr. Ein weiterer positiver Effekt: Die bisherigen Untersuchungen ergaben keine Anhaltspunkte fuer allergische Reaktionen.

    Obwohl Phytotherapie und Homoeopathie mit Substanzen auf pflanzlicher Basis arbeiten, unterscheiden sie sich deutlich voneinander. Die Homoeopathie verwendet neben verduennten pflanzlichen Substanzen zusaetzlich andere Stoffe wie etwa Quecksilber, Arsen oder Blei, um ihrem Ansatz gemaess Gleiches mit Gleichem zu heilen. Die Phytotherapie arbeitet hingegen mit Arzneien, die aus Pflanzen gewonnen werden. Diese koennen wirksam gegen Infektionskrankheiten oder Erkaeltungen schuetzen und dienen haeufig zur Stimulation des Immunsystems.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr. Andreas Emmendoerffer Telefon 05 11/53 50-2 52, Telefax 05 11/53 50-1 55 Fraunhofer-Institut fuer Toxikologie und Aerosolforschung ITA Nikolai-Fuchs-Strasse 1, D-30625 Hannover email: emmend@ita.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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