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29.10.1996 00:00

Dreidimensionale Bilder aus dem Körperinneren

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Sonderausgabe: Fraunhofer-Preise 1996

    Thema 4

    Dreidimensionale Bilder aus dem Koerperinneren

    Aerzte mit geuebtem Auge und jahrelanger Erfahrung wissen, was die Schnittbilder bedeuten, die Ultraschallgeraete liefern. Laien stehen eher ratlos davor. Jetzt haben Fraunhofer-Forscher ein Geraet entwickelt, das die Schnitte in dreidimensionale Bilder verwandelt.

    Beim humanitaeren Einsatz der NATO in Bosnien waren die neuen 3D-Ultraschallgeraete bereits mit dabei - in einer tragbaren Rucksack-Version. Dank der neuen Technik konnten die AErzte plastische Bilder von Babys im Mutterleib oder von erkrankten Organen gewinnen. Gleichzeitig schickten sie ueber ein zugeschaltetes Kommunikationsmodul die Daten zu ihren Kollegen nach Deutschland oder in die USA, um ueber Telekonferenz den Rat der Experten zu Hause einholen zu koennen. Bisherige Ultraschallgeraete liefern nur zweidimensionale Schnittbilder. Daher bewegt der Arzt den Pruefkopf, um unterschiedliche Ansichten zu gewinnen. "Wie jedoch die Struktur als Ganzes aussieht, weiss der Arzt nicht", erklaert Dr. Georgios Sakas von Fraunhofer-Institut fuer Graphische Datenverarbeitung IGD. Zusammen mit seinem Team hat er die Algorithmen fuer ein schnelles Bildverarbeitungsprogramm erarbeitet, das die Schnittbilder innerhalb weniger Sekunden in ein dreidimensionales Bild verwandelt - massgeschneidert fuer die Beduerfnisse in den Arztpraxen. Georgios Sakas erhielt fuer diese Entwicklung den Fraunhofer-Preis Ž96.

    Die neuen 3D-Ultraschall-Geraete wurden in enger Kooperation mit Industriepartnern entwickelt: Die Ultraschallexperten bei Kretz-Technik steuerten die Apparatetechnik bei. Der Computerhersteller Parsytec stellte die Multiprozessortechnik zur Verfuegung. Innerhalb eines Jahres entstand der erste Prototyp. Ende 1997 sollen die 3D-Systeme auf den Markt kommen. Auch alle bisherigen Ultraschallgeraete koennen zum 3D-System "aufgeruestet" werden. Dazu wird der Schallkopf mit einem Sensor bestueckt, der waehrend der Untersuchung die Lage im Raum mitverfolgt. Die Verarbeitung der Schnittbilder zu einem raeumlichen Bild uebernimmt wahlweise ein Parsytec-Rechner oder ein PC. Einige Prototypen dieser "Upgrade"-Version wurden bereits im medizinischen Alltag getestet. "Neben den grossen medizinischen Zentren ist das preisguenstige System vor allem fuer mittlere und kleine Krankenhaeuser sowie niedergelassene AErzte interessant", urteilte die Jury. "Die bereits in zahlreichen Kliniken installierten Systeme stossen auf breite wissenschaftliche und klinische Akzeptanz und Interesse im In- und Ausland."

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr. Georgious Sakas, Telefon: 0 61 51/1 55-1 53, Telefax: 0 61 51/1 55-4 44, email: gsakas@igd.fhg.de, Fraunhofer-Institut fuer Graphische Datenverarbeitung IGD, Wilhelminenstrasse 7, D-64283 Darmstadt


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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