Die kleinste Schweißnaht der Welt
Chemnitzer Forscher verschweißen Mikroreaktoren und Mikrofilter mit Festkörperlaser
Chemnitz/Münster/Hannover. Dass es so klein geht, war selbst für Rüdiger Brockmann eine Überraschung. Gemeinsam mit zwei weiteren Doktoranden der Chemnitzer Professur für Schweißtechnik hat er eine nur etwa dreißig Mikrometer dünne Schweißnaht mit Hilfe eines diodengepumpten Festkörperlasers erzeugt. "Das dürfte die zurzeit kleinste Schweißnaht der Welt sein", erläutert Brockmann, der am Laserzentrum der Fachhochschule Münster beschäftigt ist und an der TU Chemnitz promoviert.
Das Potenzial des Mikronahtschweißens ist bislang kaum ausgereizt: Es kann überall dort zum Einsatz kommen, wo winzige metallene Teile aneinandergefügt oder kontaktiert werden müssen - etwa in der Elektro-, in der Feinwerktechnik oder in der Medizintechnik. Ein Beispiele: Mit Hilfe dieses Verfahrens konnten die Chemnitzer Forscher bereits einen nur wenige Zentimeter großen Mikroreaktor hauchdünn und gasdicht verschweißen, in dessen engen Kanälen chemische Versuche explosionssicherer und zugleich sehr preisgünstig durchgeführt werden können.
Auf der diesjährigen Hannover-Messe (Halle 6, Stand A18) werden vom 15. bis 20. April 2002 die neueste Chemnitzer Entwicklungen aus dem Bereich des Mikrofügens - zu diesem Fertigungsverfahren zählt neben dem Schweißen auch das Löten oder Kleben - ausgestellt: Neben dem erwähnten Mikroreaktor wird dort erstmals auch ein nur wenige Quadratzentimeter großer metallischer Mikrofilter präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Laserzentrum Münster und dem Fraunhofer UMSICHT Institut Umwelt-, Sicherheits-, Energietechnik aus Oberhausen ist es gelungen, etwa zehn Mikrometer dünne Folien mittels eines Lasers vieltausendfach und jeweils nur einen Mikrometer klein zu durchbohren. Dieses engmaschige Netz könnte in Zukunft beispielsweise Abwasser auf feinste Weise filtrieren und dabei bislang verwendete keramische Filter ablösen. Am Rahmen verschweißt werden diese Mikrofilter durch eine bis zu 200 Mikrometer dünne Lasernaht.
Weitere Informationen: TU Chemnitz, Institut für Fertigungstechnik/Schweißtechnik, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, E-Mail klaus.juergen.matthes@mb2.tu-chemnitz.de oder vom 15. bis 20. April 2002 auf der Hannover Messe (Halle 6, Stand A18).
Hinweis für die Medien: Zum Thema können Sie Fotos in der Pressestelle anfordern, unter anderem von Versuchen mit einem Festkörperlaser.
Rüdiger Brockmann (l.) und Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes erzeugen mit einem derartigen Festkörperla ...
None
Eine nur 54 Mikrometer dünne Schweißnaht verbindet zwei Edelstahlfolien, wie sie beim Bau von Mikrof ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).